Der Umsatz soll in diesem Jahr um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag steigen, wie der weltgrößte Hersteller von Krebsmedikamenten am Mittwoch mitteilte. Bislang war Roche davon ausgegangen, dass das Plus im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich liegt. "Wir sind mit einem starken Verkaufswachstum ins Jahr gestartet, vor allem bei den neu eingeführten Medikamenten unserer Division Pharma", erklärte Konzernchef Severin. "Basierend auf den Ergebnissen des ersten Quartals erhöhen wir den Ausblick für das Gesamtjahr."

An der Gewinnprognose hält Roche fest, wobei diese direkt an die Umsatzentwicklung geknüpft ist. Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn je Genussschein und Aktie soll in etwa so stark wachsen wie der Umsatz. Die Vorgaben gelten unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen. Roche stellt seinen Aktionären zudem mehr Dividende in Aussicht.

Bei den Anlegern stießen die besseren Geschäftsaussichten auf positive Resonanz. Die Genussscheine des Unternehmens gehörten mit einem Kursplus von 0,7 Prozent zu den wenigen Gewinnern unter den überwiegend schwächeren europäischen Gesundheitswerten.

MEDIKAMENTEN GEGEN MS UND HÄMOPHILIE SORGEN FÜR SCHUB

Im Auftaktquartal erzielte Roche 14,8 Milliarden Franken (13 Milliarden Euro) Umsatz - währungsbereinigt ein Zuwachs von acht Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahrszeitraum. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 14,2 Milliarden Franken gerechnet. Motor des Wachstums waren vor allem die Medikamente Ocrevus und Hemlibra: Die Verkaufserlöse des Multiple-Sklerose-Mittels stiegen um gut zwei Drittel und die der Arznei gegen die Bluterkrankheit vervielfachten sich. Ocrevus ist nach rund zwei Jahren bereits der fünftgrößte Umsatzbringer des Konzerns aus Basel.

Dagegen sanken die Umsätze der milliardenschweren Krebsmedikamente MabThera und Herceptin, denen nach dem Auslaufen des Patentschutzes vor allem in Europa und Japan günstigere Nachahmer-Arzneien Konkurrenz machen, um drei beziehungsweise sechs Prozent. Und im weltweit größten Gesundheitsmarkt USA drohen der Blut- und der Brustkrebsarznei Einbußen: Firmenchef Schwan rechnet in der zweiten Jahreshälfte mit dem Marktstart von sogenannten Biosimilars für diese biotechnologisch hergestellten Mittel.

Die in der ersten Jahreshälfte angestrebte Übernahme der US-Gentherapiefirma Spark Therapeutics sieht Roche-Chef Schwan auf Kurs. "Unsere feste Erwartung ist, dass sie zu den von uns angebotenen Konditionen abgeschlossen wird", sagte der Manager. Die Schweizer hatten die Frist für das 4,3 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot bis 2. Mai verlängert, weil die US-Kartellbehörde FTC mehr Zeit zur Prüfung des Deals braucht.