BVE-PwC-Pressemitteilung: Bio-Lebensmittel auf Erfolgskurs
   Berlin (ots) - Jeder Siebte kauft überwiegend Bio / Käufer 
erwarten von Bio-Produkten gesundheitliche Vorteile und mehr 
Tierwohl; bei konventionellen Produkten überzeugt das 
Preis-Leistungsverhältnis / Handelsmarken setzen klassische Biomarken
unter Druck / Gemischte Gefühle bei Gütesiegeln

   Bio-Lebensmittel entwickeln sich in vielen Produktkategorien vom 
einstigen Nischenprodukt zum Mainstream: Bei Obst und Gemüse greifen 
die Deutschen nach eigenen Angaben mehrheitlich zu Bio. Bei 
Molkereiprodukten, Fleisch- und Wurstwaren bevorzugt immerhin gut 
jeder dritte Verbraucher Bio-Produkte. Bei allen anderen 
Produktkategorien spielt Bio indes eine untergeordnete Rolle. Der 
typische Einkäufer von Bio-Lebensmitteln ist weiblich, jünger als 45 
Jahre und verfügt über ein höheres Einkommen. Zu diesen Ergebnissen 
kommt die Bevölkerungsbefragung "Bio vs. konventionell - Was kaufen 
Konsumenten zu welchem Preis?", für die 1.000 Teilnehmer im Auftrag 
der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in 
Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung der Deutschen 
Ernährungsindustrie e.V. (BVE) im Vorfeld der Internationalen Grünen 
Woche 2017 befragt wurden.

   "Bio-Lebensmittel sind längst mehr als ein Trend innerhalb einer 
besonders umwelt- und ernährungsbewussten Verbraucherschicht - sie 
sind auf gutem Weg, den Massenmarkt zu erobern. 
Lebensmittelhersteller und Händler, die nur konventionelle Waren im 
Sortiment haben, laufen Gefahr, wichtige Käufergruppen zu verlieren. 
Besonders bei der jüngeren und einkommensstarken Bevölkerung spielen 
Bio-Produkte beim Einkauf eine zentrale Rolle", kommentiert Gerd 
Bovensiepen, Leiter des Geschäftsbereichs Handel und Konsumgüter bei 
PwC in Deutschland und EMEA.

   Jeder Siebte kauft überwiegend Bio

   Bei der Hälfte der Deutschen landet überwiegend herkömmlich 
erzeugte Ware im Einkaufskorb. Immerhin jeder Siebte kauft aber mehr 
Bio- als konventionelle Produkte. Gleichzeitig entscheidet sich jeder
fünfte Verbraucher nie für Bio-Produkte. Alter und Geschlecht haben 
großen Einfluss darauf, welche Lebensmittel eingekauft werden: 
Besonders Frauen der Altersgruppen 18 bis 24 und 35 bis 44 bevorzugen
Bio-Lebensmittel. Bei den über 65-Jährigen sind Bio-Lebensmittel 
weniger gefragt.

   Verbraucher erwarten Gesundheitsvorteile und mehr Tierwohl von 
Bio-Produkten

   "In Bezug auf Gesundheitsaspekte und das Thema Nachhaltigkeit 
haben Verbraucher eine hohe Erwartungshaltung an Bio-Lebensmittel, 
allerdings wird dabei nicht jeder Preis akzeptiert. Hat der 
Verbraucher die Wahl, greift er bei einem besseren 
Preis-Leistungsverhältnis und einer größeren Auswahl zum 
konventionellen Produkt. Der Wettbewerb um den kaufkräftigen, 
bewussten Konsumenten ist hart", resümiert BVE-Hauptgeschäftsführer 
Christoph Minhoff. 52 Prozent der Befragten kaufen Bio-Lebensmittel, 
weil sie davon ausgehen, dass diese nicht mit gesundheitsschädlichen 
Stoffen wie Antibiotika oder Pestiziden behandelt wurden. 45 Prozent 
bevorzugen Bio, weil sie der Meinung sind, dass tierische 
Bio-Produkte wie Fleisch oder Eier aus Haltungsformen stammen, die 
sich mehr für Tierwohl einsetzen. Als Hauptgrund für die Wahl des 
konventionellen statt des Bio-Produkts nannten knapp zwei Drittel der
Befragten den günstigeren Preis. 36 Prozent entscheiden sich gegen 
Bio, weil die Auswahl bei den Nicht-Bio-Produkten größer ist.

   Bereitschaft zum Aufpreis ist bei Bio-Milch höher als bei 
Bio-Fleisch

   Die Bereitschaft, für Bio mehr zu zahlen, hängt stark vom Produkt 
und dem Preisunterschied ab: Bei Bio-Milch ist die Zahlbereitschaft 
der Deutschen hoch. Im Schnitt sind die Befragten bereit, 1,40 Euro 
für einen Liter Bio-Milch zu zahlen - 56 Prozent mehr als für das 
konventionelle Produkt. Zum derzeitigen Ladenpreis von etwa 1,20 Euro
je Liter Bio-Milch würden zwei Drittel der Befragten das Bio-Produkt 
der konventionellen Milch für 90 Cent vorziehen. Anders sieht es beim
Fleisch aus, hier wiegen die Preisunterschiede schwerer: Für ein 250 
Gramm-Hähnchenbrustfilet in Bio-Qualität würden die Deutschen im 
Schnitt 3 Euro zahlen und damit zwar 52 Prozent mehr als für das 
konventionelle Produkt - den tatsächlichen Preis (8 Euro für ein 250 
Gramm-Bio-Hähnchenbrustfilet) akzeptiert aber nur jeder Fünfte. Mit 
höherem Einkommen steigt die Bereitschaft, die teils erheblich 
teureren Bio-Produkte zu erwerben.

   Supermarkt ist Hauptbezugsquelle für Bio-Lebensmittel

   Für den Einkauf der Bio-Produkte zieht es die Mehrheit der 
Verbraucher in die Supermärkte: 74 Prozent der Bio-Käufer beziehen 
dort ihre Bio-Lebensmittel. Aber auch Discounter sind für Bio-Käufer 
attraktiv, 52 Prozent kaufen hier ihre Bio-Waren ein. Nur 27 
beziehungsweise 21 Prozent dieser Konsumenten gehen auf den 
Wochenmarkt oder in den Hoflanden eines Bauernhofs, um ihren Bedarf 
an Bio-Lebensmitteln zu decken.

   Handelsmarken setzen klassische Biomarken unter Druck

   Im Supermarkt hat der Verbraucher häufig die Auswahl zwischen 
klassischen Bio-Marken und den Bio-Handelsmarken, die viele 
Supermarktketten mittlerweile eingeführt haben. Die Mehrheit der 
Befragten kann allerdings kaum Unterschiede zwischen den Bio-Marken 
und den Bio-Handelsmarken erkennen. Müssten die Befragten sich für 
eine Variante entscheiden, liegt die Bio-Marke vorn. "Die Ergebnisse 
unserer Befragung belegen, dass Hersteller von Bio-Markenartikeln 
ihre Produkte noch nicht ausreichend von Bio-Handelsmarken abgrenzen.
Um einen höheren Preis für ein Markenprodukt zu rechtfertigen, müssen
die Hersteller die Vorteile und Alleinstellungsmerkmale ihrer 
Produkte klarer kommunizieren", empfiehlt PwC-Experte Gerd 
Bovensiepen.

   Nur eine Minderheit vertraut Gütesiegeln

   Eine Möglichkeit zur Differenzierung sind Gütesiegel: Viele 
Bio-Produkte sind bereits zusätzlich mit Gütesiegeln gekennzeichnet, 
die Hinweise auf Qualität oder Herkunft der Produkte geben. 62 
Prozent der Deutschen ist die Kennzeichnung von Bio-Produkten mit 
Gütesiegeln wichtig. Allerdings hat nur eine Minderheit von 44 
Prozent auch Vertrauen in diese Siegel. "Die freiwillige 
Kennzeichnung mit Gütesiegeln ist ein probates Mittel der 
Verbraucherkommunikation. Wichtig für den Produkterfolg bleibt aber, 
dass dem Verbraucher Qualitätsmerkmale auf verschiedenen Kanälen 
glaubhaft und transparent kommuniziert werden", so die Einschätzung 
von Christoph Minhoff.

   Zur Umfrage

   Für die Studie "Bio vs. konventionell - Was kaufen Konsumenten zu 
welchem Preis?" befragte PwC in Kooperation mit der BVE online 1.000 
bevölkerungsrepräsentativ ausgewählte Menschen ab 18 Jahren. Die 
Ergebnisse stehen hier im Detail zum Download zur Verfügung: 
www.pwc.de/bioumfrage2017

Weitere Informationen erhalten Sie unter: 
www.bve-online.de 
http://www.pwc.de/de/handel-und-konsumguter.html

   Redaktionshinweis:

   PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen 
aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 223.000 
Mitarbeiter in 157 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, 
branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen 
Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei.

   Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder 
eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen 
Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure

   Die BVE ist der wirtschaftspolitische Spitzenverband der deutschen
Ernährungsindustrie. Seit ihrer Gründung 1949 vertritt sie 
erfolgreich die branchenübergreifenden Interessen der 
Lebensmittelhersteller gegenüber Politik, Verwaltung, Medien, 
Öffentlichkeit und Marktpartnern. In der BVE haben sich über 
Fachverbände und Unternehmen alle wichtigen Branchen der 
Ernährungsindustrie - von den alkoholfreien Getränken über Fleisch 
und Süßwaren bis hin zum Zucker - zusammengeschlossen. 
http://www.bve-online.de/die-bve/aufgaben

OTS:              BVE Bundesvereinig. Ernährungsindustrie
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Pressekontakt:
Christoph Minhoff
BVE-Hauptgeschäftsführer
Tel: +49 30 200786-135
E-Mail: cminhoff@bve-online.de
www.bve-online.de

Martin Reulecke
PwC-Presseabteilung
Tel: (0211) 981-1657
E-Mail: martin.reulecke@de.pwc.com
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