Zürich (awp) - Ganze zehn Monate musste sich der Pharmakonzern Roche gedulden, bis er den Genspezialisten Spark Therapeutics kaufen durfte. Die US-Firma soll nun unter dem Dach der Basler zu einem Exzellenzzentrum für Gentherapie entwickelt werden.

"Das ist genau der Ansatz", erklärte Roche-Chef Severin Schwan im Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" (FuW; online am 17.12.). Man werde Spark ausbauen, die Investitionen ausweiten und den Bereich vorantreiben. Er glaube fest daran, dass damit die Innovation gefördert und die Chancen auf bahnbrechende Therapien erhöht werden.

"Das Modell ist vergleichbar mit dem, was wir mit Genentech oder Chugai machen", sagte Schwan. Dieser spricht von einer "strategisch wichtigen Akquisition", stelle doch die Gentherapie langfristig eine ganz wichtige Technologie dar. Und sie stehe erst ganz am Anfang. Weitere Zukäufe im Bereich Gentherapie schliesst Schwan nicht aus.

Die lange Überprüfung der Kartellbehörden hatte auch mit der Tatsache zu tun, dass Spark eine neuartige Gentherapie zur Behandlung der Bluterkrankheit Hämophilie A in der Pipeline hat, Roche selbst mit seinem zugelassenen Mittel Hemlibra aber ebenfalls stark in dem Bereich aktiv ist. Die Behörden hatten Bedenken, Roche könnte die weitere Entwicklung bei Spark hinauszögern, um den Konkurrenzdruck zu verringern.

"Es ist ja keine Frage, dass wir nicht nur dieses Produkt in der Hämophilie, sondern sämtliche in der Spark-Pipeline entwickeln wollen und hoffentlich auf den Markt bringen werden", erklärte Schwan hierzu. Eine Zusicherung, die Spark-Therapie gegen die Bluterkrankheit auch auf den Markt zu bringen, habe Roche nicht abgeben müssen.

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