Nach einer aktuellen Berechnung des Statistischen Bundesamtes lagen die Tarifgehälter in Deutschland im Jahr 2014 um 3,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., erklärt hierzu: "Die Tarifbeschäftigten in Deutschland konnten sich im vergangenen Jahr über ein deutliches Reallohnplus freuen. Für einen international ausgerichteten und im globalen Wettbewerb stehenden Standort stellt das hohe Lohnniveau eine erhebliche Belastung für Wertschöpfung und Beschäftigung dar. Wir dürfen den Bogen in den laufenden Tarifrunden daher nicht überspannen."

Besonders stark stiegen die Löhne 2014 in der Metall- und Elektro-Industrie. "Im laufenden Jahresdurchschnitt kletterten die Tarifentgelte der Branche um 3,25 Prozent. Bei einer Inflationsrate von etwa einem Prozent bedeutet dies ein Reallohnplus von über zwei Prozent. Seit der Wirtschaftskrise sind die Tarifverdienste in der M+E Industrie um fast 20 Prozent gestiegen, die Reallöhne um rund neun Prozent", so Brossardt.

Zugleich verweist Brossardt auf die unterschiedliche Geschwindigkeit der Lohnentwicklung im Vergleich zum Produktivitätszuwachs: "Die Produktivität nahm seit 2007 nur um drei Prozent zu und kann momentan nicht mit den branchenübergreifend schnell steigenden Tarifentgelten Schritt halten. Fakt ist, dass wir dadurch zunehmend an internationaler Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Eine maßvolle Tarifpolitik ist unverzichtbar."

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