BRÜSSEL (dpa-AFX) - Auch nach dem Brexit werden gut 700 britische Staatsbürger weiter für die Europäische Kommission arbeiten. Sie dürften bleiben, obwohl Beamte der Brüsseler Behörde eigentlich EU-Bürger sein müssen, sagten Kommissionssprecher am Freitag. Nur wenn Interessenkonflikte oder internationale Verpflichtungen es nötig machten, müssten britische EU-Beamte ihre Aufgaben bei der Kommission abgeben. Eine generelle Sicherheitsprüfung sei nicht vorgesehen.

Die Zahl der britischen EU-Bediensteten hat seit der Londoner Austrittsankündigung am 27. März 2017 aber schon deutlich abgenommen. Nach Kommissionsangaben gibt es inzwischen 200 Beamte, 20 Bedienstete auf Zeit und 40 Vertragsbedienstete mit britischem Pass weniger. Das hänge mit Pensionierungen, auslaufenden Verträgen und dem Wechsel der Staatsbürgerschaft zusammen: Etwa 120 vormals britische Beschäftigte hätten in den knapp drei Jahren ihre Staatsangehörigkeit geändert, teilte die Kommission auf dpa-Anfrage mit.

Für ihre britischen Beamten hatte die Kommission den Verbleib schon 2018 mit einer Verwaltungsentscheidung gesichert. Für ihre höher spezialisierten Bediensteten auf Zeit und die meist zur Verstärkung eingestellten Vertragsbediensteten werde man die Ausnahmen von der eigentlich erforderlichen EU-Bürgerschaft "großzügig und transparent" prüfen, erklärte die Behörde./ff/DP/fba