BERLIN (dpa-AFX) - Der deutsche Staat hat laut einem Zeitungsbericht seit 2008 dank der Niedrigzinsen 240 Milliarden Euro Zinskosten gespart. Allein im vergangenen Jahr beliefen sich die Zinsersparnisse von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen im Vergleich zur Zeit vor der Finanzkrise auf 47 Milliarden Euro. Dies zeigen dem "Handelsblatt" vorliegende Berechnungen der Deutschen Bundesbank, wie die Zeitung (Freitag) berichtet.

Die Bundesbank hat das Zinsniveau von 2007, dem Jahr vor der Finanzkrise, mit dem jeweiligen Niveau in den Jahren danach verglichen. Musste der Staat 2007 Investoren noch eine durchschnittliche Rendite von 4,23 Prozent für frisches Geld bieten, fiel das Zinsniveau seitdem kontinuierlich auf zuletzt 2,05 Prozent im Jahr 2016. Wegen dieses Zinsverfalls musste der Staat immer weniger Geld für den Schuldendienst ausgeben.

Im Falle einer Zinswende kämen auf den Staat allerdings schnell Belastungen in zweistelliger Milliardenhöhe zu: Stiegen die Zinsen auch nur um einen Prozentpunkt, müsse der Staat nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstitut RWI jährlich 21 Milliarden Euro mehr für den Schuldendienst ausgeben, schreibt die Zeitung./ro/DP/he