Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt steht am Montagvormittag wegen des Dividenden-Abgangs bei Nestlé leicht im Minus. Grundsätzlich herrscht zu Beginn der Woche unter den Investoren aber eine gewisse Erleichterung, dass die Lage insbesondere im Nahen Osten vorerst ruhig geblieben ist, auch wenn gegenüber der Startphase mittlerweile einige Titel in die Verlustzone abgerutscht sind. Derzeit werde darauf gesetzt, dass es auch in den kommenden Tagen zu keiner weiteren Eskalation in der Region kommen, so ein Kommentar von CMC Markets. Positiv aufgenommen wird an den Märkten auch das vom US-Repräsentantenhaus genehmigte milliardenschwere Paket für die militärische Unterstützung der Ukraine.

Für die ZKB befinden sich die Finanzmärkte derzeit im Clinch zwischen der Inflation und der Geopolitik. In der laufenden Woche steuert aber auch die Berichtssaison auf einen Höhepunkt zu. Hierzulande rücken in den kommenden Tagen die drei grossen Schwergewichte Novartis, Roche und Nestlé mit den Quartalsergebnissen in den Fokus. Auf internationaler Ebene sind diese Woche die Quartalszahlen der Tech-Giganten Tesla, Meta, Apple und Microsoft terminiert.

Der SMI verliert bis um 10.50 Uhr 0,30 Prozent auf 11'262,81 Punkte und der SLI der 30 wichtigsten Aktien minim um 0,01 Prozent auf 1839,60 Punkte. Der breite SPI hingegen legt um 0,39 Prozent auf 15'040,58 Punkte zu. Im SLI überwiegen die Gewinner die Verlierer im Verhältnis 2:1.

An der Tabellenspitze stehen derzeit die Aktien des Generikaherstellers Sandoz (+5,3%), welche damit an die starke Entwicklung der Vortage anknüpfen. Seit dem Jahrestief vom 10. April haben die Titel mittlerweile wieder über 20 Prozent an Wert gewonnen. Unterstützung kommt heute unter anderem von einem positiven Kommentar der UBS verbunden mit einer Aufstufung auf "Buy".

Stark präsentieren sich zudem Roche (I +1,3%; GS +0,8%) im Vorfeld der Zahlen vom Mittwoch oder mit Straumann (+1,3%) und Sonova (+1,2%) weitere Aktien aus dem Gesundheitsbereich. Novartis (-0,02%) halten hingegen nicht ganz mit.

Kühne+Nagel (+1,3%) setzen nach zwei schwachen Wochen zu einer Gegenbewegung an.

Dies gelingt auf der Gegenseite UBS (-1,3%) nicht, welche die schwache Entwicklung der vergangenen beiden Wochen fortsetzen.

Noch tiefer notieren einzig VAT (-1,7%) und Nestlé (-1,6%). Bei Nestlé ist indes der absolute Rückgang von 1,56 Franken klar geringer als die abgezogene Dividende von 3 Franken.

Auch bei den PS von Lindt&Sprüngli (-1,1%) macht die abgezogene Dividende von 140 Franken mehr aus als der absolute Verlust von 110 Franken.

Je gut 1 Prozent büssen zudem ABB und Holcim ein.

Im breiten Markt brechen Hochdorf um 52 Prozent massiv ein. Der krisengeplagte Milchverarbeiter ist bei der Suche nach einem Investor bisher nicht weiter gekommen. Der Fokus liegt daher auf dem Verkauf der Tochtergesellschaft Swiss Nutrition (HSN). Die Aktionäre könnten nun ihr Geld verlieren, denn wie es mit der Holding weitergeht, ist noch nicht klar.

Aryzta (+2,9%) ziehen dagegen an. Obwohl das Unternehmen die Erwartungen in Bezug auf den Umsatz und das organische Wachstum verpasst hat, kommen die vorgelegten Ergebnisse gut an. Analysten zeigen sich in ihren Ersteinschätzungen nicht überrascht darüber, dass der Gipfelibäcker etwa schwächer ins Jahr 2024 gestartet ist. Gut aufgenommen wurde die bestätigte Jahres-Guidance.

Auch Avolta (+2,2%) sind gesucht. Der Reisedetailhändler hat sein Refinanzierungsprogramm abgeschlossen.

Eine Reihe von Aktien wie Bucher, Gurit oder Tecan werden Ex-Dividende gehandelt.

cf/rw