BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EU-Wettbewerbshüter nehmen acht Banken wegen illegaler Absprachen beim Handel mit europäischen Staatsanleihen ins Visier. Die Geldinstitute hätten zwischen 2007 und 2012 unerlaubterweise Informationen ausgetauscht und ihre Handelsstrategien abgesprochen, teilte die EU-Kommission am Donnerstag in Brüssel mit. Um welche Banken es sich handelt, gab sie nicht bekannt.

Es sei um Anleihen von Euro-Staaten gegangen, hieß es weiter. Die Absprachen seien überwiegend über Internet-Chatrooms getätigt worden.

Die Ermittlungen richteten sich gegen einzelne Wertpapierhändler, erklärten die Wettbewerbshüter weiter. Es ließe sich nicht daraus schließen, dass illegale Absprachen generell im Handel mit Staatsanleihen üblich seien.

Es handele sich um eine vorläufige Auffassung, so die EU-Kommission weiter. Die Betroffenen bekommen nun die Gelegenheit, sich zu verteidigen. Sollte sich der Verdacht erhärten, droht ihnen eine Strafe in Milliardenhöhe.

In Kartellverfahren können Strafen teils deutlich reduziert werden, wenn die Betreffenden mit der EU-Kommission kooperieren. Durch die sogenannte Kronzeugenregelung kann zudem das Unternehmen, welches das Kartell anzeigt, straffrei davonkommen./asa/DP/jha