MEDIENMITTEILUNG

Dottikon, 27. November 2018

DOTTIKON ES - Weniger Umsatz und Reingewinn

Dottikon, Schweiz, 27. November 2018 - Die als strategischer Entwicklungs- und Produktions-partner positionierte und auf die Exklusiv-Synthese von Pharmawirkstoffen und Feinchemikalien mit Sicherheitskritischen Reaktionen spezialisierte DOTTIKON ES-Gruppe hat per 30. September 2018 das erste Geschäftshalbjahr 2018/19 abgeschlossen.

Wie bereits am 22. Oktober 2018 vorangekündigt, fielen der Nettoumsatz und der Reingewinn im ersten Geschäftshalbjahr deutlich tiefer aus als in der Vorjahresperiode. Der Nettoumsatz betrug CHF 56.6 Mio und war damit rund 19 Prozent tiefer als im Vorjahr. Auch die Produktions-leistung - Nettoumsatz plus Bestandesänderungen von Halb- und Fertigfabrikaten - nahm um rund 11 Prozent ab. Diese Abnahme ist das Resultat gegenwärtiger Marktherausforderungen: (i) Unsicherheiten im geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld; (ii) schubweise Massstabs-vergrösserung erfahrungsarmer Prozesse aufgrund beschleunigter Zulassungsverfahren; und (iii) Versorgungsengpässe infolge rigoroser Durchsetzung von Umweltauflagen und folglich tem-poräre sowie finale Schliessungen asiatischer Chemieproduzenten. Dies führte in der Berichts-periode zu erschwerter Rohstoffbeschaffung, Kampagnenunterbrüchen und damit Produktions-sowie Abnahmeverzögerungen bei laufenden Kundenverträgen.

Der in der Berichtsperiode doppelt so hohe Bestandesaufbau an Halb- und Fertigfabrikaten im Vergleich zur Vorjahresperiode sowie der teilweise damit verbundene materialintensivere Pro-duktemix führten im ersten Geschäftshalbjahr 2018/19 zu einem um rund 9 Prozent höheren Materialaufwand. Der Personalbestand stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode um 6 Prozent, während der Personalaufwand lediglich um 3 Prozent beziehungsweise CHF 0.9 Mio zunahm.

Es resultierte ein um rund 51 Prozent unter der Vorjahresperiode liegendes betriebliches Er-gebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von CHF 9.8 Mio mit einer EBITDA-Marge von 17.4 Prozent (Vorjahr: 28.5 Prozent). Die Inbetriebnahme der bekanntgegebenen Grossinvestitionen ist auf das Ende des zweiten Geschäftshalbjahres 2018/19 geplant und hatte somit noch keinen Einfluss auf die Abschreibungen im laufenden Berichtsjahr. Zusätzlich sind Abschreibungen von Anlagenkomponenten aus den Vorjahren ausgelaufen, weshalb rund CHF 1.1 Mio tiefere Abschreibungen und Amortisationen von CHF 7.4 Mio anfielen. Es resultierte ein betriebliches Ergebnis (EBIT) von CHF 2.4 Mio, rund 79 Prozent tiefer als in der Vorjahresperi-ode. Zusammen mit dem Finanzergebnis und den Ertragssteuern ergab dies einen Reingewinn von CHF 2.0 Mio (Vorjahr: CHF 9.6 Mio) mit einer Reingewinn-Marge von 3.5 Prozent, deutlich unter dem Vorjahreswert von 13.6 Prozent. Der Cashflow aus der Betriebstätigkeit betrug in der Berichtsperiode CHF 24.8 Mio (Vorjahr: CHF 39.0 Mio). Einhergehend mit dem Ausbau der Qualitätsmanagement-, Entwicklungs- und Produktionskapazitäten stiegen erwartungsgemäss die Geldabflüsse für Investitionen in Sachanlagen im Vergleich zur Vorjahresperiode um rund 45

Prozent auf CHF 22.2 Mio. Der Bestand an flüssigen Mitteln betrug am Ende der Berichtsperiode CHF 56.9 Mio (Ende Geschäftsjahr 2017/18: CHF 54.6 Mio). Die Eigenkapitalquote betrug hohe 80.2 Prozent.

Das globale Wirtschaftswachstum hat in der Berichtsperiode weiter zugenommen. Mit der ver-besserten Wirtschaftslage in den Industrieländern steigen die Inflationsraten zunehmend in die Zielbereiche. Die expansive Geldpolitik der Zentralbanken wird mehrheitlich beibehalten. Die amerikanische Zentralbank Federal Reserve hat mit weiteren Zinserhöhungen die Schritte in Richtung Normalisierung fortgesetzt. Die expansive Geldpolitik und die verbesserte Lage auf den Arbeitsmärkten lassen die Wirtschaft weiter wachsen, wenn auch eine gewisse Verlangsamung erwartet wird. Das ökonomische Risiko baut sich dennoch weiter auf. Die hohe Verschuldung, die niedrigen Zinsen und die anziehenden, aber noch tiefen Rohstoff- und Energiepreise bei zu-nehmender geopolitischer Spannung sind eine gefährliche Kombination. Die Machtdemonstration und -ausdehnung der neuen tripolaren Weltordnung gehen durch die konfrontativen USA, das subversive Russland und das ambivalente China weiter und fördern die Regionalisierung und den Nationalismus. Als Resultat nehmen Unberechenbarkeit und Unsicherheit zu. Vertrauens-würdigkeit, Zuverlässigkeit und Beständigkeit sowie kulturelle und regionale Nähe werden wich-tiger.

Die demografische Entwicklung und die Beschleunigung der Marktzulassung für neuartige Me-dikamente sind in Kombination mit günstigem Kapital wichtige Innovationstreiber. Sie garantieren ein langfristig anhaltendes Pharma-Mengenwachstum. Trotz staatlicher Eingriffe zur Senkung der Gesundheitskosten, Förderung von Generika und Biosimilars sowie Eindämmung exzessiver Medikamentenpreiserhöhungen wird in den nächsten 5 Jahren ein globales jährliches Umsatz-wachstum für Pharmamedikamente von durchschnittlich 6 bis 7 Prozent erwartet. Der mit 90

Prozent mengenmässig grösste Pharmamarktanteil Generika wird ein mit der Zunahme des Be-völkerungsanteils von über 65-Jährigen einhergehendes jährliches Mengenwachstum von rund 3 Prozent aufweisen. Dem mit rund 80 Prozent umsatzmässig grössten Pharmamarktanteil der innovativen patentgeschützten Medikamente wird hingegen ein deutlich stärkeres jährliches Umsatzwachstum von gegen 10 Prozent vorausgesagt, primär getrieben durch die Märkte USA, Europa und Japan.

Die Innovationskraft bleibt ungebrochen. In den ersten 9 Monaten des laufenden Kalenderjahres wurden bereits 42 neue Medikamente durch die US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen, was auf das gesamte Jahr extrapoliert mit 56 Neuzulassungen einem neuen Höchststand seit 1996 entspricht. Mit über 70 Prozent dieser Neuzulassungen machen niedermolekulare Verbindungen weiterhin den Löwenanteil aus. Die aufgrund grosser Kapitalzuströme in den Biotechsektor mar-kant gestiegene Anzahl an Neuzulassungen mit durch den Regulator stark beschleunigten Zulas-sungsverfahren haben den Konkurrenz- und Preisdruck deutlich erhöht und die Zeitspannen zum Abschöpfen von Gewinnen zunehmend unter die Patentlebensdauer verkürzt. Die Renditen auf dem investierten Kapital reduzieren sich dadurch.

Die entlang der wichtigsten Flüsse in Asien entstandene chemische Industrie hat flussabwärts in den Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte zunehmend zu gravierenden Umweltbelastungen und Gesundheitsproblemen geführt. Durch gezielte staatliche Massnahmen zur Durchsetzung der Umweltauflagen und weiterer Anforderungen sowie durch die Elimination lokaler Korruption werden mutmasslich nicht konforme asiatische Produktionsbetriebe vorübergehend stillgelegt und überprüft, geschlossen oder zur Verlagerung in konforme Industriezonen gezwungen. Dies unterbricht kurzfristig die Lieferketten, mit der entsprechenden globalen Auswirkung auf die Ver-sorgungssicherheit für chemische Zwischenstufen und Endprodukte.

Die Rohstoff- und Wirkstoffproduktionskosten sind gestiegen und werden sich aufgrund stetig steigender regulatorischer Anforderungen und der Repatriierung der Herstellungsschritte in den Westen weiter erhöhen und die verfügbaren hochqualitativen Entwicklungs- und Produktionska-pazitäten verknappen.

Die Hauptrisiken für den grundsätzlich positiven Ausblick des Pharmamarktes sind: (i) grössere geopolitische Eskalation mit kriegerischen Handlungen; (ii) globale Finanzkrise sowie rasche Zinser-höhung; (iii) Versorgungsunterbrüche in der Wirkstoffproduktionslieferkette durch umweltregula-torisch bedingte Ausfälle asiatischer Chemieproduzenten; (iv) hoher Konkurrenz- und Preisdruck aufgrund grosser Anzahl Neuzulassungen in ähnlichen Indikationsgebieten sowie staatliche Me-dikamentenpreisregulierung in den USA; und (v) Auftreten unerwünschter Ereignisse bei neuen beschleunigt zugelassenen Medikamenten aufgrund mangelnder Sicherheitsabklärung. Diese Risiken hätten unweigerlich kurz- und mittelfristig einen Nachfragerückgang für die Wirkstoffent-wicklung und -produktion zur Folge.

Die zunehmende molekulare Komplexität, die gestiegenen regulatorischen Anforderungen, die veränderte Mechanik der Wirkstoffherstellkette und der Rückgang an qualitativ hochstehender Entwicklungs- und Produktionskapazität bieten für hochqualitative, technologisch versierte, auf Prozessentwicklung und Pharmawirkstoffproduktion spezialisierte Exklusiv-Synthese-Anbieter weiterhin eine attraktive Zukunftsperspektive, trotz der erwähnten Risiken.

In diesem Umfeld sind zuverlässige, vertrauenswürdige und qualitätskonforme etablierte stra-tegische Entwicklungs- und Produktionspartner gefragt, die den gesamten Prozess abdecken können: von der Syntheseroutenwahl, der chemischen Prozess- und Analysemethodenentwick-lung und der mehrstufigen Produktion bis hin zum Wirkstoff, zur Validierung und zur Stabilitäts-untersuchung. Die Partner sollten einerseits über eine sich auf dem aktuellen Stand der Technik befindende Entwicklungs- und Produktionsinfrastruktur, eine makellose Qualitätshistorie und eine breite Technologieplattform mit der Möglichkeit zur Rückwärtsintegration verfügen sowie ande-rerseits profunde Erfahrung in der Entwicklung von chemischen Prozessen und der Produktion von Wirkstoffen aufweisen.

DOTTIKON ES setzt die Unternehmensstrategie - Strategischer Entwicklungs- und Produktions-partner und Spezialist für Sicherheitskritische Reaktionen - fort: Unter Einsatz geeigneter Tech-nologien entwickelt und produziert DOTTIKON ES qualitativ anspruchsvolle chemische Produkte sicher und wirtschaftlich. DOTTIKON ES pflegt zudem mit ihren Kunden eine integrierte part-nerschaftliche Zusammenarbeit und ermöglicht dadurch, unter Nutzung ihrer Entwicklungs- und Produktionsfähigkeiten, die Strategie ihrer Kunden erfolgreich umzusetzen. Dabei schafft DOT-TIKON ES mehr Mehrwert für ihre Kunden als die Konkurrenz. DOTTIKON ES richtet den Fokus weiterhin auf Sicherheit, Zuverlässigkeit, hohe Flexibilität sowie Geschwindigkeit und festigt dadurch ihre Position als strategischer Entwicklungs- und Produktionspartner und Leistungs-führer.

Der Pharmamarkt ist und bleibt der Hauptmarkt mit einem anhaltenden Wachstumspotential.

Um das mittelfristig produktbedingt erwartete Umsatzwachstum realisieren zu können, werden die chemischen Entwicklungs- und Pharmawirkstofftrocknungskapazitäten mittels Neu- und Ausbauten deutlich erhöht. Weiter werden die Planung für ein neues Rohstoff-, Zwischen- und Wirkstofflager sowie das Engineering für neue chemische Mehrzweckproduktionsanlagen für

Pharmawirkstoffe weiter vorangetrieben. Hier geht es darum, die Option für das Einfangen des längerfristigen Wachstumspotentials zu schaffen. Die Investitionen im laufenden sowie in den kommenden Jahren werden daher ansteigen und hoch bleiben. Finanzierungsoptionen sind wei-terhin in Prüfung und werden bei Bedarf gezogen.

Aufgrund der verzögerten Nettoumsatzrealisation im vergangenen ersten Geschäftshalbjahr er-wartet DOTTIKON ES trotz des prognostizierten deutlich stärkeren zweiten Geschäftshalbjahres für das gesamte laufende Geschäftsjahr 2018/19 einen Nettoumsatz und Reingewinn unter dem Vorjahr. Die Festigung des Erreichten, der Auf- und Ausbau von Infrastruktur und Entwicklungs-und Produktionsanlagen sowie die Vorleistungen für das sich mittelfristig abzeichnende, pro-duktbedingt erneut anziehende Wachstum werden fortgesetzt.

Kennzahlen DOTTIKON ES-Gruppe

CHF Mio

GJ 2017/181

HJ 2017/181

HJ 2018/19

Nettoumsatz

EBITDA2

EBITDA-Marge (in % vom Nettoumsatz)

EBIT3

EBIT-Marge (in % vom Nettoumsatz)

Reingewinn

Reingewinn-Marge (in % vom Nettoumsatz)

Cashflow aus Betriebstätigkeit Investitionen

Free Cashflow4

158.2

47.1 29.7%

30.8 19.5%

25.8 16.3%

39.2 -35.7

3.5

70.1

19.9

28.5%

11.4 16.3%

9.6 13.6%

39.0 -15.4 23.6

56.6

9.8 17.4%

2.4 4.3%

2.0 3.5%

24.8 -22.4

2.4

  • 1 Restated, Umstellung Rechnungslegung von IFRS auf Swiss GAAP FER

  • 2 Der EBITDA entspricht dem betrieblichen Ergebnis vor Abschreibungen auf Sachanlagen und Amortisationen auf immaterielle Anlagen

  • 3 Der EBIT entspricht dem betrieblichen Ergebnis

  • 4 Der Free Cashflow setzt sich aus dem Cashflow aus Betriebstätigkeit und dem Cashflow aus Investitionstätig-keit in Sachanlagen und immaterielle Anlagen zusammen

GJ: Geschäftsjahr vom 1. April 2017 bis 31. März 2018 HJ: Geschäftshalbjahr vom 1. April bis 30. September

Der Jahresbericht 2018/19 für die Periode vom 1. April 2018 bis 31. März 2019 wird am 28. Mai 2019 präsentiert.

DOTTIKON ES ist Hersteller von qualitativ hochwertigen Veredelungschemikalien, Zwischenpro-dukten und Exklusivwirkstoffen für die weltweit führende chemische und pharmazeutische Indus-trie. Das Unternehmen mit dem Produktionsstandort Dottikon im Kanton Aargau ist spezialisiert auf Sicherheitskritische Reaktionen und positioniert sich als strategischer Entwicklungs- und Pro-duktionspartner. Im Umfeld der über 105 Jahre geschaffenen Sicherheitskultur werden Sicher-heitskritische Reaktionen, Tieftemperatur- und Hochdruck-Chemie sowie kontinuierliche Pro-zessführung innovativ eingesetzt. Dadurch werden herkömmliche chemische Syntheserouten verkürzt, Ausbeuten, Selektivität und Reinheit verbessert und Reststoffe reduziert. Darüber hinaus wird das vielseitige Technologie- und Anlagenportfolio genutzt, um chemische Prozesse zu ent-werfen, zu entwickeln, zu optimieren und aus dem Kilogramm- in den Multitonnenbereich zu skalieren.

Die DOTTIKON ES Einstandortstrategie erlaubt kurze Entscheidungs- und Kommunikationswege. Dies garantiert eine rasche und effiziente Projektentwicklung sowie eine klare und transparente Kommunikation mit den Kunden.

Die DOTTIKON ES HOLDING AG ist kotiert an der SIX Swiss Exchange. Symbol: DESN

Valor: 2073900

ISIN: CH0020739006

Für nähere Informationen wenden Sie sich bitte an

Dr. Markus Blocher

CEO

Dottikon ES Holding AG

Tel +41 56 616 82 01 Fax +41 56 616 89 45investor-relations@dottikon.com

Dottikon ES Holding AG veröffentlichte diesen Inhalt am 27 November 2018 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 27 November 2018 05:54:03 UTC.

Originaldokumenthttps://dottikon.com/upload/PDF/Investors/Media_Releases/DE/medienmitteilung_2018-11-27.pdf

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