Bern (awp/sda) - Skyguide in der Krise, mehr Ausschaffungs-Sonderflüge und die gescheiterte Wolfsregulierung : Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

"NZZ am Sonntag":

Dreieinhalb Jahre nach Annahme der Pflegeinitiative ist der Fachkräftemangel in der Branche grösser denn je. So paradox es klingen mag: Die Arbeitsbelastung und der psychische Druck sind nach der Pandemie nochmals gestiegen. Nun reagiert der Bundesrat. Wie die "NZZ am Sonntag" schreibt, wartet er bei der Umsetzung der Initiative mit einem brisanten Vorschlag auf. "Vermutlich wird der Bundesrat im neuen Gesetz eine Spannbreite festlegen, innerhalb deren sich die Wochenarbeitszeit bewegen muss", sagte eine mit dem Dossier vertraute Person. Konkret könnte dies bedeuten, dass Pflegefachpersonen nur noch 38 Stunden arbeiten pro Woche, aber weiterhin einen Lohn für 40 Stunden bekämen. Ein Novum für die Schweiz.

"SonntagsBlick":

Skyguide, der Schweizer Flugsicherungsdienst, steht vor grossen Herausforderungen: Technische Ausfälle, wirtschaftlicher Druck und Personalmangel haben zu einer Serie von Pannen geführt, die das Vertrauen in den Betrieb erschüttern. In einem internen Schreiben, das "SonntagsBlick" vorliegt, schlägt Chief Technology Officer Klaus Meier Alarm: "Wir befinden uns in einer Krise", schrieb dieser am 8. März an die rund 1500 Angestellten. Er beschreibt die derzeitige Situation als einen "perfect storm" aus technischen Problemen, negativer Medienberichterstattung und Diskussionen mit der Aufsichtsbehörde, dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl).

"SonntagsZeitung":

Die Schweiz hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Personen mit Sonderflügen ausser Landes gebracht. Insgesamt gab es 49 Flüge mit 339 abgewiesenen Asylsuchenden, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) gegenüber der "SonntagsZeitung" angab. Das sind fast dreimal mehr Leute als im Vorjahr, als 28 Missionen mit 124 Personen stattfanden. Fast wurde der Rekord von 345 Ausschaffungen per Sonderflug aus dem Jahr 2016 gebrochen. Asylsuchende mit negativem Entscheid haben die Möglichkeit, freiwillig die Schweiz zu verlassen. Ihnen wird eine Rückkehrhilfe von mindestens 1000 Franken angeboten. Wenn sich die Leute dagegen entscheiden und auch nicht mit einem Linienflug ausreisen wollen, kommt als Ultima Ratio ein Sonderflug zum Einsatz.

"NZZ am Sonntag":

Der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) investiert rund zwei Millionen Franken in externe Management-, Teambuilding- und Diversitäts-Berater, wie Recherchen der "NZZ am Sonntag" zeigen. Mit der Hilfe von aussen will der Dienst eine tiefe interne Krise bewältigen. Der Grossteil des Geldes geht an eine Personal-Beratungsfirma aus Olten. Das Verteidigungsdepartement hat letzte Woche auf der Beschaffungsplattform des Bundes einen Auftrag an das Unternehmen dot consulting AG mit Kostendach von rund 1,7 Millionen Franken publiziert. Die Firma ist schon seit 2020 hinter den Kulissen für den NDB tätig und erhielt bereits letztes Jahr einen Auftrag über eine Viertelmillion Franken. Auch das Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik (GCSP) erhielt einen Auftrag zur Veranstaltung von Diversitäts- und Inklusions-Kursen für NDB-Mitarbeiter.

"SonntagsBlick":

In der Schweiz müssen Betroffene aufgrund einer Rekordnachfrage bis zu einem Jahr auf eine ADHS-Abklärung warten, wie eine Umfrage des "SonntagsBlicks" zeigt. Einige Praxen haben wegen Überlastung gar einen Aufnahmestopp verhängt. Einzelne reagieren mit Online-Gesprächsgruppen oder Selbsthilfegruppen, um die Wartezeiten zu überbrücken. Susanne Walitza von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich stellt fest, dass in den letzten Jahren vermehrt Vorschulkinder zur Abklärung kommen. Auffällig ist auch, dass deutlich mehr Studierende bei sich ein ADHS vermuten. Während der Corona-Pandemie stieg die Anzahl der Personen, die ADHS-Medikamente wie Ritalin erhalten, von 60'000 im Jahr 2019 auf geschätzte 92'000 im Jahr 2023, wie eine Auswertung der Helsana im Auftrag der Zeitung ergab.

"NZZ am Sonntag":

Das Verteidigungsdepartement VBS von Bundespräsidentin Viola Amherd setzte sich nachdrücklich und mit Erfolg für eine Entschärfung des Hamas-Verbots ein. Dies geht aus bisher unveröffentlichten Dokumenten hervor, die die "NZZ am Sonntag" gestützt auf das Öffentlichkeitsgesetz einsehen konnte. Die erste Fassung des Verbots sah vor, nicht nur die Hamas, sondern auch "Organisationen und Gruppierungen, die in Führung, Zielsetzung und Mitteln mit der Hamas übereinstimmen" zu verbieten. Dagegen wehrte sich das VBS in der Ämterkonsultation: Damit würde sich die Schweiz "klar als Israel-freundlich und Iran-feindlich positionieren". Tatsächlich wurde das Gesetz in der Folge abgeschwächt. So soll der Bundesrat künftig von Fall zu Fall entscheiden, ob er eine mit den Zielen der Hamas übereinstimmende Organisation ebenfalls verbieten will.

"SonntagsZeitung":

27 Wölfe wurden allein im Kanton Wallis geschossen. Das Ziel war, ganze Rudel zu eliminieren. Jüngste Beobachtungen zeigen laut "SonntagsZeitung", dass dies wohl nicht gelungen ist. Auf der Präsenzkarte des Kantons ist ersichtlich, dass in den vergangenen Wochen wiederholt und an verschiedenen Orten im Einzugsgebiet der Rudel Augstbord und Hérens Wölfe gesichtet wurden, darunter auch erwachsene Leittiere. Im Frühjahr könnte es deshalb wieder Nachwuchs geben. "Die Beobachtungen deuten darauf hin, dass im Wallis kein einziges Rudel vollständig entnommen werden konnte", sagte David Gerke von der Gruppe Wolf Schweiz. Die Daten zeigten für ihn auch, wie anpassungsfähig der Wolf sei.

"SonntagsZeitung":

Der grösste Schweizer Stahlkocher, Swiss Steel, steht kurz vor der Insolvenz. Darum braucht die Firma dringend frisches Kapital. Wer frisches Geld einschiesst, war bisher unklar. Amag-Besitzer Martin Haefner hat zugesichert, dass er schlimmstenfalls alleine Swiss Steel retten will. Peter Spuhler, der 20 Prozent der Aktien hält, will sich hingegen vom Stahlkocher verabschieden. Spuhler teilte gegenüber der "SonntagsZeitung" mit, dass er "bei Swiss Steel bei der Kapitalerhöhung nicht mitmachen will, weil die geforderten Bedingungen weder von Haefner noch vom Verwaltungsrat erfüllt worden sind". Er bleibe bis auf Weiteres Aktionär, suche aber "den geordneten Ausstieg aus Swiss Steel".

"SonntagsBlick":

Bis Ende Juni soll die Transportpolizei der SBB mit Bodycams ausgerüstet sein. Dies liess Michael Perler, der Kommandant des Korps, intern verlauten, wie "SonntagsBlick" schreibt. Was schon jahrelang geplant ist, soll nun nach der Klärung von Fragen zum Datenschutz und zur Integration des neuen Systems in die IT der SBB in den nächsten Monaten umgesetzt werden. SBB-Sprecher Reto Schärli will sich nicht auf einen Termin für die Einführung der Bodycams festlegen. Er hält aber fest, die Kameras seien ein Element der Sicherheitsstrategie der SBB. Ausgebildete Bahnpolizisten sollten damit ausgerüstet werden. "Bodycams können der Deeskalation von Konflikten dienen und so zur Sicherheit im öffentlichen Verkehr beitragen", so Schärli.

"Le Matin Dimanche":

Das Sabbatical ist laut Gudrun Sander, Professorin für Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen, in der Schweiz auf dem Vormarsch. "Immer mehr Unternehmen erlauben ihren Angestellten, nach einigen Jahren eine solche Auszeit zu nehmen", sagte die Expertin für flexible Arbeit zu "Le Matin Dimanche" und betonte, dass dieser Trend auf den Dienstleistungssektor beschränkt bleibe. "In der Produktion werden solche Lösungen in der Regel nicht angeboten." Die Vorstellung, in einem Unternehmen Karriere zu machen, nicht mehr so attraktiv, sagte Marc Benninger, Chefredakteur der Zeitschrift HR Today. Ein Leben neben der Arbeit sei gefragter, was Unternehmen dazu veranlasse, die Arbeitsbedingungen anzupassen.