FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien des Rückversicherers Munich Re sind nach Einschätzung der Deutschen Bank im Vergleich zu den Papieren des Konkurrenten Swiss Re zu hoch bewertet. Obwohl beide Konzerne im gleichen Boot säßen, würden die Papiere des Dax-Konzerns mit einem Aufschlag zu denen der Schweizer gehandelt, schrieb Analyst Frank Kopfinger in einer am Dienstag vorgelegten Studie. Er empfahl die Papiere der Deutschen daher zum Verkauf und hielt gleichzeitig an seiner positiven Einschätzung für Swiss Re fest.

Beide Unternehmen verfügten über eine ähnlich herausragende Bilanz und verfolgten beim Kapitalmanagement ähnliche Ansätze, während sie gleichzeitig mit einem schwierigen Marktumfeld und niedrigen Zinsen kämpften, erklärte Kopfinger. Dennoch sei Munich Re auf Basis der Gewinnerwartungen für 2017 ein Fünftel höher bewertet als Swiss Re. Angesichts möglicher negativer Überraschungen im kommenden Jahr sei das nicht angebracht.

So dürfte der Geschäftsausblick der Münchener enttäuschen, da die Markterwartungen zu hoch erschienen. Eher niedrige Prämien und das Niedrigzinsumfeld dürften seiner Einschätzung nach weiterhin ihre Spuren hinterlassen. Hinzu kämen die mauen Aussichten bei der Erstversicherungstochter Ergo.

Der Analyst rechnet auch bei der Swiss Re mit Druck auf die Gewinne. Allerdings seien die Schweizer mit Blick auf die Gewinnquellen breiter aufgestellt, da das Segment Lebens-Rückversicherung und der Bereich Life Capital gemeinsam fast die Hälfte des Gewinns beisteuerten.

Die Kursziele hob der Analyst nach der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal an: Für Munich Re stieg es von 160 auf 162 (Kurs 173,25) Euro und für Swiss Re von 98 auf 102 (Kurs 92,55) Franken.

Mit der Einstufung "Sell" empfiehlt die Deutsche Bank auf Basis der erwarteten Gesamtrendite für die kommenden zwölf Monate den Verkauf der Aktie, mit der Einstufung "Buy" den Kauf der Aktie./mis/tih/ag

Analysierendes Institut Deutsche Bank.