Alstom : Bombardier wechselt Deutschland-Spitze von Bahn-Sparte aus
Am 15. Juli 2020 um 14:25 Uhr
Teilen
Der angeschlagene kanadische Flugzeug- und Bahnproduzent Bombardier wechselt die Spitze der deutschen Bahnsparte aus.
Der bisherige Chef Michael Fohrer habe sich aus persönlichen Gründen entschieden, das Unternehmen zu verlassen, teilte Bombardier am Mittwoch in Berlin mit. Die Region Mittel-, Osteuropa und Israel werde kommissarisch nun von Marco Michel als Präsident geführt. Deutschland hat in der Region mit mehreren Tausend Arbeitsplätzen das mit Abstand größte Gewicht. Allerdings gab es in den vergangenen Jahren mehrere Sparrunden mit größerem Stellenabbau.
Bereits vor der Corona-Krise hatte sich Bombardier mit dem Konkurrenten Alstom auf eine Fusion der Bahn-Sparten verständigt. Die EU-Kommission prüft das Geschäft derzeit auf mögliche Wettbewerbseinflüsse. In Europa ist Siemens der stärkste Konkurrent der beiden Unternehmen.
Alstom ist einer der weltweit führenden Hersteller von Infrastrukturen für den Schienenverkehrssektor. Der Nettoumsatz verteilt sich wie folgt auf die Produktfamilien und Dienstleistungen: - Rollendes Material (53,2%): Züge, Straßenbahnen und Lokomotiven; - Eisenbahndienstleistungen (23,1%): Instandhaltung, Modernisierung, Ersatzteilmanagement, Support und technische Hilfe; - Signalisierungs-, Informations- und Kontrollsysteme (14,7%); - Eisenbahninfrastrukturen (9%): Infrastrukturen für die Gleisverlegung, Stromversorgungssysteme für Strecken, elektromechanische Ausrüstungen, Telekommunikationsgeräte und Reiseinformationen in Bahnhöfen, Terminals für den automatischen Fahrkartenkauf, Zugang zu Rolltreppen, Aufzüge für Behinderte, automatische Türen auf Bahnsteigen, Belüftungs-, Klima- und Beleuchtungssysteme). Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: Frankreich (15,4%), Europa (44,8%), Amerika (17,2%), Asien/Pazifik (14,4%) und Naher Osten/Afrika/Zentralasien (8,2%).