BERLIN/TEHERAN (dpa-AFX) - Nach dem Fall der Wirtschaftssanktionen soll der Iran wieder Anschluss an die Weltwirtschaft finden und auch deutschen Unternehmen neue Geschäftschancen bringen. Er sehe jetzt "die Möglichkeit, ein neues Kapitel in den deutsch-iranischen Wirtschaftsbeziehungen aufzuschlagen", sagte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) am Sonntag laut Mitteilung in Berlin.
Am Vorabend hatte die internationale Atomenergiebehörde IAEA in Wien grünes Licht für die Aussetzung der mehr als zehn Jahre dauernden Strafmaßnahmen gegen Teheran wegen des Nuklearprogramms gegeben. Trotz intensiver Vorbereitungen und längerfristig großer Hoffnungen zeigen sich manche Firmen aber noch abwartend.
Gabriel hatte bereits im vergangenen Sommer als einer der ersten westlichen Politiker den Iran besucht, inklusive einer Delegation von Wirtschaftsvertretern. Der große Absatzmarkt lockt vor allem Maschinen- und Autobauer. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, dass etliche Unternehmen die Lage zunächst weiter sondieren.
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Indes plant Daimler
Das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtete unter Berufung auf Unternehmensberater, auch Volkswagen, Audi, Skoda und BMW führten bereits Gespräche über Vertriebsfirmen und teils über mögliche eigene Produktionslinien. Die Vorgaben seien allerdings strikt - mit Blick auf die Schaffung von Jobs oder die Übertragung technischen Wissens.
Die Autoindustrie ist eine der wichtigsten Branchen im Iran. Die französischen Hersteller Renault
Der deutschen Wirtschaft ist insbesondere ein sicheres Finanzwesen wichtig - ohne das Risiko, für am Ende doch nicht erlaubte Geschäfte belangt zu werden, etwa von US-Behörden. Der Maschinenbau-Verband VDMA appellierte an die Geldhäuser: "Die Banken müssen sich jetzt bewegen." Im Mai will Gabriel mit dem iranischen Wirtschafts- und Finanzminister Ali Tayebnia eine gemeinsame Tagung in Teheran leiten./jap/had/rol/ang/ceb/bvi/DP/edh