NEW YORK (dpa-AFX) - Die guten Aussichten für Linde nach der geplanten Fusion mit Praxair stimmen die US-Bank JPMorgan zuversichtlich für die zum Umtausch eingereichten Aktien des Münchener Industriegasekonzerns. Diese hätten alleine mit einem Zusammengehen beider Unternehmen mittelfristig ein Aufwärtspotenzial von 14 bis 21 Prozent, schrieb Analyst Alberto Lopez Rueda in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie. Er stufte die Papiere von "Neutral" auf "Overweight" hoch und hob das Kursziel von 212 auf 217 Euro an.

Nach einer genaueren Analyse des Marktes und der möglichen Überschneidungen der beiden Unternehmen ist der Experte optimistischer, dass der Zusammenschluss von den Behörden genehmigt wird. Zudem dürften die dafür notwendigen Verkäufe geringer ausfallen, als sich die Unternehmen als Schmerzgrenze gesetzt hatten.

Auch wenn Linde sich außer der Medizingase-Tochter Lincare vom restlichen Geschäft in Nordamerika trennen und Dreiviertel seines Lateinamerika-Geschäfts abstoßen sowie Praxair 60 Prozent seines Europa-Umsatzes abgeben müsste, würden die Verkäufe noch unterhalb des von beiden Unternehmen vereinbarten Umfangs liegen. Linde und Praxair seien bereit, für die Fusion zusammen Geschäftsteile mit einem Umsatz von bis zu 3,7 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis (Ebitda) von bis zu 1,1 Milliarden Euro abzugeben. Der JPMorgan-Analyst geht aber davon aus, dass in Nordamerika weniger verkauft werden muss.

Der JPMorgan-Analyst Lopez Rueda sieht derzeit die Wahrscheinlichkeit für die Fusion bei 85 Prozent oder höher. Die Aktie dürfte dann noch mehr Luft nach oben haben als es das aktuelle Kursziel impliziert. So erwartet er nach einem Zusammenschluss deutlich höhere Synergien als von den Unternehmen bisher prognostiziert. Anderseits hält er die Kursrisiken für überschaubar, falls die Fusion doch noch scheitern sollte.

Gemäß der Einstufung "Overweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten besser als der jeweilige Sektor entwickeln wird./mne/zb/tih/fba

Analysierendes Institut JPMorgan