ZTE : US-Embargo treibt chinesische ZTE in die roten Zahlen
Am 30. August 2018 um 16:57 Uhr
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Hongkong (Reuters) - US-Strafmaßnahmen gegen ZTE haben dem chinesischen Handy- und Netzwerkbauer ein Rekordminus eingebrockt.
In der ersten Jahreshälfte häufte das Unternehmen einen Nettoverlust von umgerechnet rund 978 Millionen Euro (7,8 Milliarden Yuan) an. Schon im laufenden dritten Quartal will der Konzern aber wieder in die schwarzen Zahlen zurückkehren, wie ZTE am Donnerstag in Aussicht stellte. Die USA haben ihr Embargo inzwischen aufgehoben, nachdem ZTE zahlreichen Auflagen zugestimmt hatte. Neben einer Milliardenstrafe musste das Unternehmen seinen Verwaltungsrat und sein Management neu besetzen.
Im April hatte die Washingtoner Regierung Strafmaßnahmen gegen ZTE verhängt, weil der Konzern gegen Iran- und Nordkorea-Sanktionen verstoßen haben soll. US-Zulieferern wie Qualcomm und Intel wurde für sieben Jahre verboten, Bauteile oder Software an ZTE zu verkaufen. Der Handy-Hersteller musste daraufhin seinen Betrieb einstellen. ZTE hatte die Maßnahmen als inakzeptabel und existenzbedrohend kritisiert.
Die ZTE Corporation ist auf die Entwicklung, Herstellung und Vermarktung von Telekommunikationsgeräten und -lösungen spezialisiert. Der Nettoumsatz teilt sich wie folgt nach Märkten auf: - drahtgebundene und mobile Netzwerkbetreiber (73%): Verkauf von Netzwerksystemen und -ausrüstung (Router, Switches, Modems, Server, WLAN-Produkte, Ethernet-Gateways, Breitbandzugangssysteme, optische Produkte usw.); - Privatpersonen (15,9%): Herstellung und Verkauf von mobilen Geräten (Smartphones, Telefone, Tablets, mobile Videospielterminals, intelligente Projektoren, Kameras, mobile Hochgeschwindigkeitsmodems usw.); - Unternehmen und Regierungsorganisationen (11,1%): Design und Entwicklung von Computerisierungslösungen, Verbindungs- und Datenübertragungssystemen, Lösungen für Rechenzentren, Videoüberwachungssysteme, Videokonferenzgeräte, Netzwerkprodukte, Cloud-Computing-Architekturen usw. Der Nettoumsatz verteilt sich geographisch wie folgt: China (67,1%), Asien (14,5%), Europa-Amerika-Ozeanien (13,6%) und Afrika (4,8%).