Berlin, 15.01.2016 - Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth hat auf der Agrarmesse 'Grüne Woche' in Berlin für eine enge Kooperation zwischen Landwirtschaft und Naturschutz geworben. Als beispielhaft lobte er eine Initiative des Umweltverbands WWF, der zusammen mit dem Anbauverband Biopark und dem Handelsunternehmen EDEKA einen neuen Naturschutzstandard für den Ökolandbau entwickelt hat. Die Initiative 'Landwirtschaft für Artenvielfalt' wurde als Vorzeigeprojekt im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Flasbarth forderte verstärkte Aktivitäten der Agrarpolitik zur Umstellung auf die Ökologische Landwirtschaft. Flasbarth: 'Der Verlust der Artenvielfalt ist in der Agrarlandschaft besonders dramatisch. Wir brauchen hier dringend eine Trendwende. Das Projekt des WWF zeigt, wie Landwirtschaft und Naturschutz erfolgreich kooperieren können. Das ist ein zukunftsweisender Ansatz, weil er die biologische Vielfalt in der Landwirtschaft fördert und dafür sorgt, dass mehr naturfreundliche Produkte in die Supermärkte kommen. Das Projekt ist auch ein sehr gutes Beispiel dafür, wie ökologische Leistungen der Landwirte gezielt honoriert werden statt Subventionen mit der Gießkanne auszuschütten'. Flasbarth kritisierte, dass die hohe Nachfrage nach Bioprodukten nicht stärker von der deutschen Landwirtschaft bedient wird. 'Die Bundesregierung verfolgt seit 2002 das Ziel, den Anteil an Ökolandwirtschaft in Deutschland bis 2020 auf 20 Prozent zu steigern. Derzeit sind wir bei rund 6 Prozent. Dies ist ein Zeichen eklatanter Fehlsteuerung in der landwirtschaftlichen Förderpolitik.' In dem Projekt 'Landwirtschaft für Artenvielfalt' arbeitet der WWF seit 2012 gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern an der Entwicklung und Umsetzung eines Naturschutzstandards für den ökologischen Landbau. Aus über 70 Naturschutzmaßnahmen für Ackerland, Grünland und andere Landschaftselemente, wie Moore und Teiche, stellen die Berater zusammen mit dem Landwirt ein individuelles Maßnahmenpaket für den jeweiligen Betrieb zusammen. Basierend auf einem Punktesystem muss der Betrieb eine bestimmte Punktzahl erreichen, um den Naturschutzstandard zu erfüllen. Der Standard soll dazu beitragen, dass Biobetriebe ein größeres Augenmerk auf die biologische Vielfalt legen. Bislang gibt es in den Bioanbau-Richtlinien keine konkreten Kriterien zur Förderung der Biodiversität. Als Handelspartner garantiert EDEKA den teilnehmenden Höfen die Abnahme der landwirtschaftlich erzeugten Produkte zu Erzeugerpreisen, die den Mehraufwand honorieren. Die wissenschaftliche Begleitung liegt beim Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. Auf Landesebene wurde das Projekt in der Pilotphase durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Seit Anfang 2015 sind erste Erzeugnisse mit dem Label 'Landwirtschaft für Artenvielfalt' aus der Pilotregion Mecklenburg-Vorpommern in vielen Märkten von EDEKA-Nord erhältlich. Im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt werden regelmäßig Projekte ausgezeichnet, um als gute Beispiele Anregungen für andere zu geben. Ausgewählt werden sie von einer unabhängigen Fachjury. (Quelle: Pressemitteilung des BMUB)

Mehr als die Hälfte der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. In diesen Lebensräumen ist der Rückgang der Artenvielfalt aufgrund der Intensivierung der Landnutzung besonders gravierend. Ökologisch bewirtschaftete Betriebe haben ein besonders hohes Potenzial, einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt zu leisten und die Zahl der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten im ländlichen Raum wieder zu erhöhen. Seit 2012 arbeitet der WWF gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern an der Entwicklung und Umsetzung eines Naturschutzstandards für den ökologischen Landbau. Aus über 70 Naturschutzmaßnahmen für Ackerland, Grünland und andere Landschaftselemente, wie Moore und Teiche, stellen die Berater zusammen mit dem Landwirt ein individuelles Maßnahmenpaket für den jeweiligen Betrieb zusammen. Basierend auf einem Punktesystem muss der Betrieb eine bestimmte Punktzahl erreichen, um den Naturschutzstandard zu erfüllen.
Als Handelspartner garantiert EDEKA den teilnehmenden Höfen die Abnahme der landwirtschaftlich erzeugten Produkte zu Erzeugerpreisen, die den Mehraufwand honorieren. Die wissenschaftliche Begleitung liegt beim Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V. Auf Landesebene wurde das Projekt in der Pilotphase durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Mecklenburg-Vorpommern unterstützt. Seit Anfang 2015 sind erste Erzeugnisse mit dem Label 'Landwirtschaft für Artenvielfalt' aus der Pilotregion Mecklenburg-Vorpommern in vielen Märkten von EDEKA-Nord erhältlich.
Staatssekretär Jochen Flasbarth hob bei der Auszeichnung des Projektes den beispielhaften Einsatz aller Kooperationspartner für die Natur hervor. 'Die Initiative 'Landwirtschaft für Artenvielfalt' ist ein zukunftsweisender Ansatz, der die biologische Vielfalt in der Landbewirtschaftung fördert und die Verbreitung von naturfreundlichen Produkten im konventionellen Lebensmittelhandel stärkt. Ich hoffe, dass dieser Ansatz in vielen Bundesländern Anwendung findet.', so Flasbarth.
Über die UN-Dekade Biologische Vielfalt
In Deutschland wird im Rahmen der UN-Dekade jede Woche ein Projekt ausgezeichnet, das einen besonderen Beitrag zur Erhaltung, nachhaltigen Nutzung oder Vermittlung der biologischen Vielfalt leistet. Das Schwerpunktthema 2015/2016 lautet 'Vielfalt bewahren - als Partner der Natur'. Das Herausstellen und Bekanntmachen guter Beispiele soll viele Menschen anregen, eigene Projektideen zu entwickeln. Mit einer kurzen Bewerbung auf der Webseite der UN-Dekade kann jeder ein eigenes Projekt oder einen Beitrag einreichen. Bewerben können sich sowohl Einzelpersonen oder -initiativen als auch institutionelle Projektträger wie Verbände, Stiftungen, Unternehmen und staatliche Organisationen. Über die Auszeichnung entscheidet eine Fachjury.

Die Auszeichnung steht im Zusammenhang mit den internationalen Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020. Die Staatengemeinschaft ruft damit die Weltöffentlichkeit auf, sich stärker für die biologische Vielfalt einzusetzen. Es geht darum, die Bedeutung der Biodiversität für unser Leben und Wirtschaften bewusst zu machen und persönliches Handeln anzustoßen - zum Schutz und Erhalt der Vielfalt der Arten, Lebensräume und Gene. Hintergrund ist ein kontinuierlicher Rückgang an Biodiversität in fast allen Ländern der Erde.

Informationenen zur UN-Dekade: www.undekade-biologischevielfalt.de
Informationen zum Projekt: www.landwirtschaft-artenvielfalt.de

UN-Dekade Biologische Vielfalt issued this content on 2016-01-15 and is solely responsible for the information contained herein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 2016-01-18 14:03:01 UTC

Original Document: http://www.undekade-biologischevielfalt.de/presse/pressemeldung-detail/article///landwirtschaft-geht-auch-natuerlich-auszeichnung-fuer-wwf-projekt-landwirtschaft-fuer-artenvielfalt/