Das Barometer für das Ifo-Geschäftsklima im Januar fiel überraschend auf 95,9 Punkte von 96,3 Zählern, wie das Münchner Institut am Montag zu seiner Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilte. Von Reuters befragte Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg auf 97,0 Zähler gerechnet. Sie sagten in ersten Reaktionen:

ALEXANDER KRÜGER, CHEFVOLKSWIRT BANKHAUS LAMPE:

"Von Erleichterung über den US-chinesischen Handels-Deal keine Spur. Sorgen bereitet vor allem der Stimmungsabfall im so wichtigen Dienstleistungssektor. Zudem ist die Stimmung im Bausektor gedrückt geblieben. Mit dem Coronavirus und noch immer drohenden US-Autozöllen für die EU dürften die Sorgen nicht kleiner werden. Erwartungsseitig wird ein konjunkturelles Wendesignal weiter auf sich warten lassen."

UWE BURKERT, CHEFVOLKSWIRT LBBW:

"Eine faustdicke Überraschung. Wir hatten mit einer Verbesserung gerade der Erwartungen gerechnet, weil mit dem 'Hard Brexit' und den Kompromisssignalen im Handelsstreit zwei Belastungsfaktoren weggefallen sind. Jetzt ist es anders gekommen. Offenbar hat die Schwäche der Industrie mit Zeitverzug auch die Dienstleister erreicht. Da kann man nur hoffen, dass dort auch die Erholung der Industrie, die wir inzwischen an den Daten ja auch ablesen können, ankommt. Alles in allem zeigt es, dass wir vor einem schwierigen Jahr stehen."