Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem weiter steigenden DAX rechnen Marktteilnehmer am Mittwoch. Der deutsche Leitindex wird nach den günstigen Vorlagen aus den USA und den asiatischen Märkten ein knappes halbes Prozent höher mit 18.225 Punkten errechnet.

"Es sieht alles danach aus, als ob der DAX weiter Richtung Allzeithoch steigt", sagt ein Marktteilnehmer. "Allerdings folgt der DAX damit nur den anderen europäischen Börsen", ergänzt er. Der Londoner FTSE-100 ist bereits auf neue Allzeithochs gestiegen, der Athex in Athen auf neue Jahreshochs. Direkt an den Hochs steht der Ibex in Madrid, nur knapp dahinter folge der FTSE-MIB in Mailand. "Lediglich der CAC-40 in Paris arbeitet noch an seinem Ausbruch aus der Konsolidierung", so der Marktteilnehmer.

Und für den CAC-40 sind die Aussichten schlecht, weil bei Kering der nächste Kurssturz erwartet wird, nachdem sich das Unternehmen am Vorabend zu Wort gemeldet hat. "Während der Umsatzeinbruch um 11 Prozent die bereits revidierten Erwartungen nicht mehr unterschritten hat, verschrecken die Aussagen zu einem "scharfen Einbruch des operativen Gewinns", meint ein weiterer Händler. Der Abwärtsdruck auf die Geschäfte habe sich zuletzt noch verstärkt. "8 bis 10 Prozent Minus sind drin", meint er mit Blick auf die Gucci-Mutter.

Auf der anderen Seite hat die Deutsche Börse gute Quartalszahlen vorgelegt, sie könnten den Weg Richtung Allzeithoch bei 194,55 Euro frei machen, wie ein Marktteilnehmer sagt. Während die Nettoerlöse den Erwartungen entsprächen, seien die Ergebnisse besser als erwartet ausgefallen. Die operativen Kosten seien weniger stark gestiegen als prognostiziert. Den Ausblick hat der Börsenbetreiber wie erwartet bestätigt. Die Aktie wird 1 Prozent höher indiziert.


 Finanztitel weiter vorn 

Auf der Branchenseite dürfte der sich abzeichnende fortgesetzte Aufschwung voraussichtlich weiter von den Versicherern und den Banken angeführt werden: "Deutsche Bank und Commerzbank dürften die Hausse mit neuen Jahreshochs fortsetzen, und bei den Versicherern hat die Munich Re den Weg für steigende Kurse freigemacht", sagt ein Marktbeobachter. Generell profitierten die Finanztitel von den Zinsen, die länger höher blieben als noch vor kurzem angenommen.

Daneben setze der Markt auf weniger Kreditausfälle mit einer besseren Konjunktur und einer Stabilisierung des Immobilienmarkts. In Skandinavien hat SEB Banken starke Zahlen vorgelegt, Handelsbanken konnte die Erwartungen dagegen nicht ganz erfüllen.


 
 Technologieaktien mit starken Vorlagen von Tesla und Texas Instruments 

Bei den Technologiewerten dürfte sich die Erholung fortsetzen. Ein Händler verweist auf kräftige nachbörsliche Gewinne von Texas Instruments und Tesla. Mit Tesla hätten die so genannten Glorreichen Sieben einen guten Start hingelegt. Der Kurs des Elektroautoherstellers stieg nachbörslich um 13 Prozent, angetrieben vor allem von der Ankündigung einer schnelleren Einführung neuer Produkte.

Am Abend folgt mit der Facebook-Mutter Meta das nächste Unternehmen aus dem Kreis der Glorreichen Sieben. Texas Instruments stiegen um knapp 8 Prozent, nachdem die Quartalszahlen besser ausgefallen waren als erwartet.


 
 Beiersdorf mit Aktienrückkauf im Blick 

Der Start des Aktienrückkaufprogramms am heutigen Mittwoch rückt Beiersdorf in den Blick. Der Konzern will bis spätestens zum 2. Dezember Aktien für bis zu 500 Millionen Euro zurückkaufen. Auf Basis des aktuellen Kurses würde das knapp 1,5 Prozent des Grundkapitals entsprechen. Beiersdorf werden wie der breite Markt ein halbes Prozent höher gesehen.

Das Biotechnologieunternehmen Evotec hat unterdessen Geschäftszahlen vorgelegt, die die Erwartungen zumeist nicht erreichten. Gleichzeitig lesen sich die Prognosen für 2024 aber zuversichtlich. Einfluss auf den Kurs dürfte auch haben, dass das Unternehmen nun endlich einen neuen CEO gefunden hat. Der langjährige Chef Werner Lanthaler war Anfang des Jahres überraschend zurückgetreten, was seinerzeit mit gesundheitlichen Gründen erklärt wurde. Es kam aber auch heraus, dass der Manager Meldungspflichten für Aktientransaktionen nicht nachgekommen war, worauf der Aktienkurs stark abgerutscht war.


DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Di, 17:26   % YTD 
EUR/USD           1,0702        -0,0%     1,0703     1,0699   -3,1% 
EUR/JPY           165,76        +0,1%     165,65     165,61   +6,5% 
EUR/CHF           0,9759        +0,0%     0,9757     0,9744   +5,2% 
EUR/GBP           0,8594        -0,0%     0,8598     0,8600   -0,9% 
USD/JPY           154,88        +0,1%     154,78     154,78   +9,9% 
GBP/USD           1,2453        +0,0%     1,2448     1,2441   -2,1% 
USD/CNH           7,2602        -0,0%     7,2603     7,2609   +1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        66.756,76        +0,6%  66.370,51  66.762,91  +53,3% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          83,51        83,36      +0,2%      +0,15  +15,1% 
Brent/ICE          88,55        88,42      +0,1%      +0,13  +15,5% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.328,42     2.322,02      +0,3%      +6,40  +12,9% 
Silber (Spot)      27,41        27,31      +0,3%      +0,10  +15,3% 
Platin (Spot)     914,12       912,40      +0,2%      +1,72   -7,9% 
Kupfer-Future       4,47         4,43      +0,9%      +0,04  +14,5% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 24, 2024 01:57 ET (05:57 GMT)