Bei Mercks Problemgeschäft soll es ab 2020 wieder bergauf gehen
Am 11. September 2019 um 08:26 Uhr
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DARMSTADT (awp international) - Der Spezialchemie- und Pharmakonzern Merck erwartet für sein schwieriges Geschäft mit den Spezialmaterialien eine baldige Rückkehr zu Wachstum. Ab dem Jahr 2020 rechnet das Management in der Sparte mit einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum aus eigener Kraft zwischen 2 und 3 Prozent, wie Merck am Mittwoch vor Beginn seines Kapitalmarkttags mitteilte. Die bereinigte operative Marge (Ebitda) soll zudem dauerhaft rund 30 Prozent betragen.
Merck hat im Geschäft mit den Spezialmaterialien seit einiger Zeit mit der wachsenden Konkurrenz aus Asien und einer allgemeinen Marktschwäche zu kämpfen. Bereinigt um Währungseffekte und den Kauf und Verkauf von Unternehmensteilen sanken die Erlöse hier im dritten Quartal. Merck will in diesem Bereich durch eine verstärkte Ausrichtung auf die Halbleiter- und Elektronikindustrie die Kurve kriegen und verleibt sich zu dem Zweck den US-Halbleiterzulieferer Versum sowie den kalifornischen Materialspezialisten Intermolecular ein. Die Übernahmen sollen bis Jahresende abgeschlossen werden. Die Integrationsplanungen seien bereits weit fortgeschritten, teilte das Unternehmen am Mittwoch weiter mit./kro/stw
Merck KGaA ist einer der weltweit größten Pharma- und Chemiekonzerne. Der Umsatz ist auf folgende Produktfamilien verteilt:
- Lösungen und Produkte für die wissenschaftliche und biotechnologische Forschung (44,2%);
- Pharmaprodukte (38,4%): verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung von Diabetes, Diabetes, Krebs, Multipler Sklerose, Unfruchtbarkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Zentralnervensystems, Entzündungskrankheiten usw.;
- Performance-Materialien für die Elektronikindustrie (17,4%): Halbleitermaterialien, Flüssigkristalle, Pigmente und Additive, organische Materialien auf Kohlenstoffbasis, usw.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (4,8%), Europa (24%), China (12,9%), Asien / Pazifik (20,1%), USA (26,8%), Nordamerika (1,6%), Lateinamerika (6,3%), Mittlerer Osten und Afrika (3,5%).