Weil das Institut mehr Geld als erwartet für den Aufbau von neuem Kapital und die strengere Regulierung benötigt, sinken die Gewinnerwartungen: Für die kommenden drei Jahre sagt die die größte Schweizer Bank eine bereinigte Eigenkapitalrendite von rund 15 Prozent statt bislang über 15 Prozent voraus. Die Kosten-Ertrags-Quote soll bei unter 75 Prozent liegen statt der zuvor längerfristig anvisierten 60 bis 70 Prozent. Je niedriger sie ausfällt, umso effizienter arbeitet eine Bank. An der Börse kam das nicht gut an: Die UBS-Aktie gab bis zu gut drei Prozent nach, erholte sich dann aber etwas.

Die ordentliche Dividende soll in den kommenden drei Jahren im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich steigen. Für 2017 bekommen die Aktionäre 65 Rappen je Anteilsschein und damit acht Prozent mehr. Überschüssiges Geld, dass die UBS nicht für den Aufbau von frischem Kapital oder Dividenden benötigt, sollen die Eigentümer in Form von Aktienrückkäufen zurückbekommen. Zunächst will die Bank dafür in den kommenden drei Jahren bis zu zwei Milliarden Franken ausgeben - oder sogar noch mehr. Es ist der erste Aktienrückkauf der UBS seit der Finanzkrise.

Viele Investoren haben auf eine solche Ankündigung gewartet. Bislang hatte sich die UBS wegen der lange Zeit unklaren neuen Kapitalvorschriften (Basel 3) und laufender milliardenschwerer Rechtsstreitigkeiten mit einer Dividendenprognose zurückgehalten. Nun sind zumindest die künftige Kapitalstandards definiert: Die UBS rechnet damit, dass sie in den kommenden drei Jahren hartes Kernkapital von rund vier Milliarden aufbauen muss. "Dank der größeren regulatorischen Klarheit können wir ein neues Kapitel aufschlagen", sagte Bankchef Sergio Ermotti. Bis die Bank auch den Zwist mit dem US-Justizministerium wegen Tricksereien am Immobilienmarkt und den Steuerstreit mit Frankreich lösen kann, dürfte es laut Ermotti aber noch dauern.

KERNGESCHÄFT LÄUFT RUND

2017 hat die UBS von einer guten Entwicklung im Kerngeschäft Vermögensverwaltung profitiert. Das Vorsteuerergebnis im Gesamtkonzern legte um ein Drittel auf 5,4 Milliarden Franken zu. Unter dem Strich brach der Gewinn jedoch von 3,2 auf 1,2 Milliarden Franken ein. Grund dafür ist eine 2,9 Milliarden Franken schwere Abschreibung im Zuge der US-Steuerreform. Die UBS hat wie viele andere Institute während der Finanzkrise Verluste erlitten, die sie über Jahre geltend machen konnte, um ihre Steuerlast zu drücken. Da durch die Steuerreform in den USA die Körperschaftssteuer sinkt, fällt auch der Wert dieser Verlustvorträge. Auch die Deutsche Bank, die am 2. Februar ihre Zahlen vorlegt, dürfte das zu spüren bekommen.

Um ihre Kosten zu senken und Doppelungen zu vermeiden, will die UBS das bislang separat geführte Geschäft in den USA mit der übrigen Vermögensverwaltung zusammenlegen. Deren Kundenvermögen sind in etwa gleich groß. Die beiden Spartenchefs Martin Blessing und Tom Naratil werden den Bereich künftig gemeinsam leiten.