Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

FREITAG: In China bleiben die Börsen wegen der Feiertage zum Mondneujahr geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

Intel hat im vierten Quartal rote Zahlen geschrieben und rechnet kurzfristig auch weiterhin mit Verlusten. Für das Gesamtjahr verzichtet Intel sogar ganz auf eine Prognose. Intel leidet unter einem schwächelnden Markt für seine Chips und die wachsende Konkurrenz. Es besteht inzwischen ein Überangebot an Chips inmitten von Rezessionsängsten, nachdem es in der Hochphase der Pandemie zu einer Verknappung gekommen war. Intel kämpft auch mit dem Verlust von Marktanteilen an Konkurrenten wie AMD. Der nach Umsatz immer noch größte US-Chiphersteller meldete für das letzte Quartal des Jahres einen Verlust von 664 Millionen Dollar bei einem Umsatzrückgang von 32 Prozent auf 14 Milliarden. Die Zahlen lagen unter den Prognosen der Wall Street, die bei einem Verlust von 278 Millionen Dollar bei einem Umsatz von 14,49 Milliarden lagen.

Die schwachen Marktbedingungen dürften in der ersten Jahreshälfte wohl anhalten, sagte Intel-Chef Pat Gelsinger. Zu dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld kämen die aufgeblähten Chip-Lagerbestände hinzu. Für das laufende Quartal prognostizierte er einen Umsatz von 10,5 bis 11,5 Milliarden Dollar, was deutlich unter der Prognose der Wall Street von 13,9 Milliarden Dollar liegt. Dazu dürfte erneut ein Verlust kommen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen

12:15 Chevron Corp, Ergebnis 4Q

13:00 American Express Co, Ergebnis 4Q

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Dezember 
          Persönliche Ausgaben 
          PROGNOSE: -0,1% gg Vm 
          zuvor:    +0,1% gg Vm 
          Persönliche Einkommen 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    +0,4% gg Vm 
          PCE-Preisindex / Kernrate 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm/+4,4% gg Vj 
          zuvor:    +0,2% gg Vm/+4,7% gg Vj 
 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (2. Umfrage) 
          Januar 
          PROGNOSE:   64,6 
          1. Umfrage: 64,6 
          zuvor:      59,7 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.060,75  -0,4% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.023,00  -0,7% 
Nikkei-225                27.382,56  +0,1% 
Hang-Seng-Index           22.647,62  +0,4% 
Kospi                      2.484,02  +0,6% 
Shanghai-Composite         Feiertag 
S&P/ASX 200                7.493,80  +0,3% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Behauptet - Nach positiven Vorgaben der Wall Street, wo ein besser als erwartet ausgefallenes BIP-Wachstum im vierten Quartal die Hoffnungen auf eine weiche Landung der Wirtschaft im Zuge des Zinserhöhungszyklus geschürt hatte, tut sich im südkoreanischen Seoul mit einem moderaten Plus noch am meisten. Die Kauflaune in Tokio wird leicht gebremst vom etwas festeren Yen. Er zieht an, weil die mit 4,3 Prozent im Januar einen Tick stärker als gedacht gestiegenen Kernverbraucherpreise in Tokio die Spekulation schüren, dass auch die japanische Notenbank vor einem Schwenk zu einer geldpolitischen Straffung stehen könnte. Am japanischen Anleihemarkt ziehen darauf die Renditen an, im Zehnjahresbereich fast auf die bei 0,5 Prozent liegende von der japanischen Notenbank verfolgte Obergrenze. Davon profitieren am Aktienmarkt tendenziell Papiere aus dem Finanzsektor. Dai-ichi Life Holdings legen um 1,7 und Mitsui Financial Group um 2,7 Prozent zu. Shin-Etsu Chemical gewinnen gut 4 Prozent, nachdem das Unternehmen den Ausblick angehoben hat für Umsatz und Gewinn. In Seoul verteuern sich LG Display um 3,5 Prozent nach Vorlage des Viertquartalsberichts, ebenfalls nach Einsichtgewährung in die Bilanz verbilligen sich Hyundai Mobis um 1,6 Prozent.

US-NACHBÖRSE

Mit einem Kurseinbruch von 9,7 Prozent reagierten Intel auf die Ergebnis- und Ausblickenttäuschung (siehe Tagesthema). AMD verloren im Intel-Sog nachbörslich 3,3 und Nvidia 2,2 Prozent. Der Ausrüster der Halbleiterindustrie, KLA, lieferte unter den Konsensschätzungen liegende Quartalszahlen ab. Der Kurs rutschte um 5,7 Prozent ab. Hasbro sackten um 6,7 Prozent ab. Der Spielwaren- und Unterhaltungskonzern schrumpft seine Belegschaft weltweit um 15 Prozent. Zugleich hatte Hasbro enttäuschende und schlechter als erwartet ausgefallene Quartalszahlen gemeldet. Ein Anstieg des Reiseverkehrs hat Visa zu einem besseren ersten Geschäftsquartal verholfen als erwartet. Der Kurs verbesserte sich um 1,1 Prozent. Salesforce (-0,7%) reagierten kaum auf die Nachricht, dass der aktivistische Investor Elliott Management sich darauf vorbereitet, eine Reihe von Direktoren bei dem Softwarekonzern zu nominieren, wie Informanten berichten.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.949,41        +0,6%        205,57          +2,4% 
S&P-500              4.060,43        +1,1%         44,21          +5,8% 
Nasdaq-Comp.        11.512,41        +1,8%        199,06         +10,0% 
Nasdaq-100          12.051,48        +2,0%        236,79         +10,2% 
 
                     Donnerstag    Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien)    773 Mio       766 Mio 
Gewinner              2.116         1.655 
Verlierer               961         1.400 
Unverändert             124           164 
 

Fester - Ermutigende Konjunkturdaten und ein zuversichtlicher Produktionsausblick von Tesla sorgten für Kauflaune. Das US-BIP wuchs im vierten Quartal einen Tick deutlicher als gedacht, was Hoffnugen nauf eine weiche Landung der Wirtschaft schürte vor dem Hintergrund des laufenden Zinserhöhungszyklus. Tesla sprangen um 11 Prozent. Der Elektroautohersteller hatte Zahlen mit Licht und Schatten vorgelegt, die Produktionsziele fanden aber starken Anklang. IBM (-4,5%) meldete einen gestiegenen Nettogewinn, der auf bereinigter Basis minimal über der Erwartung ausfiel. Der Umsatz stagnierte aber. Der Konzern will 3.900 Stellen streichen. Auf dem Kurs laste aber vor allem das verfehlte Cashflow-Ziel. Auch der Chemiekonzern Dow (+0,4%) entlässt Mitarbeiter, um Kosten zu senken. Dazu verfehlte das Unternehmen mit einem Gewinneinbruch die Analystenprognosen. Seagate Technology (+10,9%) meldete Zweitquartalszahlen über Erwartungen und gab einen unerwartet guten Umsatzausblick ab. Levi Strauss (+7,5%) übertraf die Erwartungen und rechnet 2023 mit Umsatz- und Gewinnwachstum. American Airlines (+2,2%) hat im Schlussquartal 2022 dank einer andauernd hohen Nachfrage nach Flugreisen wieder schwarze Zahlen geschrieben. Chevron verteuerten sich um 4,9 Prozent, nachdem das Board des Ölriesen grünes Licht für ein 75 Milliarden Dollar schweres Aktienrückkaufpaket gegeben und auch die Dividende angehoben hatte. Eine Kursrally lösten die überraschenden Verkaufspläne des deutschen Software-Unternehmens SAP für die US-Tochter Qualtrics (+33%) aus.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,18         +5,7          4,12          -23,8 
5 Jahre                  3,60         +4,7          3,55          -40,0 
7 Jahre                  3,55         +5,8          3,49          -41,7 
10 Jahre                 3,49         +4,6          3,45          -38,8 
30 Jahre                 3,63         +3,7          3,59          -33,9 
 

Die Anleiherenditen stiegen, weil die guten BIP-Daten der US-Notenbank potenziell mehr Raum für weitere Zinserhöhungen geben, ohne eine Rezession zu riskieren.

DEVISEN


                 zuletzt        +/- %      00:00   Do, 8:20   % YTD 
EUR/USD           1,0867        -0,2%     1,0891     1,0912   +1,5% 
EUR/JPY           141,55        -0,1%     141,75     141,52   +0,9% 
EUR/GBP           0,8789        +0,1%     0,8779     0,8809   -0,7% 
GBP/USD           1,2365        -0,3%     1,2407     1,2387   +2,2% 
USD/JPY           130,24        +0,1%     130,16     129,70   -0,7% 
USD/KRW         1.232,97        +0,1%   1.232,22   1.232,71   -2,3% 
SD/CNH           6,7628        +0,4%     6,7364     6,7487   -2,4% 
USD/HKD           7,8303        +0,0%     7,8285     7,8321   +0,3% 
AUD/USD           0,7099        -0,2%     0,7114     0,7103   +4,2% 
NZD/USD           0,6480        -0,1%     0,6488     0,6480   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        23.013,02        +0,1%  22.989,24  23.009,69  +38,6% 
 

Der Dollar legte in Reaktion auf die guten Wirtschaftsdaten und die anziehenden US-Marktzinsen zu. Der Dollarindex stieg um 0,2 Prozent.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          81,32        81,01      +0,4%      +0,31   +1,1% 
Brent/ICE          87,81        87,47      +0,4%      +0,34   +2,1% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise zogen mit den gut ausgefallenen Wirtschaftsdaten in Erwartung einer zulegenden Nachfrage in den USA und auch in China an um rund 1 Prozent an.

METALLE


                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.923,49     1.929,10      -0,3%      -5,62   +5,5% 
Silber (Spot)      23,73        23,93      -0,8%      -0,20   -1,0% 
Platin (Spot)   1.011,15     1.022,00      -1,1%     -10,85   -5,3% 
Kupfer-Future       4,25         4,27      -0,4%      -0,02  +11,5% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die steigenden Marktzinsen drückten auf den Goldpreis. Die Feinunze verbilligte sich um 0,8 Prozent bzw 15 Dollar auf 1.931 Dollar.

+++++ MELDUNGEN SEIT DONNERSTAG 20.00 UHR +++++

JAPAN - Inflation

Die Kernverbraucherpreise sind im Großraum Tokio im Januar um 4,3 Prozent zum Vorjahr gestiegen, stärker als Ökonomen mit 4,2 Prozent geschätzt hatten.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

January 27, 2023 01:54 ET (06:54 GMT)