STUTTGART (dpa-AFX) - "Stuttgarter Zeitung" zu Bahn/GDL:

"Den harten Kurs wird auch Weselskys Nachfolger beibehalten - schon weil auch er den Erzfeind, die große Gewerkschaftsschwester EVG, ausstechen muss. Zwischen EVG und Bahn läuft der Tarifvertrag in einem Jahr aus, dann wären auch hier wieder Streiks möglich. Kaum vorzustellen, dass sich die EVG mit weniger als die GDL abspeisen lässt. Auch deshalb gibt es für die Bahnkunden nur bis zum nächsten Frühjahr Entwarnung. In anderen Branchen eskaliert der Streit schon jetzt, auch hier steht die Arbeitszeitverkürzung für Schichtarbeiter ganz oben auf der Agenda. Mit Maximalforderungen à la GDL lassen sich Mitglieder gewinnen. Schon jetzt hat der Fachkräftemangel Verhandlungsposition und Selbstbewusstsein der Arbeitnehmer gestärkt. Insofern ist der Vertrag zwischen Bahn und GDL nicht das Ende harter Tarifauseinandersetzungen, sondern nur ein Zwischenstopp. Nicht nur bei der Bahn gilt künftig: Nach dem Streik ist vor dem Streik."/nme/DP/ngu