ETF der Woche: Logistik und E-Commerce haben noch glänzende Zeiten vor sich

Logistik und E-Commerce-Technologieunternehmen sind zwei Sektoren, die sich gut ergänzen. Obwohl sie zyklisch sind, gehören sie zu den wenigen Märkten, die von der Pandemie so sehr profitiert haben, dass einige Akteure von der Höhe der erzielten Gewinne überwältigt waren. Inzwischen hat sich die Lage wieder normalisiert und die Frachtkosten sind gesunken. Spezialisierte Aktien sind seit Anfang des Jahres stark zurückgegangen. Langfristig gesehen ist der Trend jedoch nach wie vor positiv.

Ausgewählter ETF: L&G Ecommerce Logistics UCITS ETF.

Was ist in diesem ETF enthalten?

Das Anlageuniversum des ETF ist recht groß. Obwohl er in nur 37 Aktien investiert, schließt er auch Unternehmen nicht aus, die indirekt in den entsprechenden Sektoren vertreten sind. Dazu gehört die amerikanische Oracle (3,5 %), die Software entwickelt, von der ein Teil für das Management von Lieferketten bestimmt ist. Zalando (3,2 %) ist die Nummer eins im Online-Bekleidungshandel. Ebenfalls vertreten sind der Anbieter von Internet-Infrastruktur für den Handel, Shopify (3,5 %), die Deutsche Post (3,3 %), der dänische Dienstleister DSV (3,3 %), SAP (3,2 %), Ocado (3,2 %), Walmart (3,1 %) und TD Synnex (3,1 %). Insgesamt entfallen auf die zehn größten Gewichtungen 32,6 % der ausstehenden Mittel.

Der ETF zielt darauf ab, den Solactive Ecommerce Logistics Index Net TR nachzubilden. Er ist hauptsächlich in den USA (45,7%) investiert. Japan ist die zweitgrößte Anlageregion (13,1%), gefolgt von Deutschland (9,7%), Dänemark (6,4%) und Kanada (6,3%). Der Rest der Welt macht fast ein Fünftel der Investitionen aus (18,8%).

Die Logistik und der E-Commerce leiden seit zwei Jahren aus zwei Hauptgründen: Eine Anfang 2022 eingeleitete Normalisierungsphase trat an die Stelle der Euphorie, die die meisten Werte in den Monaten nach der Pandemie auf historische Höchststände getrieben hatte. Zweitens haben die Befürchtungen einer Rezession, die ursprünglich für 2023 erwartet und dann auf 2024 verschoben wurde, die Angst der Anleger vor dem Sektor verstärkt. Das Ergebnis ist, dass viele Werte seit Jahresbeginn deutlich nachgegeben haben. Die Wertentwicklung des ETF ist daher seit dem Höchststand im September 2021 recht negativ. Seit 2018 liegt der Gewinn bei rund 25 %.

Der Sektor könnte sich erholen. In den USA erweisen sich die Wirtschaft und die Ausgaben der Haushalte widerstandsfähiger als erwartet. Ebenso wie in Europa und Asien, wo China kürzlich Wirtschaftsindikatoren veröffentlichte, die besser als erwartet ausfielen. Schließlich gelingt es dem Ölpreis (WTI) nicht, die Marke von 90 USD zu überschreiten, was ein gutes Zeichen für die Frachtkosten ist.

Was sind die Vorteile?

• Einer der wenigen ETFs, die in das Thema investiert sind.
• Das Produkt ist überwiegend in Large-Caps investiert.
• Der Sektor könnte sich nach einer langen Phase der Normalisierung erholen.
• Die Gebühren sind recht niedrig (0,49 %).
• Der ETF notiert in mehreren Währungen, darunter auch der Euro.

Die negativen Punkte

• Eine Rezession könnte den Sektor im Jahr 2024 belasten.
• Das ausstehende Volumen ist nicht sehr groß (210,7 Mio. USD), obwohl dies an sich keine Schwäche ist.
• Logistik und E-Commerce weisen seit zwei Jahren eine Underperformance auf.

Die Identitätskarte des ETFs:

Referenzindex: Solactive Ecommerce Logistics Index Net TR

Anzahl der Positionen am 07.09.2023: 37

Ticker-Code: ETLH

ISIN-Code: IE00BF0M6N54

Gebühren: 0,49 %.