Unterpremstätten (awp) - Der Halbleiterhersteller AMS publiziert am Freitag, 29. Juli die Ergebnisse zum zweiten Quartal 2022. Insgesamt haben vier Analysten zum AWP-Konsens beigetragen.

Q2 2022E
(in Mio EUR)    AWP-Konsens     Q2 2021A    

Umsatz              1188          1239       
adj. EBIT          114,3         109,0       
Reinergebnis*       39,5          70,0        

* bereinigt

FOKUS: Analysten gehen davon aus, dass sich Umsatz und Profitabilität im zweiten Quartal 2022 in der unteren Mitte der von AMS abgegebenen Bandbreite bewegen werden. Dabei dürften vor allem die Lieferkettenprobleme im Automobilsektor sowie die sinkenden Smartphone-Verkäufe das Ergebnis belastet haben.

Die Experten glauben dennoch, das der österreichische Technologiekonzern die Herausforderungen auf dem Beschaffungsmarkt relativ gut gemeistert hat. Der hohe Auftragsbestand dürfte dabei geholfen haben. Mit der Veräusserung weiterer Geschäftsbereiche werde zudem die Profitabilität nachhaltig gestärkt.

 

ZIELE: Für das zweite Quartal 2022 erwartet AMS Osram einen Gruppenumsatz von 1,15 bis 1,25 Milliarden Euro (1,18-1,28 Mrd auf vergleichbarer Portfoliobasis). Die bereinigte operative (EBIT) Marge soll sich auf 8 bis 11 Prozent belaufen.

Sobald das Unternehmen die Transformation abgeschlossen hat, strebt AMS Osram auch langfristige Finanzziele an. Dabei peilt der Konzern ein zweistelliges jährliches Umsatzwachstum (CAGR) von über 10 Prozent sowie eine bereinigte EBIT-Marge von mehr als 20 Prozent an.

 

PRO MEMORIA: Im ersten Quartal 2022 ist AMS mit einem Gewinn von 15 Millionen in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt, wobei hier noch positive Steuereffekte in der Höhe von etwa 26 Millionen Euro reinspielten. Ohne diesen Effekt hätte also ein Minus resultiert.

AMS Osram plant im Rahmen der Transformation die Veräusserung diverser Geschäftsbereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Im Juli hat das Unternehmen den Verkauf der Geschäftseinheit Automobilbeleuchtungssysteme (AMLS) bereits abgeschlossen. Die Sparte ging an den französischen Automobilzulieferer Plastic Omnium für 65 Millionen Euro.  

In Zukunft soll auch das Europa- und Asiengeschäft des Bereichs Digital Systems an den chinesischen Inventronics-Konzern verkauft werden. Das entsprechende Geschäft in Nordamerika wurde bereits im letzten Jahr veräussert.

Und auch von seinem Geschäft für dynamische Beleuchtung trennt sich der Sensorenhersteller. Die Einheit namens Traxon Technologies geht an die Hongkonger Prosperity Group.

Zudem haben die Aktionäre von AMS Osram den Vergütungsbericht im Juni bereits zum dritten Mal abgelehnt.

 

AKTIENKURS: Im letzten Jahr sanken die Aktien von AMS Osram um rund 14 Prozent. Seit Jahresbeginn gaben sie gar um rund 50 Prozent nach und verloren damit mehr als der SLI.

Homepage: www.ams.com

jg/kae