ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat sich am ersten Handelstag des Jahres am Dienstag in Rallylaune gezeigt. Zum Jahresbeginn habe frisches Kapital den Wag an die Börse gefunden, hieß es im Handel. Begünstigt wurde die Kauflaune durch Daten aus Deutschland. Denn dort waren die Verbraucherpreise im Dezember deutlicher als prognostiziert gesunken. Dies reduziere den Zinserhöhungsdruck auf die Europäische Zentralbank etwas, so die Hoffnung des Marktes. Schwache Wirtschaftsdaten aus China drückten derweil die Ölpreise, wodurch die Inflationssorgen weiter gemindert wurden.

Der SMI kletterte um 2,3 Prozent auf 10.979 Punkte und nahm zwischenzeitlich sogar die Marke von 11.000 Zählern. Alle 20 SMI-Werte verbuchten Aufschläge. Umgesetzt wurden 47,73 (zuvor: 28,16) Millionen Aktien. Positiv werteten Händler die Einkaufsmanagerindizes und ihre Revisionen. Vor allem der Anstieg in der Schweiz kam gut an. "Das sieht nicht nach viel aus, aber jeder Uptick hilft, die Negativszenarien auszupreisen", sagte ein Händler. Damit erhöhte sich die Hoffnung auf eine nur milde Rezession in der Schweiz.

In ganz Europa war ein Trend erkennbar, dass die Verlierer des Vorjahres nun auf den Kaufzetteln der Investoren auftauchten. So wurden in der Schweiz unter anderem Technologietitel gekauft, AMS-Osram legten um 7,5 Prozent zu. Die zuletzt arg gebeutelte Credit Suisse gewann 4,9 Prozent. Der Co-Leiter der europäischen Investmentbank verlässt die Bank. Wie Financial News berichtete, wird Cathal Deasy, der erst im September zum Co-Head des Bereichs Investmentbanking und Kapitalmärkte (IBCM) ernannt wurde, das Kreditinstitut verlassen.

Im Luxusgütersegment stiegen Richemont (+6,2%) und Swatch (+5,4%) - trotz der schwachen China-Daten, die schon an Silvester veröffentlicht worden waren. Händler sprachen von der Hoffnung, dass die Daten nur Ausdruck von Schwierigkeiten beim Hochfahren der Wirtschaft nach den strengen Lockdowns seien. Das Ende der Lockdowns stelle aber grundsätzlich einen positiven Impuls dar. Die Analysten von JP Morgan senkten die Einstufung für Roche auf "Underweight", der Kurs hinkte mit einem Aufschlag von 1,1 Prozent hinterher, Novartis (+2,7%) wurden dagegen hochgestuft.

Um 2,4 Prozent nach oben ging es mit den Aktien von Meyer Burger. Der Solarspezialist hatte mitgeteilt, mit seiner Produktion im Jahresplan zu liegen. Damit seien alle Gewinnerwartungen an das Unternehmen realistisch, sagte ein Händler.

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January 03, 2023 11:40 ET (16:40 GMT)