FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen zeigen sich am Mittwochmittag praktisch unverändert. Der DAX verliert 4 Punkte auf 13.335 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,1 Prozent auf 3.648 Punkte nach. Der wichtigste Termin des Tages ist die Zinsentscheidung der US-Notenbank nach Handelsschluss in Europa. Von daher wird mit einem abwartenden Handel im Vorfeld gerechnet, da Investoren zuerst den Beschluss der US-Notenbanker abwarten werden. Anleger interessieren sich vor allem für den geldpolitischen Ausblick von Fed-Präsident Jerome Powell. Derweil liefert die Berichtssaison die Impulse für die Einzelwerte in Europa.

Mit Blick auf die US-Zinsentscheidung am Abend gilt es als ausgemacht, dass die Fed die Zinsen um 75 Basispunkte (Bp) anheben wird. Unklar ist, wie es im Dezember weitergehen wird. Die Deutsche Bank glaubt nicht, dass sich Powell zum aktuellen Zeitpunkt bereits festlegen werde, vielmehr werde er vermutlich die Datenabhängigkeit der Entscheidung unterstreichen.


   Märkte können sich zwischen 50 und 75 Bp für Dezember nicht entscheiden 

"Die Forwards preisen für Dezember weiter eine 50:50-Chance zwischen 50 bzw. 75 Bp ein, wobei auch Unsicherheit über die Terminal Rate (Zinsgipfel) und den geldpolitischen Kurs 2023 besteht, nachdem Powell davor gewarnt hatte, dass die Zinsen möglicherweise noch länger hoch bleiben müssen", so die Commerzbank. Die Commerzbank selbst rechnet mit Zinserhöhungen um 50 Bp im Dezember und sieht den Zins im Februar 2023 bei letztlich 5 Prozent, mit Chancen auf Zinssenkungen Ende nächsten Jahres.

Moeller-Maersk zeigen sich mit einem Minus von 7 Prozent sehr schwach. "Nach den guten Zahlen von Kühne war der Quartalsbericht keine Überraschung mehr", so ein Marktteilnehmer. Zudem seien die Frachtraten schon wieder deutlich rückläufig. Auch der Ausblick lastet auf dem Logistiker. Der Konzern rechnet bei der Container-Nachfrage nun mit einem Minus von 2 bis 4 Prozent, bisher war er von einer weitgehend unveränderten Nachfrage ausgegangen. Besonders unter Druck stehe das Geschäft in Europa.

Von starken Zahlen spricht ein Marktteilnehmer mit Blick auf Novo Nordisk. Der Kurs legt um 4,6 Prozent zu. Novo Nordisk hat im dritten Quartal sowohl die Umsatz- als auch die Gewinnerwartungen übertroffen. Den Ausblick hat der Pharmakonzern nun angehoben.

Derweil brechen die Aktien von Aston Martin um 15 Prozent ein. Der Konzern hat doppelt so viel Verlust gemacht wie im dritten Quartal 2021 und die Prognose gesenkt.

Teamviewer ist auch im dritten Quartal deutlich gewachsen, der Softwareanbieter steigerte auch die Profitabilität deutlich. Die vor drei Monaten leicht abgeschwächte Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das Unternehmen. Die Billings (abgerechnete Umsätze) kletterten im Dreimonatszeitraum bis Ende September um 15 Prozent zum Vorjahr auf 144,6 Millionen Euro. Analysten hatten im Konsens 143 Millionen erwartet. Der Umsatz legte um 12 Prozent auf 143,4 Millionen Euro zu. Für die Aktie geht es um 14 Prozent nach oben.


   Moody's senkt Vonovia-Rating - Stark steigende Zinsen werden zum Problem 

Für die Aktie von Norma geht es um 2,8 Prozent nach oben. Positiv stellen die Analysten von Baader das starke Umsatzwachstum sowie die leicht verbesserte EBIT-Marge heraus. Während die wichtigsten Kundenindustrien nur ein moderates Volumenwachstum verzeichnet hätten, habe der Verbindungstechnikhersteller den Umsatz im dritten Quartal um 19,9 Prozent gesteigert. Die Profitabilität leide nach wie vor unter hohen Kosten, habe aber mit 8,5 Prozent deutlich über dem Plus von 7 Prozent im Vorquartal gelegen. Aus fundamentaler Sicht sei die Aktie deutlich unterbewertet.

Vonovia verlieren derweil 5,1 Prozent, nachdem Moody´s das Rating um eine Stufe auf Baa1 von A3 gesenkt hat. Zur Begründung verwies die Ratingagentur darauf, dass stark steigende Zinsen den Ausblick für Immobilienbewertungen dämpften und die Fremdkapitalkosten signifikant erhöhten. Dadurch werde sich das Verschuldungsprofil des Konzerns im Laufe der Zeit verändern. Zudem erschwere dies die Umsetzung der Verkaufsvorhaben der Vonovia. Dass die Ratinagentur im aktuellen Umfeld einen vorsichtigere Haltung einnimmt, stufen die Berenberg-Analysten als "völlig verständlich" ein. Nach einer Gewinnwarnung verlieren Fielmann 8,1 Prozent.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.647,81        -0,1%         -3,21         -15,1% 
Stoxx-50                3.574,75        +0,2%          8,62          -6,4% 
DAX                    13.333,58        -0,0%         -5,16         -16,1% 
MDAX                   23.815,33        -0,8%       -203,72         -32,2% 
TecDAX                  2.859,73        +0,1%          2,26         -27,1% 
SDAX                   11.382,35        -0,2%        -19,98         -30,7% 
FTSE                    7.169,08        -0,2%        -17,08          -2,7% 
CAC                     6.315,55        -0,2%        -12,70         -11,7% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,14                      +0,02          +2,32 
US-Zehnjahresrendite        4,05                      +0,00          +2,54 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Mi, 9:14 Uhr  Di, 17:33 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   0,9898        +0,2%        0,9888         0,9854  -12,9% 
EUR/JPY                   145,57        -0,5%        145,68         146,06  +11,2% 
EUR/CHF                   0,9860        -0,2%        0,9881         0,9992   -5,0% 
EUR/GBP                   0,8603        +0,0%        0,8596         0,8612   +2,4% 
USD/JPY                   147,05        -0,8%        147,31         148,14  +27,7% 
GBP/USD                   1,1507        +0,2%        1,1501         1,1446  -15,0% 
USD/CNH (Offshore)        7,2984        -0,1%        7,2927         7,3065  +14,9% 
Bitcoin 
BTC/USD                20.432,04        -0,2%     20.413,00      20.424,33  -55,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  88,56        88,37         +0,2%          +0,19  +26,8% 
Brent/ICE                  94,77        94,65         +0,1%          +0,12  +29,2% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                 123,96       116,19         +6,7%          +7,76  +78,3% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.655,26     1.646,94         +0,5%          +8,32   -9,5% 
Silber (Spot)              19,77        19,63         +0,7%          +0,13  -15,2% 
Platin (Spot)             954,78       948,45         +0,7%          +6,33   -1,6% 
Kupfer-Future               3,48         3,47         +0,1%          +0,00  -21,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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November 02, 2022 08:01 ET (12:01 GMT)