Zürich (awp) - Die Aktien des Sensorherstellers AMS sacken am Dienstag zum Handelsstart deutlich ab. Es ist nicht das Ergebnis für das dritte Quartal, sondern der enttäuschende Ausblick auf das Schlussquartal, welcher den Papieren der Österreicher zusetzt. Insbesondere in Bezug auf die Margenentwicklung hatten sich Analysten einiges mehr erhofft.

Bis 09.35 Uhr verlieren AMS Inhaber 19 Prozent auf 40,34 Franken. Zum Vergleich: Der am SPI gemessene Gesamtmarkt notiert lediglich 1,26 Prozent tiefer. Die Kurserholung vom Vortag (+4,8 Prozent) hat sich damit rückblickend lediglich als ein kleines Strohfeuer erwiesen.

Schon das ganze Jahr haben die Papiere einen schweren Stand; für 2018 resultiert ein sattes Minus von 54 Prozent. Meldungen über schwache iPhone-Vorbestellungen, der US-Konzern mit dem Apfel-Logo gilt als der mit Abstand grösste AMS-Kunde, und später Gewinnmitnahmen im Tech-Sektor allgemein setzten den Papieren das ganze Jahr über zu.

Die von AMS am Vorabend präsentierten Drittquartalszahlen können aber nicht als Auslöser für den jüngsten Kurssturz herhalten. Diese waren vom Start eines neuen iPhone-Modells geprägt und sind insgesamt in den Erwartungen der Analysten ausgefallen.

Schwache Vorgaben für Schlussquartal

Für enttäuschte Gesichter sorgen hingegen die Vorgaben für das vierte Quartal. Mit 570 bis 610 Millionen Dollar liegt selbst das obere Ende der Umsatzvorgaben hinter den Erwartungen zurück. Noch deutlicher ist die Diskrepanz bei den Margenvorgaben. Die genannten 16 bis 20 Prozent bleiben hinter den Konsenserwartungen zurück.

Grund für die etwas tieferen Margen im Schlussquartal dürfte ein veränderter Produktmix hin zu reiferen Produkte sein, mutmasst ZKB-Analyst Andreas Müller. Michael Foeth von der Bank Vontobel denkt, dass eine effizientere Produktion der optischen Filter daran Schuld hat. Denn im Umkehrschluss sei daher die Kapazitätsauslastung gesunken.

Was auch immer der Grund für die relativ tiefen Erwarten von AMS sind: Viele Experten müssen nun ihre Schätzungen mit dem Rotstift überarbeiten. Den Anfang mach gleich Foeth, der sein Kursziel um 16 auf 91 Franken senkt. Der Vontobel-Experte bleibt aber bei seiner Kaufempfehlung.

Positiv wird von den Experten zur Kenntnis genommen, dass AMS die für 2019 und 2020 geltenden finanziellen Ausblicke bestätigt hat. Die Marschroute der Österreicher stimmt also offenbar.

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