Basel (awp) - Avolta hat zum Jahresauftakt mehr umgesetzt und ist profitabler geworden. Für die Sommersaison sieht sich der Reisedetailhändler entsprechend gut aufgestellt. Gleiches gilt für die Expansionspläne in Asien.

"Die Leute wollen reisen und nehmen dafür auch höhere Preise für Hotels und Flüge in Kauf", sagte Avolta-Chef Xavier Rossinyol gegenüber AWP am Donnerstag. Die Ergebnisse untermauern die Aussage: Von Januar bis März setzte Avolta 2,78 Milliarden Franken um. Das sind 18 Prozent mehr als im Vorjahr.

Gleichzeitig profitierte das Unternehmen von Synergien aus der Autogrill-Übernahme. Der Betriebsgewinn (core EBITDA) stieg damit gar um 26 Prozent auf 169 Millionen.

Starker Sommer erwartet

Der positive Trends hält Avolta zufolge im zweiten Quartal an. Entsprechend zuversichtlich ist der Flughafen-Shop-Spezialist für die wichtigste Phase im Jahr: die Sommersaison.

"Dank eines grossen Netzwerks an Kunden und Flughäfen verfügen wir hier über eine gute Visibilität", begründet CEO Rossinyol die Zuversicht. Als positiven Indikator nennt er auch das "gute" Ostergeschäft, das zuverlässige auf das Geschäft im Sommer schliessen lasse.

Asien-Expansion geht voran

Alle Regionen sollen das Wachstum vorantreiben. Besonders aber möchte Avolta die Expansion in Asien vorantreiben. Die Region macht nur etwa 5 Prozent des Gesamtumsatzes aus. "Über den Zeitraum von zwei bis drei Jahren wollen wir den Anteil auf 10 Prozent verdoppeln", so CEO Rossinyol.

Langfristig sollen es 20 bis 25 Prozent werden. Das könnt dem CEO zufolge jedoch fünf bis zehn Jahre dauern. "Wir sind aber auf dem richtigen Weg."

Ausgabefreudiger beim Reisen

Nicht zuletzt stützt sich die Zuversicht auf die Resilienz der Reisebranche. Dies habe sich in Krisenzeiten immer wieder als widerstandsfähiger als andere Branchen erwiesen, so Rossinyol.

Auch seien die Leute beim Reisen ausgabefreudiger als sonst. So stellt der CEO neben einem Passagierwachstum auch steigende Ausgaben pro Passagier fest.

GenZ reiseaffiner

Dabei spielt dem Basler Konzern in die Hände, das jüngeren Generationen "immer reiseaffiner" werden, wie Rossinyol sagte. Zwei Drittel der GenZ seien vor allem andern bereit, ihr Geld fürs Reisen auszugeben.

Das Potenzial will Avolta durch ein immer gezielteres Angebot abschöpfen. Nicht zuletzt verlässt man sich dabei auf eine stetige Analyse des mit der Autogrill-Übernahmen breiter gewordenen Schatz an Kundendaten.

Ausblick bestätigt

So sieht Avolta auch langfristig positive Aussichten. Bis 2042 rechnet das Basler Unternehmen mit einer Verdoppelung des globalen Flugaufkommens.

Mittelfristig geht Avolta somit zu konstanten Wechselkursen weiterhin von einem jährlichen Umsatzwachstum von 5 bis 7 Prozent aus. Gleichzeitig soll Kern-EBITDA-Marge um 20 bis 40 Basispunkte pro Jahr ansteigen.

Börse reagiert negativ

Dennoch blieb am (heutigen) Donnerstag der Applaus an der Börse bisher aus: Um 14.10 Uhr verliert die Avolta-Aktie 2,8 Prozent auf 37,34 Franken. Zwar könnten, nach dem jüngst erreichten Jahreshoch bei 38,20 Franken, hier Gewinnmitnahmen eine Rolle gespielt haben.

Wesentlich erholt hat sich die Aktie nach dem Kurssturz bei Ausbruch der Corona-Pandemie aber bis heute nicht. "Die Antwort, woran das liegt, habe ich nicht", sagte Rossinyol dazu. Er zeigte sich aber überzeugt, dass mit steigenden Umsätzen und einer sich verbessernden Profitabilität auch der Aktienkurs dereinst wieder steigen wird.

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