Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


=== 

+++++ TAGESTHEMA +++++

Das Urteil des EuGH zu bestimmten Indexklauseln in Franken-Krediten in Polen belastet das Ergebnis der Commerzbank im zweiten Quartal. Wie die Bank mitteilte, bildet ihre polnische Tochter M-Bank wegen ihres Franken-Kreditportfolios eine erneute Vorsorge von umgerechnet 342 Millionen Euro, die das operative Ergebnis des Gesamtkonzerns im zweiten Quartal entsprechend belastet. Die Commerzbank hält jedoch trotzdem an ihrem Ziel fest, ihren Konzerngewinn 2023 deutlich gegenüber dem Vorjahr zu steigern. Das EuGH hat im Streit um Umrechnungsklauseln bei früheren, in Franken ausgegebenen Hypothekenkrediten jüngst den Verbrauchern den Rücken gestärkt. Diese Kredite waren in Polen jahrelang wegen der damals niedrigen Zinsen sehr beliebt.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

08:00 GB/Associated British Foods plc (AB Foods), Zwischenbericht 3Q

DIVIDENDENABSCHLAG


Blue Cap                 0,26 EUR 
 

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- DE 
    10:00 Ifo-Geschäftsklimaindex Juni 
          PROGNOSE: 90,5 
          zuvor:    91,7 
          Lagebeurteilung 
          PROGNOSE: 93,9 
          zuvor:    94,8 
          Geschäftserwartungen 
          PROGNOSE: 88,0 
          zuvor:    88,6 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               15.960,00  -0,0% 
E-Mini-Future S&P-500     4.395,50  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   15.084,50  +0,2% 
Nikkei-225               32.754,39  -0,1% 
Schanghai-Composite       3.163,92  -1,1% 
Hang-Seng-Index          18.816,23  -0,4% 
                                  +/- Ticks 
Bund -Future              134,18%     +9 
 
Freitag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            15.829,94      -1,0% 
DAX-Future     15.966,00      -0,9% 
XDAX           15.840,88      -0,9% 
MDAX           26.789,76      -0,4% 
TecDAX          3.152,64      -0,3% 
EuroStoxx50     4.271,61      -0,8% 
Stoxx50         3.945,54      -0,2% 
Dow-Jones      33.727,43      -0,6% 
S&P-500-Index   4.348,33      -0,8% 
Nasdaq-Comp.   13.492,52      -1,0% 
EUREX            zuletzt    +/- Ticks 
Bund-Future     134,09%        +131 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Mit einer gut behaupteten Eröffnung an den Aktienmärkten rechnen Händler am Montag. Weder vom Devisenmarkt noch von der Zinsseite kommen am Morgen nennenswerte Impulse, und in Asien fällt lediglich die anhaltende Schwäche der Börse in Schanghai auf. Im Blick steht am Vormittag der deutsche ifo-Geschäftsklima-Index: Hier wird ein weiterer Rückgang. Damit würde er die Wirtschaftsschwäche in Europa untermauern: "Die Wachstumsaussichten für die Eurozone trüben sich ein", so Ulrich Stephan von der Deutschen Bank. Die Gründe dafür macht der Anlagestratege in der hohen Inflation und den gestiegenen Zinsen aus.

Rückblick: Schwächer - Wachtumssorgen haben die Börsen zum Wochenausklang belastet. Das Wachstum in der Eurozone ist im Juni fast zum Stillstand gekommen. Der Sammelindex für die Aktivität in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleistung zusammen - verringerte sich auf 50,3 Punkte von 52,8 im Vormonat und lag damit nur noch knapp über der Expansionsschwelle (50). Die US-Einkaufsmanagerindizes unterstrichen die globalen Rezessionssorgen. Bei den Sektoren ging es für Öl- und Gaswerte (-2,2%) sowie Rohstoffwerte (-1,7%) am stärksten nach unten. Hier drückten die um sich greifenden Rezessionssorgen. An der Spitze lagen Indizes weniger konjunkturempfindlicher Branchen wie Gesundheit, Telekommunikation und Nahrungsmittel mit Aufschlägen von bis zu 0,7 Prozent. Im Gesundheitssektor stützte das Plus bei GSK (+4,9%). Kurstreiber war ein erzielter Vergleich bei einer Klage wegen des Medikaments Zantac.

DAX/MDAX/TECDAX

Schwach - Bei Siemens Energy reißen die Probleme bei der komplett übernommenen spanischen Windkrafttochter Gamesa nicht ab. Analysten sprachen von der bereits fünften Warnung in zweieinhalb Jahren. Wegen unerwartet hoher Kosten im Zusammenhang mit Qualitätsproblemen hatte die Siemens-Tochter ihre Ergebnisprognose zurückgezogen. Die Aktie brach um 37,3 Prozent ein, Siemens verloren 2,2 Prozent. Im Sog gaben die Kurse der Windenergieaktien Vestas um 6,6 Prozent und Nordex um 5,8 Prozent nach. Für SMA Solar ging es dagegen um 16,5 Prozent nach oben. Das Unternehmen erhöhte nach unerwartet guten Geschäftszahlen erneut die Jahresprognose. Hornbach gewannen 1,9 Prozent. Die Baumarktkette hatte im ersten Quartal zwar unter dem kalten und regnerischen Wetter in Kontinentaleuropa zum Start der Gartensaison gelitten, det Ausblick auf das Gesamtjahr wurde aber bekräftigt.

XETRA-NACHBÖRSE

Commerzbank wurden 0,2 höher gestellt. Die Bank hatte ihren Gewinnausblick trotz weiterer Belastungen bei ihrer polnischen Tochter M-Bank bestätigt. Siemens Energy zeigten sich nach den kräftigen Verlusten im regulären Handel von rund 37 Prozent nachbörslich 1,5 Prozent fester. Bei SMA gab es nach den deutlichen Kursgewinnen um 16,5 Prozent im regulären Geschäft leichte Gewinnmitnahmen. Die Aktie gab 1,7 Prozent nach. Mutares wurden 0,6 Prozent niedriger getaxt. Die Beteiligungsgesellschaft hatte eine Vereinbarung zur Übernahme des Elektrotechnik-Unternehmens Efacec unterzeichnet.

USA - AKTIEN

Schwächer - Belastet wurde das Sentiment weiterhin von Zins- und Konjunktursorgen. Fed-Chairman Jerome Powell hatte am Vortag vor dem Kongress noch einmal betont, dass in diesem Jahr mit weiteren Zinserhöhungen zu rechnen sei. Die Fed-Funds-Futures preisten zuletzt eine Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent für eine weitere Zinserhöhung im Juli ein. Zudem hatten am Vortag unter anderem die Schweizerische Notenbank und die Bank of England die Zinsen angehoben - letztere sogar deutlicher als erwartet. Konjunkturseitig hat sich die US-Wirtschaft im Juni verlangsamt. Der von S&P Global erhobene Sammelindex fiel. Unter den Einzelwerten gab die Ford-Aktie 1,2 Prozent nach. Der Auto-Hersteller bereitet sich auf einen weiteren Abbau von Stellen vor. Virgin Galactic brachen um 18,4 Prozent ein. Das Raumfahrtunternehmen will neue Aktien im Umfang von bis zu 400 Millionen Dollar ausgeben. Carmax stiegen um 10,1 Prozent. Der Gebrauchtwagenhändler hat im ersten Geschäftsquartal zwar weniger Umsatz und Gewinn erzielt, jedoch wurden die Markterwartungen übertroffen.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,75         -5,0        4,80       32,6 
5 Jahre                  3,99         -5,5        4,05       -0,9 
7 Jahre                  3,87         -5,6        3,92      -10,2 
10 Jahre                 3,74         -5,6        3,79      -14,2 
30 Jahre                 3,81         -6,0        3,87      -15,7 
 

Die Notierungen legten etwas zu, die Renditen gaben ihre Vortagesgewinne überwiegend wieder ab. Die Renditen sanken wegen gestiegener Rezessionsängste.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:11   % YTD 
EUR/USD           1,0902        +0,0%     1,0901     1,0882   +1,9% 
EUR/JPY           156,32        -0,2%     156,59     156,44  +11,4% 
EUR/CHF           0,9768        -0,0%     0,9772     0,9769   -1,3% 
EUR/GBP           0,8563        -0,1%     0,8574     0,8566   -3,2% 
USD/JPY           143,37        -0,2%     143,64     143,74   +9,3% 
GBP/USD           1,2732        +0,1%     1,2714     1,2703   +5,3% 
USD/CNH           7,2225        +0,1%     7,2143     7,2178   +4,3% 
Bitcoin 
BTC/USD        30.238,97        -0,7%  30.450,27  30.417,73  +82,2% 
 

Die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen in den USA trieb den Dollar erneut an. Der Dollar-Index stieg deutlich um 0,5 Prozent. Der Euro fiel dagegen im Verlauf auf ein Wochentief, nachdem die Einkaufsmanagerindizes für Juni aus der Eurozone auf breiter Front schwächer als erwartet ausgefallen waren.

Der Dollar-Index verliert am Morgen 0,2 Prozent. Die Beruhigung der innenpolitischen Lage in Russland bewegt die Devisenkurse aktuell nicht - auch der Yen als vermeintlich sicherer Hafen zeigt sich unauffällig. Die CBA-Analysten sehen aber mittelfristig Potential für den Greenback, sollte sich die Lage in Russland erneut zuspitzen und sich das Regime als instabil entpuppen. Auch der sich weiter eintrübende globale Konjunkturausblick spreche für den Dollar, heißt es.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHÖL            zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          69,36        69,16      +0,3%      +0,20  -12,6% 
Brent/ICE          74,08        73,85      +0,3%      +0,23  -11,5% 
 

Die Ölpreise zeigten sich mit leichten Abgaben, auf Wochensicht verbuchten sie aber deutlichere Verluste. Marktteilnehmer verwiesen auf die Erwartung weiterer Zinsanhebungen der Notenbanken, die am Markt Konjunktur- und Nachfragesorgen schürten. Die bürgerkriegsähnlichen Zustände im Ölförderland Russland vom Wochenende zeigen aktuell keine Auswirkungen am Ölmarkt.

METALLE


METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.924,94     1.920,80      +0,2%      +4,14   +5,5% 
Silber (Spot)      22,74        22,44      +1,3%      +0,30   -5,1% 
Platin (Spot)     933,35       921,23      +1,3%     +12,13  -12,6% 
Kupfer-Future       3,82         3,80      +0,3%      +0,01   +0,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Goldpreis profitierte etwas von den wieder sinkenden Marktzinsen. Der Preis für die Feinunze des Edelmetalls erhöht sich leicht um 0,3 Prozent.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 17.30 UHR +++++

USA/CHINA

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

June 26, 2023 01:31 ET (05:31 GMT)