SAN JOSE (awp international) - Die Online-Handelsplattform Ebay setzt ihre Verschlankungskur fort: Der Konzern trennt sich von der Mehrheit seines Korea-Geschäfts und will den Anteil an dem lokalen Anbieter Emart veräussern, wie die Amerikaner am Donnerstag mitteilten. Der Vereinbarung zufolge gehen 80,01 Prozent an Emart, wofür die Südkoreaner 3,44 Billionen Won (umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro) in bar auf den Tisch legen.

Ebay bleibt damit in Zukunft noch mit knapp einem Fünftel an seinem Korea-Geschäft beteiligt, das unter anderem auch den südkoreanischen Onlineversandhändler Gmarket umfasst. Gemessen am abgewickelten Handelsvolumen war Ebay in Korea bislang die Nummer drei der Branche nach Naver Corp und Coupang. 2020 erwirtschaftete der Konzern nach eigenen Angaben in Korea einen Umsatz in Höhe von mehr als 1,4 Milliarden Dollar, weltweit lagen die Erlöse bei gut zehn Milliarden Dollar.

Die Trennung vom Korea-Geschäft folgt der Strategie des in der Pandemie im April 2020 angetretenen Konzernchefs Jamie Iannone. Er will den Online-Händler verschlanken und gleichzeitig die Kunden zu grösseren Ausgaben bewegen. Zwar hat auch Ebay bislang von der Corona-Krise profitieren können, weil die Menschen wegen der Lockdowns verstärkt im Internet einkauften - im Vergleich zu Amazon und anderen Wettbewerbern hinkt das Wachstum aber zurück.

Bereits 2019 hatten Hedgefonds von Ebay die Trennung von einigen Geschäftsteilen gefordert, da sie aus ihrer Sicht den wahren Wert des Unternehmens verschleierten. Im vergangenen Jahr verkaufte Ebay für rund 4,05 Milliarden Dollar die Ticketbörse Stubhub. Zudem veräusserte der Konzern seine Kleinanzeigen-Sparte an den norwegischen Betreiber von Kleinanzeigen-Portalen Adevinta. /tav/mf/fba