Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones)--Anlässlich des französischen Staatsbesuches fordert die Vorstandsvorsitzende des Startup-Verbands, Verena Pausder, mehr Fokus auf Innovation. "Startups bringen Innovationen nach vorne und beschleunigen unser Land in der erforderlichen Transformation der Wirtschaft. Sie sichern unseren zukünftigen Wohlstand", so Pausder. Der französische Präsident Emmanuel Macron habe das erkannt und Startups zur Chefsache gemacht. In Frankreich sei in den vergangenen Jahren eine hohe Startup-Dynamik entstanden. Dort seien 2023 pro Kopf 107 Euro in Start-ups investiert worden - in Deutschland nur rund 85.

"Frankreich ist es mit dem 'Plan Tibi' gelungen, die Kapitalsammelstellen für die Investition in Venture Capital Fonds zu mobilisieren - dadurch sind 6 Milliarden für Startups und Innovation bereitgestellt worden", so Pausder weiter. "Wir sind sehr gespannt, ob das in Deutschland mit der WIN-Initiative von Christian Lindner auch gelingen wird." Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müssten zudem im Schulterschluss die europäische Kapitalmarktunion vorantreiben. "Denn nur mit attraktiven Exit-Kanälen und einem dynamischen Kapitalmarkt wird es gelingen, dauerhaft ein starker Startup-Standort zu sein", so Pausder.

Wenn Europa den regulatorischen Aufwand verringere und die Nachfrage stärke, könne das die Attraktivität der EU als Finanzplatz erhöhen, Wachstumspotenzial vergrößern und mehr zukunftsorientierte Investitionsmöglichkeiten in der EU bieten. "Wir müssen jetzt die Weichen richtig stellen. Macron hat das in Frankreich getan - generell vermarktet er seinen Standort sehr souverän", sagte Pausder. "Von diesem Spirit kann sich die deutsche Politik eine Scheibe abschneiden - vor allem, was das Werben um Investitionen angeht."

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May 27, 2024 04:21 ET (08:21 GMT)