Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Chinas Industrieproduktion und der private Verbrauch haben im August zugelegt und die Erwartungen übertroffen. Hingegen verlangsamten sich die Investitionen weiter - trotz der verstärkten Bemühungen Pekings, das Wachstum anzukurbeln. Chinas Industrieproduktion wuchs im August um 4,5 Prozent im Vorjahresvergleich, nach 3,7 Prozent im Juli. Der Zuwachs war stärker als die 4,1 Prozent, die Ökonomen im Konsens erwartet hatten. Die Einzelhandelsumsätze, ein wichtiger Indikator für den Inlandsverbrauch, legten im August um 4,6 Prozent zu. Sie beschleunigten sich ebenfalls zum Juli (+2,5 Prozent) und übertrafen auch die von den Ökonomen erwarteten 3,5 Prozent. Bei den Anlageinvestitionen ergab sich im Zeitraum Januar bis August ein Zuwachs um 3,2 Prozent, eine Verlangsamung im Vergleich zu den 3,4 Prozent der ersten sieben Monate. Ökonomen hatten hier 3,3 Prozent geschätzt.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

08:00 SE/Hennes & Mauritz AB, Umsatz 3Q

08:55 DE/Wüstenrot & Württembergische AG (W&W AG), Ergebnis 1H

10:00 CH/Novartis AG, ao HV zu Ausgliederung der Generika- und Biosimilar-Sparte

Sandoz und Herabsetzung des eigenen Aktienkapitals im Zusammenhang mit

der Abspaltung

11:00 DE/Volkswagen AG (VW), Auslieferungen Konzern August

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Empire State Manufacturing Index September 
          PROGNOSE: -10,0 
          zuvor:    -19,0 
 
          US/Import- und Exportpreise August 
          Importpreise 
          PROGNOSE: +0,3% gg Vm 
          zuvor:    +0,4% gg Vm 
 
    15:15 Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung August 
          Industrieproduktion 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:    +1,0% gg Vm 
          Kapazitätsauslastung 
          PROGNOSE: 79,3% 
          zuvor:    79,3% 
 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) September 
          PROGNOSE: 69,2 
          zuvor:    69,5 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.049,00  +0,2% 
E-Mini-Future S&P-500     4.515,50  +0,2% 
E-Mini-Future Nsdq-100   15.513,00  +0,2% 
Nikkei-225               33.615,60  +1,3% 
Schanghai-Composite       3.123,91  -0,1% 
Hang-Seng-Index          18.319,81  +1,5% 
                               +/-  Ticks 
Bund -Future                131,25    +16 
 
 
Donnerstag: 
INDEX                Schluss        +/- 
DAX                15.805,29      +1,0% 
DAX-Future         15.861,00      +1,4% 
XDAX               15.858,90      +1,4% 
MDAX               27.326,00      +1,0% 
TecDAX              3.114,39      +1,1% 
EuroStoxx50         4.279,75      +1,3% 
Stoxx50             4.012,01      +1,6% 
Dow-Jones          34.907,11      +1,0% 
S&P-500-Index       4.505,10      +0,8% 
Nasdaq-Comp.       13.926,05      +0,8% 
EUREX                zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future           131,09        +46 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Die Erleichterung angesichts der sich abzeichnenden Zinserhöhungspause in der Eurozone und möglicherweise sogar des Erreichens des Zinsgipfels könnte für weitere Gewinne sorgen. Dazu kommen besser als erwartete Daten zur chinesischen Industrieproduktion. Sie stieg im August überraschend deutlich um 4,5 Prozent gegenüber Vorjahr. Einen Schatten wirft der weiter anziehende Ölpreis, der die Inflationsdebatte am Leben hält. Hilfreich für die Stimmung, speziell im Chipsektor, könnte der sehr erfolgreiche Börsengang von Arm an der Nasdaq wirken, heißt es außerdem. Allerdings hatten sich die Aktien der US-Wettbewerber davon nicht anstecken lassen. Für Bewegung könnte im Tagesverlauf der Große Verfall sorgen, an dem Futures und Optionen auf Indizes und Einzelaktien am Mittag bzw Abend verfallen.

Rückblick: Fester - Trotz einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte durch die EZB legten die Kurse zu, weil die EZB sognalisierte, dass es unter Umständen keine weiteren Zinsschritte nach oben mehr geben wird. Die Entscheidung wurde insgesamt taubenhaft aufgenommen. Mit Blick auf einzelne Sektor lag der Rohstoffsektor mit 4,2 Prozent vorne, für Öl- und Gaswerte ging es 2,4 Prozent nach oben. Windenergieaktien waren weiter gefragt, nachdem die EU angekündigt hatte, ein Maßnahmenpaket zur Unterstützung der Branche zu schnüren. Hinzu kamen positive Unternehmensnachrichten wie ein Auftrag für Lieferung und Errichtung von 24 Turbinen bei Nordex sowie positive Analystenstimmen. Nordex gewannen 5,5, Vestas 4,8 Prozent und Siemens Energy 4,2 Prozent.

DAX/MDAX/TECDAX

Fester - Kräftige gab es im zinssensiblen Immobiliensektor mit der Spekulation, dass der Zinsgiupfel in der Eurozone erreicht sein könnte. Vonovia gewannen 5,1 Prozent und waren Tagesgewinner im DAX, Aroundtown stiegen um 6,3, Grand City 2,5 bzw LEG 3,3 Prozent. Im Blick standen weiter die Aktien der deutschen Mobilfunkbetreiber angesichts der Pläne der Bundesnetzagentur, die auslaufenden Nutzungsrechte für die Mobilfunkfrequenzen um fünf Jahre zu verlängern und damit zunächst nicht mit einer Auktion zu versteigern. Die Analysten von Citi nahmen darauf United Internet (+4,5%), 1&1 (+6,5%) sowie Telefonica Deutschland (+1,9%) auf "Buy" und hoben die Kursziele an. Deutsche Telekom verteuerten sich um 1,2 und Vodafone um 1,4 Prozent.

XETRA-NACHBÖRSE

Mynaric reagierten mit einem Plus von gut 2 Prozent auf die Zahlen für das erste Halbjahr, die der Hersteller von Laserkommunikationsgeräten für luft- und weltraumgestützt Kommunikationsnetze am frühen Abend vorgelegt hatte.

USA - AKTIEN

Fester - Konjunkturdaten belegten einmal mehr die Widerstandskraft der US-Wirtschaft gegen die erfolgten Zinserhöhungen, ohne etwas an der Erwartung zu ändern, dass die US-Notenbank in der kommenden Woche eine Zinserhöhungspause einlegen wird. Unter anderem steigerten die US-Einzelhändler ihre Umsätze im August deutlicher als erwartet. Zur guten Stimmung trug auch der erfolgreiche Börsengang des britischen Chipdesigners Arm an der Nasdaq bei. Die Titel schlossen bei 63,59 Dollar und damit rund 25 Prozent über dem Ausgabekurs von 51 Dollar. Die Wettbewerberpapiere Nvidia und Qualcomm erhöhten sich um 0,2 bzw. 1,2 Prozent, Intel gaben minimal nach. Nikola machten einen Satz um 32 Prozent. Der Lastwagenhersteller will Ende des Monats mit dem Verkauf seiner Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw beginnen und hat dafür 210 unverbindliche Bestellungen. Alphabet schlossen 1 Prozent höher. Die Tochter Google entlässt Hunderte von Mitarbeitern aus dem Bereich Personalbeschaffung. Walt Disney stiegen um 1,2 Prozent. Der Unterhaltungsriese führt laut Informanten Sondierungsgespräche mit Nexstar Media (+5,5%) über den Verkauf von Fernsehstationen.

USA - ANLEIHEN


US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  5,01         +2,5        4,99       59,1 
5 Jahre                  4,42         +3,2        4,39       42,2 
7 Jahre                  4,37         +2,4        4,35       39,9 
10 Jahre                 4,29         +3,0        4,26       40,7 
30 Jahre                 4,39         +4,3        4,34       41,6 
 

Die Anleiherenditen stiegen, nachdem neue US-Konjunkturdaten eine gewisse Resilienz der US-Wirtschaft gegenüber dem Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank gezeigt hatten, was tendenziell weitere Zinserhöhungen erlauben könnte, sollte die Inflation weiter zu hoch bleiben.

+++++ DEVISENMARKT +++++


                 zuletzt        +/- %       0:00  Do, 17:21   % YTD 
EUR/USD           1,0652        +0,1%     1,0643     1,0673   -0,5% 
EUR/JPY           157,03        +0,1%     156,91     157,00  +11,9% 
EUR/CHF           0,9537        +0,1%     0,9532     0,9544   -3,6% 
EUR/GBP           0,8571        -0,1%     0,8577     0,8594   -3,2% 
USD/JPY           147,42        -0,0%     147,44     147,10  +12,4% 
GBP/USD           1,2427        +0,1%     1,2410     1,2420   +2,8% 
USD/CNH           7,2670        -0,3%     7,2865     7,2853   +4,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        26.610,09        +0,3%  26.534,92  26.651,89  +60,3% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Der Euro gab mit der EZB-Zinsendscheidung nach. Er fiel um 0,9 Prozent auf rund 1,0640 Dollar. Als Belastung für den Euro machten Marktbeobachter das Signal des EZB-Rates aus, dass der Zinsgipfel erreicht sein könnte. Der Dollar profitierte neben der Euroschwäche von robusten US-Konjunkturdaten und steigenden US-Marktzinsen.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL / GAS


ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          90,91        90,16      +0,8%      +0,75  +16,1% 
Brent/ICE          94,43         93,7      +0,8%      +0,73  +15,0% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

Die Ölpreise setzten ihren Anstieg nach einer Verschnaufpause am Vortag fort, unbeeindruckt von der Dollarstärke. Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um 1,9 Prozent auf 90,16 Dollar und überwand damit erstmals in diesem Jahr die Marke von 90 Dollar. Am Markt rechne man mit einer andauernden Angebotslücke, hieß es. Saudi-Arabien und Russland hatten jüngst angekündigt, ihre Förderkürzungen zeitlich auszudehnen.

METALLE


                 zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.915,80     1.910,68      +0,3%      +5,13   +5,0% 
Silber (Spot)      22,92        22,68      +1,1%      +0,24   -4,4% 
Platin (Spot)     917,88       911,00      +0,8%      +6,88  -14,1% 
Kupfer-Future       3,84         3,82      +0,5%      +0,02   +0,9% 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
 

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September 15, 2023 01:32 ET (05:32 GMT)