HAMBURG (dpa-AFX) - Thomas Mirow, der Aufsichtsratsvorsitzende der HSH Nordbank, hat sich zuversichtlich zu dem bevorstehenden Verkauf des Instituts geäußert und ist gleichzeitig Kritikern der Bank entgegengetreten. "Die HSH Nordbank ist eine durch und durch vernünftig aufgestellte Bank", sagte Mirow am Donnerstag in Hamburg. Nachdem die Risiken massiv reduziert worden seien, handele es sich nun um eine funktionierende und wettbewerbsfähige Bank.

Die HSH Nordbank darf nach einer Entscheidung der EU-Kommission 6,2 Milliarden Euro aus ihren schlechten Schiffskrediten an die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein abgeben und weitere zwei Milliarden Euro auf dem Kapitalmarkt verkaufen. Dafür müssen die Länder das Institut spätestens im Jahr 2018 verkaufen.

Ohne Namen zu nennen kritisierte Mirow, dass öffentlich Zweifel an der Verkauffähigkeit der Bank geäußert würden und bezog das auf Abgeordnete der Hamburgischen Bürgerschaft und des Landtags von Schleswig-Holstein. "Die Bank wurde zum Teil ins falsche Licht gesetzt", sagte der Aufsichtsratschef. "Ich kann nur mahnen: Überlegt euch, wie ihr euch äußert." Ein erfolgreicher Verkauf sei im Sinne der norddeutschen Steuerzahler. Er werde aber erschwert, wenn der Wert der Bank heruntergeredet werde. Er werde denjenigen in den Arm fallen, die falsche Behauptungen verbreiteten, etwa dass der Vorstand die Öffentlichkeit getäuscht habe.

In den vergangenen Jahren sei es gelungen, die Risiken für den Steuerzahler deutlich zu reduzieren und die Bank wieder auf eine angemessene Größe zu reduzieren. Von den Krediten, die nach 2011 vergeben wurden, sei fast keiner notleidend. "Hier ist über Jahre sehr erfolgreich gearbeitet worden, um den Riesenschlammassel, der zwischen 2005 und 2008 angerichtet wurde, nach und nach zu beseitigen", sagte Mirow./egi/DP/she