FRANKFURT (awp international) - Nach der gescheiterten Übernahme der Commerzbank durch die Deutsche Bank bringen sich wieder die ursprünglich ebenfalls als Interessenten gehandelten Institute in Stellung. Sowohl die italienische Unicredit als auch die niederländische ING hätten Berater mit der Prüfung eines möglichen Kaufangebots beauftragt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstagabend. Die Unicredit war zuvor schon in anderen Medienberichten ins Spiel gebracht worden. Allerdings dementierten die Italiener am Dienstagabend nach Aufforderung der Börsenaufsicht die dort behauptete Mandatierung von Banken für die Übernahme. Man sei voll fokussiert auf den Transformationsplan 2019, hiess es.

Dennoch waren Commerzbank-Aktien am frühen Nachmittag deutlich angesprungen und mit einem Plus von mehr als vier Prozent als einer der grössten Gewinner im Index der mittelgrossen Werte, dem MDax aus dem Xetra-Haupthandel gegangen. Die abendliche Kreisemeldung liess den Kurs nochmal um mehr als ein Prozent ansteigen.

In Mailand hatten Unicredit-Titel hingegen negativ auf den möglichen Kauf in Deutschland reagiert, der Kurs war um mehr als zwei Prozent abgesackt.

Gerüchte über das Interesse von Unicredit waren schon Anfang April in einem Bericht der "Financial Times" geschürt worden. Damals war als Bedingung genannt worden, dass die Gespräche mit der Deutschen Bank über eine Fusion scheitern, was mittlerweile eingetreten ist. In den vergangenen Jahren wurde Unicredit, die in Deutschland bereits mit der Hypovereinsbank vertreten ist, schon wiederholt als möglicher Käufer der Commerzbank genannt./he/edh