BERLIN (awp international) - Der Modeonlinehändler Zalando konzentriert sich auch im laufenden Geschäftsjahr auf Wachstum und rechnet nicht mit steigender Profitabilität. Die Investitionen sollen weiter hochgehalten werden. So erwartet der Konzern eine Marge auf Basis des bereinigten Gewinns vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 4 bis 5 Prozent, nach 4,8 Prozent im Vorjahr, wie das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Das bereinigte Ebit soll demnach bei 220 bis 270 Millionen Euro liegen - nach 215 Millionen in 2017.

Bereits bei der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen Mitte Januar hatte Vorstandsmitglied Rubin Ritter im Gespräch mit dpa-AFX angekündigt, nicht von steigenden Margen auszugehen und sich lieber auf starkes Wachstum und den Ausbau des Marktanteils konzentrieren zu wollen.

Für 2018 strebt Zalando erneut eine Wachstumsrate beim Umsatz von 20 bis 25 Prozent an, was in der Mitte der Spanne ein zusätzliches Geschäft von rund 1 Milliarde Euro bedeuten würde. 2017 erzielt Zalando wie bereits bekannt ein Umsatzplus von 23,4 Prozent auf knapp 4,5 Milliarden Euro.

Dabei investierte Zalando 243,9 Millionen Euro überwiegend in die eigene Logistikinfrastruktur, einschliesslich Automatisierung und in die eigene Entwicklung von Software. Das drückte auch auf den Nettogewinn, der von 120,5 auf knapp 102 Millionen Euro sank. Die Investitionen will Zalando im laufenden Jahr weiter hochfahren. Ohne Unternehmenszukäufe will der Onlinehändler, der sich mehr und mehr zur Plattform wandelt, 350 Millionen Euro ausgeben.

Investoren nahmen die endgültigen Zahlen und den Ausblick erst einmal negativ auf. Die Aktie gab vorbörslich nach./nas