TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Eine Kombination aus Inflationssorgen und Coronakrise hat die Aktienkurse in Asien auf breiter Front auf Talfahrt geschickt. Wie schon in den USA wurden vor allem Technologiewerte verkauft. Während das Schreckgespenst Inflation in den USA weiter umging, belegte eine kräftige Steigerung der Erzeugerpreise in China, dass Inflation ein globales Thema ist. Händler verwiesen auf die stark gestiegenen Rohstoffpreise und die Probleme mit den Lieferketten, die Vorprodukte verteuerten. Die Inflationsentwicklung könnte Notenbanken zum Gegensteuern zwingen und so das günstige Umfeld für Aktien beeinträchtigen.

Dazu kamen die Schreckensnachrichten aus Indien, wo die Coronakrise immer weiter außer Kontrolle gerät. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte vor der indischen Virus-Variante und nannte sie "besorgniserregend". In Malaysia hat die Regierung indes den Lockdown auf das ganze Land für einen Monat ausgedehnt.


   Tokio ganz schwach - Schanghai im Plus 

In Tokio brach der Nikkei-225 um über 3 Prozent ein - belastet vor allem von Technikwerten, aber auch Pharmatitel zeigten sich sehr schwach. Panasonic stürzen um über 5,8 Prozent ab, nachdem der Konzern einen Gewinneinbruch um 27 Prozent für das abgelaufene Geschäftsjahr vermeldet hatte. Hitachi (-2,1%), Fuji Electric (-3,1%), Nidec (-3,4%), Terumo (-3,4%) und Olympus (-3,8%) zählten im Technologiesektor ebenfalls zu den deutlicheren Abgebern.

Während Schanghai als einzige Börse der Region den Dreh ins Plus schaffte (Shenzhen +0,4 Prozent und das Startup-Segment ChiNext unverändert), rauschte der HSI in Hongkong im späten Geschäft um rund 2 Prozent nach unten. Der Technologieindex verlor rund 4 Prozent. Händler sprachen nicht nur von der Furcht vor steigenden Zinsen, sondern auch von wachsenden Unsicherheiten wegen der Regulierung des Technologiesektors in China.

In Taipeh (-3,8%) verzeichnete die Börse den höchsten Tagesverlust seit März 2020. Auch hier drückten sehr schwache Elektronik- und Technologiepapiere. Das Halbleiterschwergewicht TSMC sank um 3,1 Prozent, nachdem die April-Umsätze auf Monatssicht einen 14-prozentigen Absturz offenbart hatten. Foxconn Technology gaben 5,3 Prozent nach.

Auch in Südkorea (Kospi -1,2%) standen Technologietitel auf den Verkaufszetteln. Das Schwergewicht Samsung Electronics büßte 2,4 Prozent ein, die Halbleiterpapiere von SK Hynix 5,4 Prozent. Die Titel der Batteriegesellschaft SK ie technology kamen am ersten Handelstag vollständig zurück, nachdem sich der Kurs zunächst verdoppelt hatte. Korea Shipbuilding & Offshore Engineering (+0,6%) legten nach Erhalt eines Großauftrages zu.

In Australien (-1,1%) belastete ein schwaches Verbrauchervertrauen. In der Region Sydney waren neue Coronabeschränkungen in Kraft getreten. Investoren warteten auf die Verlautbarungen zum Haushalt, die aber erst nach Handelsschluss veröffentlicht wurden. Der Technologiesektor fiel um 4,2 Prozent.

Auch in Indien bildeten Technologietitel die Schlusslichter. In Malaysia belastete die Ausweitung der Coronamaßnahmen. Volkswirte rechnen deshalb mit einem stagnierenden BIP im zweiten Quartal.


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Index (Börse)            zuletzt      +/- %      % YTD          Ende 
S&P/ASX 200 (Sydney)    7.097,00     -1,06%     +7,74%         08:00 
Nikkei-225 (Tokio)     28.608,59     -3,08%     +7,56%         08:00 
Kospi (Seoul)           3.209,43     -1,23%    +11,69%         08:00 
Schanghai-Comp.         3.441,85     +0,40%     -0,90%         09:00 
Hang-Seng (Hongk.)     28.006,47     -2,06%     +4,91%         10:00 
Taiex (Taiwan)         16.583,13     -3,79%    +12,56%         07:30 
Straits-Times (Sing.)   3.155,78     -0,84%    +11,91%         11:00 
KLCI (Malaysia)         1.573,88     -0,63%     -2,66%         11:00 
BSE (Mumbai)           49.139,61     -0,73%     +2,65%         12:00 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %      00:00  Mo, 9:25 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,2142      +0,1%     1,2132        1,2147   -0,6% 
EUR/JPY                   132,22      +0,1%     132,05        132,42   +4,9% 
EUR/GBP                   0,8591      -0,0%     0,8593        0,8642   -3,8% 
GBP/USD                   1,4132      +0,1%     1,4122        1,4057   +3,3% 
USD/JPY                   108,90      +0,1%     108,85        109,01   +5,5% 
USD/KRW                  1118,96      +0,2%    1116,96       1115,67   +3,1% 
USD/CNY                   6,4272      +0,2%     6,4166        6,4286   -1,5% 
USD/CNH                   6,4252      +0,0%     6,4225        6,4244   -1,2% 
USD/HKD                   7,7665      +0,0%     7,7654        7,7665   +0,2% 
AUD/USD                   0,7832      +0,0%     0,7831        0,7847   +1,7% 
NZD/USD                   0,7264      +0,0%     0,7263        0,7276   +1,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                55.586,25      -0,3%  55.738,75     58.900,76  +91,3% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  64,38      64,92      -0,8%         -0,54  +32,4% 
Brent/ICE                  67,76      68,32      -0,8%         -0,56  +31,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.834,84   1.835,90      -0,1%         -1,06   -3,3% 
Silber (Spot)              27,35      27,33      +0,1%         +0,03   +3,6% 
Platin (Spot)           1.246,50   1.251,00      -0,4%         -4,50  +16,5% 
Kupfer-Future               4,80       4,73      +1,5%         +0,07  +36,3% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/smh

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May 11, 2021 04:01 ET (08:01 GMT)