Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Ifo-Geschäftsklima steigt im Februar - Lagebeurteilung stagniert

Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar wie erwartet aufgehellt. Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg auf 85,5 (Januar: 85,2) Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 85,5 Punkte erwartet. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen stagnierte auf dem revidierten Vormonatsniveau von 86,9 Punkten. Erwartet worden war ein Rückgang auf 86,8, und zwar auf Basis eines vorläufigen Januar-Werts von 87,0. Der Index für die Geschäftserwartungen erhöhte sich auf 84,1 (83,5) Zähler. Die befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf 84,0 Punkte erwartet.

Nagel: EZB sollte geldpolitischen Schlingerkurs vermeiden

EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel hat vor einer verfrühten Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) gewarnt. "Zunächst müssen wir im EZB-Rat auf Basis der Daten davon überzeugt sein, dass die Inflation tatsächlich und anhaltend unser Ziel erreichen wird", sagte Nagel bei der Vorlage des Jahresabschlusses der Deutschen Bundesbank für 2023. Dies hänge wesentlich von der Lohnentwicklung im Zusammenspiel mit den Gewinnmargen ab, weshalb diese Daten in den kommenden Monaten im Fokus stehen würden.

Nagel: Deutsche Wirtschaft dürfte 2024 auf der Stelle treten

Die deutsche Wirtschaft könnte sich nach Einschätzung von Bundesbankpräsident Joachim Nagel im laufenden Jahr etwas schwächer entwickeln als noch im Dezember erwartet. "Weil sich die konjunkturelle Erholung verzögert, dürfte die deutsche Wirtschaft aus heutiger Sicht im Mittel des Jahres 2024 wohl eher auf der Stelle treten", sagte Nagel bei der Vorstellung des Jahresabschlusses der Bundesbank für 2023. Im Dezember hatte die Bundesbank einen Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um kalenderbereinigt 0,4 Prozent prognostiziert.

Bundesbank weist für 2023 ausgeglichenes Ergebnis aus

Die Deutsche Bundesbank für das vergangene Jahr dank einer vollständigen Auflösung ihrer Risikovorsorge noch keinen Verlust ausweisen müssen - 2024 dürfte sich das aber nicht mehr vermeiden lassen. Wie die Bundesbank bei der Vorlage ihres Jahresabschlusses mitteilte, ergab sich für 2023 eine Nettozinsaufwendung von 13,9 Milliarden Euro, nachdem 2022 noch ein Nettoertrag von 4,0 Milliarden angefallen war. Diesen Fehlbetrag und andere, zum Beispiel aus monetären Einkünften und Personalkosten, glich die Bundesbank durch die Auflösung der Wagnisrückstellung von 19,2 Milliarden Euro aus.

EZB-Ratsmitglied Holzmann: Fed dürfte Zinswende vor EZB vollziehen - Agentur

EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann sieht die US-Notenbank bei einer Zinswende vor der Europäischen Zentralbank (EZB) am Zug. Er sehe keine Umstände, die es erforderlich machen würden, dass die EZB die Zinsen zuerst senke, sagte der österreichische Notenbankchef auf Bloomberg TV. Es sei aus seiner Sicht besser, die Zinsen später zu senken als zu früh. Das größte Risiko für Zinssenkungen seien die Spannungen im Roten Meer.

EZB: Inflationerwartungen der Konsumenten im Januar uneinheitlich

Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum haben sich im Januar uneinheitlich entwickelt, lagen aber weiterhin oberhalb des Inflationsziels der EZB von 2 Prozent. Wie aus der jüngsten Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, erwarteten die Konsumenten, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 3,3 (Dezember: 3,2) Prozent steigen werden. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation weiterhin bei 2,5 Prozent.

Lindner fordert "Top-Speed"-Kapitalmarktunion

Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) ist Forderungen seines französischen Amtskollegen Bruno Le Maire entgegengetreten, eine europäische Kapitalmarktunion mit verschiedenen Geschwindigkeiten einzelner Staaten zu verfolgen. Er plädiere nicht für eine Multi-Speed-Kapitalmarktunion, wie es Le Maire sage, "sondern für eine Top-Speed-Kapitalmarktunion, also mit allen 27 schnell vorangehen", sagte Lindner vor einem informellen EU-Finanzministertreffen in Gent. "Dass dann auch bilateral beispielsweise oder im kleineren Kreis noch Initiativen denkbar sind, das ist da nicht ausgeschlossen, aber das Ziel muss schon sein, dass wir gemeinsam vorangehen."

Rhein: Wachstumschancengesetz hat "noch jede Chance"

Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) hat die Koalition zu Vorschlägen für eine Entlastung der Landwirte aufgefordert, um doch noch eine Zustimmung zum Wachstumschancengesetz zu ermöglichen. "Das Wachstumschancengesetz hat natürlich noch jede Chance", sagte Rhein im ZDF-Morgenmagazin. Jedoch gehe es nicht, dass das Gesetz insbesondere zulasten der Landwirtschaft finanziert werde. "Die Landwirtschaft ist ein bedeutender Teil der Wirtschaft und soll jetzt dieses Wachstumschancengesetz mit fast einer halben Milliarde Euro finanzieren. Das geht so nicht", erklärte er.

Baugewerbe: Verzögerung vom Wachstumschancengesetz unverständlich

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe (ZDB) hat den Bundesrat angesichts der schlechten Umsatzzahlen im Bausektor zu einer raschen Zustimmung zum Wachstumschancengesetz aufgerufen. Zuvor hatte das Statistische Bundesamt (Destatis) für den Sektor einen preisbereinigten Umsatzrückgang von 5 Prozent für 2023 gemeldet. Es sei zu befürchten, dass der Negativtrend in den nächsten Monaten anhalte, so der ZDB. Daher sei entschlossenes Handeln gegen die Wohnungsbaukrise gefordert.

Bauindustrie: Umsätze dürften 2024 um real 3,5 Prozent fallen

Die deutsche Bauindustrie erwartet für das laufende Jahr sinkende Umsätze und den ersten Beschäftigungsabbau seit 2008. Die preisbereinigten Umsätze werden der Prognose zufolge 2024 um 3,5 Prozent zurückgehen, nach einem Minus von 5 Prozent 2023. Diese Umsatzrückgänge seien zu erwarten, "obwohl der Bedarf an Bauleistungen ungebrochen hoch ist", sagte Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie, Tim-Oliver Müller. Besonders groß dürfte der Einbruch im Wohnungsbau mit 12 Prozent werden. Die Bauindustrie erwartet aber einen leichten Zuwachs im Wirtschaftsbau.

Israels Geheimdienst-Chefs zu Gesprächen über Feuerpause in Paris - Medien

Die Chefs der beiden wichtigsten israelischen Geheimdienste reisen Medienberichten zufolge am Freitag zu Verhandlungen über eine Feuerpause im Gazastreifen und über eine Freilassung israelischer Geiseln nach Paris. Wie mehrere israelische Medien berichteten, fliegen der Leiter des Auslandsgeheimdiensts Mossad, David Barnea, und der Chef des Inlandsgeheimdiensts Schin Bet, Ronen Bar, zu den Gesprächen in die französische Hauptstadt. Mossad-Chef Barnea hatte dort bereits Ende Januar mit den Leitern der Auslandsgeheimdienste der USA und Ägyptens sowie dem Regierungschef des Golfemirats Katar über eine Waffenruhe für den Gazastreifen verhandelt.

DJG/DJN/AFP/apo

(END) Dow Jones Newswires

February 23, 2024 07:30 ET (12:30 GMT)