DAVOS (dpa-AFX) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für dieses und nächstes Jahr mit einem noch stärkeren Anziehen der Weltwirtschaft. Getrieben vom derzeitigen Aufschwung in Europa und Asien sowie der Steuerreform in den USA dürfte das weltweite Wachstum 2018 und 2019 jeweils 3,9 Prozent betragen, teilte der IWF am Montag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos mit. Noch im Oktober vergangenen Jahres war die Organisation von einem Anstieg um jeweils 3,7 Prozent ausgegangen.

Unerwartet robust habe sich die Wirtschaft zuletzt in Europa und Asien entwickelt. Vor diesem Hintergrund hat der IWF seine Wachstumsaussichten für dieses Jahr vor allem für Deutschland und Japan nach oben korrigiert. Allerdings würden auch andere Volkswirtschaften aus den Industrie- und Schwellenländern von dem weltweiten Aufschwung profitieren.

Ein weiterer wichtiger Faktor sei zudem die jüngst durchgesetzte US-Steuerreform, der die Experten einen - zumindest vorübergehend - stimulierenden Effekt auf die USA und ihre Handelspartner zuschreiben. Demnach dürfte sich eine aus der Senkung der Unternehmenssteuer resultierende Nachfragesteigerung speziell in Kanada und Mexiko bemerkbar machen. Ab dem Jahr 2022 werde dieser Effekt jedoch nachlassen.

Dass die Weltwirtschaft insgesamt aber erst mal an Fahrt gewinne, seien "gute Neuigkeiten", kommentierte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld den Ausblick. Dennoch müsse sich die Politik darüber bewusst sein, dass die aktuellen Wachstumsfaktoren wahrscheinlich nicht langfristig bestehen bleiben. Entsprechend gelte es nun, sich gegen die nächste Krise zu wappnen - etwa mithilfe von weiteren Investitionen in die Infrastruktur sowie einem Abbau bestehender Wachstumshindernisse./kro/bgf/jha/