Nach Angaben eines Wirtschaftsexperten ziehen etliche Reedereien weltweit Nutzen aus dem Gaza-Krieg. "Die Krise schafft eine zusätzliche Nachfrage nach Schiffen, das hilft vielen Reedereien", sagte der Logistikprofessor Jan Ninnemann von der Hamburg School of Business Administration im Hamburg-Teil der Wochenzeitung Die Zeit. Weil die islamistische Huthi-Miliz vom Jemen aus immer wieder Handelsschiffe attackieren, denen sie eine Verbindung zu Israel unterstellt, schicken seit Dezember viele Reedereien ihre Frachter nicht mehr durch den Suezkanal, sondern um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas. Wegen der längeren Wege setzen die Reedereien mehr Schiffe ein.

So hat eigenen Angaben zufolge die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd höhere Betriebskosten. Mittelfristig aber würden Reedereien höhere Frachtraten durchsetzen können, meint Experte Ninnemann. Das führe zu höheren Einnahmen und einer besseren Auslastung der Schiffe. Ein Sprecher der Reederei Hapag-Lloyd bestätigte dies im Gespräch mit der Zeit: "Es ist traurig, aber es stimmt: In Krisenzeiten profitieren Transportunternehmen häufig."

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January 24, 2024 05:12 ET (10:12 GMT)