FRANKFURT (awp international) - Die Vorsitzende der US-Notenbank Fed sieht in den USA vorerst freie Bahn für eine robuste konjunkturelle Entwicklung. Die Wirtschaft stehe kurzfristig vor keinen ernsthaften Hindernissen, sagte Janet Yellen in der Nacht auf Freitag in Washington bei einem Treffen mit Pädagogen. "Die Arbeitslosigkeit hat jetzt ein niedriges Niveau erreicht, der Arbeitsmarkt ist insgesamt stark und das Lohnwachstum legt allmählich zu."

Yellen verwies ausserdem auf eine positive Entwicklung bei der Inflation. Ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau sei sie inzwischen der von den Währungshütern angepeilten Zielmarke von zwei Prozent "ziemlich nahe".

Längerfristig habe die US-Wirtschaft aber mit einer Produktivität auf historisch niedrigem Niveau und einer wachsenden Ungleichheit zu kämpfen, sagte die Fed-Chefin. Ausserdem sprach sie sich einmal mehr dagegen aus, die nach der Finanzkrise verstärkte Regulierung der Banken wieder zu entschärfen. Der künftige US-Präsident Donald Trump hatte entsprechende Ankündigungen gemacht.

Bei ihrer jüngsten Zinsentscheidung im Dezember hatte die Fed den Leitzins zum zweiten Mal seit der Finanzkrise angehoben. Ausserdem legten die von den Währungshütern vorgelegten Zinsprognosen nahe, dass in diesem Jahr drei weitere Erhöhungen folgen könnten./tos/fbr