FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist weiter im Höhenflug. Der Kurs der Gemeinschaftswährung kletterte am Montagmittag bis auf 1,2297 Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Ende 2014. Am Morgen wurde der Euro noch etwa einen Cent tiefer gehandelt. Am frühen Nachmittag fiel der Kurs wieder ein Stück weit zurück auf zuletzt 1,2259 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Freitagnachmittag auf 1,2137 Dollar festgesetzt.

Experten nennen zwei Gründe für den Höhenflug des Euro: Die Aussicht auf eine Regierungsbildung in Deutschland und Signale in Richtung einer schnelleren Straffung der EZB-Geldpolitik als bisher gedacht. "Nach dem positiven Ausgang der Sondierungsgespräche für eine Große Koalition aus CDU/CSU und SPD sowie dem damit verbundenen Bekenntnis zur Stärkung der EU erreichte der Euro ein neues Jahreshoch", erklärte Experte Wolfgang Kiener von der BayernLB.

Außerdem verwies Kiener weiter auf das Protokoll der jüngsten Zinssitzung der EZB, das bereits in der vergangenen Woche veröffentlicht wurde. Demnach könnte die Notenbank schon Anfang des laufenden Jahres ihre Formulierung bei der längerfristigen Ausrichtung der Geldpolitik ("Forward Guidance") ändern. Am Markt wurde dies als Signal für eine näher rückende Straffung der nach wie vor extrem lockeren Geldpolitik gewertet, sagte Experte Kiener. Hinweise auf eine straffe Geldpolitik der EZB geben dem Euro in der Regel Auftrieb./jkr/tos/jha/