Die schwierige wirtschaftliche Lage in Deutschland spiegelt sich in einem Anstieg der Unternehmensinsolvenzen wider. Im ersten Quartal 2024 melden die Gerichte 5.209 Fälle von Unternehmensinsolvenzen - ein Anstieg um 26,5% im Vergleich zum Vorjahr. Besonders Unternehmen, die bereits durch die Pandemie geschwächt waren, leiden unter den gestiegenen Energiekosten und Zinssätzen. Das Ende staatlicher Hilfsmaßnahmen, die während der Gesundheitskrise zur Abwendung einer Insolvenzwelle eingeführt wurden, verschärft die Lage zusätzlich.

Am Anleihemarkt stellt der Ökonom Jim Reid von der Deutschen Bank eine wachsende Renditedifferenz zwischen französischen und deutschen Staatsanleihen fest. Seit Wochenbeginn hat sich die Differenz um etwa 26 Basispunkte erweitert, was Befürchtungen einer möglichen neuen Staatsschuldenkrise aufkommen lässt.

Kursbewegungen des Tages:

Die Commerzbank-Aktie büßt 3,6% ein. Der Druck auf den europäischen Bankensektor hält an, verschärft durch die Ankündigung eines Streiks nach gescheiterten Lohnverhandlungen. Die Gewerkschaften verlangen eine Lohnerhöhung von 12,5%, mit einem Mindestbetrag von 500 Euro monatlich, sowie eine Aufstockung um 250 Euro für neue Mitarbeiter.

Der europäische Verteidigungssektor steht heute besonders im Fokus. Alle europäischen Akteure sind davon betroffen. Besonders hart trifft es Rheinmetall mit einem Einbruch von -4,7%. Die politischen Spannungen und Differenzen in Europa, vor allem nach den Wahlen in Frankreich, könnten zu Unsicherheiten in den Verteidigungsbudgets führen und eine Neuausrichtung der diplomatischen Haltung im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bewirken.

Einschätzungen von Analysten:

Beiersdorf AG: JP Morgan bekräftigt seine Empfehlung "overweight" und setzt das Kursziel von 150 auf 155 EUR hoch.

Brenntag SE: Bankhaus Metzler stuft seine Empfehlung von "Kaufen" auf "Neutral" herab und senkt das Kursziel von 98 EUR auf 70 EUR.

Ströer SE & CO. KGAA: Kepler Cheuvreux bleibt bei seiner Kaufempfehlung und erhöht das Kursziel von 60 auf 71 EUR.

Symrise AG: Deutsche Bank hält an ihrer Kaufempfehlung fest und hebt das Kursziel von 120 auf 125 EUR an.

Wacker Chemie AG: Stifel ändert seine Empfehlung von "Halten" zu "Kaufen" mit einem Kursziel von 122 EUR.