(Im letzten Satz des ersten Absatzes muss es heißen: "erst Gerste,

dann folgen Weizen und Roggen".)

DALLGOW-DÖBERITZ (dpa-AFX) - Nach der Dürre im vergangenen Jahr hoffen die deutschen Landwirte in dieser Saison wieder auf bessere Ernten. Zum Auftakt der Getreideernte gibt Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, am Mittwoch (11.30 Uhr) eine erste Prognose im brandenburgischen Dallgow-Döberitz ab. Dort wird bereits gedroschen: Als erstes Getreide der Saison ist Gerste an der Reihe, dann folgen Weizen und Roggen.

Das Jahr 2018 hatte den Landwirten starke Einbußen beschert. Pflanzenproduzenten, aber auch Gemüse- und Milchbauern waren betroffen. Viele beantragte staatliche Dürrehilfen. Insgesamt werde von rückläufigen Unternehmensergebnissen ausgegangen, die stark von der Dürre geprägt seien, sagte Bauernpräsident Rukwied kürzlich.

Auch in diesem Jahr gab es für Landwirte schon widrige Bedingungen. Starkregen, Hagel und Spätfröste im Mai machten ihnen im Frühjahr vielerorts zu schaffen. Sorgenvoll schauen die Bauern während der Ernte weiter auf das Wetter. Die Temperaturen sind für die Jahreszeit nach wie vor zu hoch. Auch blieb zuletzt der Regen in vielen Gegenden aus. Die Trockenheit ist enorm: sie beeinflusst die Ausbildung der Körner. Die Böden haben ungeachtet des kühlen Mais und vieler Gewitter zum Teil kaum noch Feuchtigkeitsreserven, vor allem im Norden und Nordosten Deutschlands.

In den betroffenen Gebieten herrsche in Teilen ein "erheblicher Trockenheitsstress", sagte der Leiter der Klimaforschungsabteilung des Rückversicherers Munich Re, Ernst Rauch, am Dienstag. Für eine Aussage, ob den Bauern nach dem Dürresommer 2018 erneut eine Missernte und hohe Verluste drohten, sei es aber zu früh. "Die Schäden aus der aktuellen Trockenheit sind noch nicht absehbar und können sich im Laufe der weiteren Wachstumsperiode in der Landwirtschaft noch substanziell verändern."

In Brandenburg lassen die Ähren der Gerste derzeit durchschnittliche Erträge erhoffen. Im vergangenen Jahr lagen die Einbußen in den Betrieben jedoch allein zwischen Elbe und Oder je nach Kultur zwischen 30 und 80 Prozent.

Die Bauern wollen sich künftig mehr gegen den Klimawandel wappnen und setzen auf Pflanzen mit Gentechnik, die der Dürre stärker standhalten. Die Pflanzen müssten sowohl mit Trockenheit als auch mit Nässe umgehen könne, sagte Rukwied jüngst. Dafür ist jedoch eine Änderung der europäischen Gentechnik-Gesetze erforderlich./gj/DP/mis