WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der Volkswagen will bei einem möglichen Börsengang seiner Sparte für schwere Nutzfahrzeuge die Kontrolle behalten. Das sagte Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch am Freitag auf einer Pressekonferenz in Wolfsburg. Der Konzern will das Geschäft mit den Lkw- und Busmarken MAN, Scania und der brasilianischen VW-Nutzfahrzeugtochter börsenfähig machen und es dafür zunächst in eine deutsche AG und danach in eine europäische Aktiengesellschaft (SE - Societas Europaea) umwandeln. Der Aufsichtsrat muss dem zweiten Schritt gesondert zustimmen. Das Vorhaben solle zeitnah umgesetzt werden, hieß es bereits am Vorabend.

Abspaltungen des Lkw-Geschäfts sind derzeit in Mode. Auch Daimler arbeitet derzeit daran, die Sparte zu verselbstständigen, um sie letztlich womöglich an die Börse bringen zu können. Auch die Stuttgarter wollen die Mehrheit an dem Geschäft aber behalten.

Pötsch bestätigte zudem, dass die "Truck & Bus" getaufte Sparte ihren Hauptsitz von Braunschweig nach München verlagern wird. MAN hat als Teil des Nutzfahrzeuggeschäfts seinen Sitz ohnehin in München. Im vergangenen Jahr verkaufte Truck & Bus rund 205 000 Nutzfahrzeuge und damit fast 12 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte um gut 12 Prozent auf 23,9 Milliarden Euro./men/stw