FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Eine höhere Gewinnprognose hat den Aktienkurs von Adidas am Donnerstag wieder in Richtung Rekordhoch geschoben: bei einem Plus von 1,41 Prozent fehlen nicht einmal 4 Euro bis zum Rekordpreis. Ende April kosteten die Papiere des Herzogenauracher Sportartikelherstellers in der Spitze 118,30 Euro.

An der Börse ist Adidas ohnehin der Überflieger der deutschen Standardwerte. Seit Jahresbeginn kletterte das Papier um fast 28 Prozent nach oben. Adidas ist damit der beste Dax-Wert 2016. Die bisherige Bilanz des Leitindex in diesem Jahr ist mit minus 6 Prozent dagegen trübe.

ZWEIFEL BLEIBEN

Bei Experten blieben jedoch Zweifel, ob die Adidas-Aktie sobald wieder ihr Rekordhoch erklimmt. Die Prognoseanhebung sei zwar positiv, sie resultiere aber lediglich aus einer Einmalzahlung, gaben mehrere Aktienhändler zu bedenken. Der englische Fußballverein FC Chelsea hat vorzeitig den Ausrüstervertrag mit Adidas beendet und zahlt dafür eine Entschädigung.

Womöglich könnten andere Vereine dem Beispiel folgen, sagte ein Börsianer. Er sorgt sich um das wichtige Fußball-Sponsoring und hält Gewinnmitnahmen bei Adidas-Papieren für denkbar. Die zuletzt schlechte Kursentwicklung beim US-Wettbewerber Nike gebe zu denken.

VERHANDLUNGEN MIT DFB

Die vorzeitige Beendigung des Ausrüstervertrages mit dem FC Chelsea eröffne Adidas aber einen größeren Finanzspielraum bei noch anstehenden Verhandlungen mit dem Deutschen Fußballbund (DFB) und einigen europäischen Spitzenclubs, schrieb wiederum DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm.

Auch Analyst Jürgen Kolb von Kepler Cheuvreux wertete die millionenschwere Entschädigungszahlung positiv. Er erhöhte seine Schätzungen und in der Folge das Kursziel. Das Geschäftsumfeld bleibe vorteilhaft für Adidas, so sein Fazit./fat/das