Ganzjähriger Verkauf einer Ethanol-Benzin-Mischung in den USA findet die Unterstützung eines Ölkonzerns

Eine republikanische US-Senatorin will mit Unterstützung eines großen Ölkonzerns einen Gesetzesentwurf vorlegen, der den nationalen Verkauf von E15, einer höheren Ethanol-Benzin-Mischung, ausweiten würde.

Senatorin Deb Fischer aus Nebraska, dem drittgrößten Mais produzierenden Bundesstaat der USA, sagte am Donnerstag gegenüber Reuters, sie glaube, dass es einen Weg für den ganzjährigen Verkauf von E15 gebe, der in der Vergangenheit von einigen Öl- und Umweltgruppen abgelehnt worden sei.

Fischer sagte, sie werde in den kommenden Wochen weitere Einzelheiten zu dem Gesetzesvorschlag bekannt geben. Sollte das Gesetz verabschiedet werden, wäre das ein Gewinn für die amerikanischen Maisbauern und die Ethanolindustrie. Ethanol wird in den Vereinigten Staaten hauptsächlich aus Mais hergestellt.

Eine der wichtigsten Handelsgruppen der Ölindustrie, das American Petroleum Institute (API), und die Renewable Fuels Association (Vereinigung für erneuerbare Kraftstoffe) haben Anfang des Jahres Gespräche aufgenommen, um eine landesweite Ausweitung von E15 zu erreichen, so eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle aus der Industrie.

Das API begann mit der Handelsgruppe für Biokraftstoffe zusammenzuarbeiten, nachdem Gouverneure aus wichtigen Mais produzierenden Staaten des Mittleren Westens die US-Umweltschutzbehörde (EPA) aufgefordert hatten, die Beschränkungen für den Verkauf von E15 in ihren Staaten aufzuheben, so die Quelle. Der Vorschlag der Gouverneure löste in der Ölindustrie Besorgnis über die Kraftstoffversorgung aus.

"Ein einzelstaatlicher Ansatz würde einen Boutique-Kraftstoffmarkt im Mittleren Westen schaffen und könnte sich negativ auf die Zuverlässigkeit der Benzinversorgung in der Region auswirken", sagte Will Hupman, APIs Vizepräsident für Downstream-Politik.

"Wir fordern den Kongress auf, ein Gesetz zu verabschieden, das den ganzjährigen Verkauf von E15 landesweit ermöglicht, die anhängigen Anträge der Staaten des Mittleren Westens zurückzieht und den Zugang zu Benzinmischungen mit niedrigerem Ethanolgehalt bewahrt", sagte Hupman.

Die EPA schränkt den Verkauf von E15 im Sommer ein, weil sie befürchtet, dass es bei heißem Wetter zur Smogbildung beiträgt. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass der höhere Prozentsatz von E15 im Vergleich zu der 10%igen Mischung E10, die jetzt das ganze Jahr über verkauft wird, den Smog nicht erhöht.

Der Gesetzentwurf wäre nur der jüngste Vorstoß, um einen landesweiten, ganzjährigen Verkauf zu erreichen. Ein Bundesberufungsgericht hat letztes Jahr die Genehmigung der Trump-Administration für den ganzjährigen Verkauf von E15 mit der Begründung abgelehnt, sie sei dazu nicht befugt. Diese Entscheidung war durch eine Anfechtung seitens der Ölraffinerieindustrie ausgelöst worden.