FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Dienstag mit Aufschlägen gestartet. Ordentliche Wirtschaftsdaten aus China stützen die Stimmung. Auch dürften einige Anleger auf eine Einigung bei den Brexit-Verhandlungen zwischen London und Brüssel hoffen. Derweil ist Joe Biden nun vom Electoral College in den USA offiziell zum Sieger der US-Präsidentschaftswahl gekürt worden. Das Umfeld bleibt indes schwierig: Nach Deutschland haben nun die Niederlande einen harten Lockdown angekündigt. Der DAX gewinnt 0,7 Prozent auf 13.309, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 3.525 nach oben.

Damit sind immer größere Gebiete der Eurozone unter Abriegelung. "Es ist klar, dass die erneuten Lockdowns massive Spuren im Wachstums des laufenden und des kommenden Quartals hinterlassen werden", so QC Partners. Die entscheidende Frage sei nun, wie stark sich die wirtschaftliche Situation verschlechtern, bevor es im nächsten Jahr besser werde. Zudem dürfte das US-Hilfspaket geringer ausfallen. Nach bislang geplanten rund 900 Milliarden Dollar zeichnet sich nun eine Größenordnung von nur etwa 750 Milliarden Dollar ab.


   Stahlwerte gesucht - Outokumpu haussieren 

Gefragt sind Stahlwerte. Nach einer Anhebung der Prognose notieren Outokumpu an der Börse Helsinki mit Aufschlägen von 13,5 Prozent. Aufgrund einer höheren Edelstahlnachfrage soll das EBITDA im vierten Quartal nun höher gegenüber dem Vorquartal ausfallen und nicht mehr unverändert wie bislang erwartet. Die Ergebnisse sollen sich auch dank einer höheren Kosteneffizienz verbessern. Im Markt besteht offenbar Anpassungsbedarf bei den Prognosen. Thyssenkrupp ziehen um 2,6 Prozent an und Arcelormittal 4,4 Prozent. Zudem hat die Societe Generale laut Händlern Arcelormittal auf "Kaufen" erhöht und das Kursziel verdreifacht.

Für H&M geht es nach Umsatzzahlen 2,8 Prozent nach unten. Diese sind schlecht ausgefallen, was allerdings nach Einschätzung aus dem Handel erwartet worden war. Dennoch fällt die Aktie deutlich. Auch für Inditex geht es mit Abschlägen von 2,3 Prozent kräftig nach unten - und das trotz einer positiven Entwicklung des Online-Geschäfts. Negativ dürfte bei beiden Aktien die sich verschärfenden Lockdowns mit den daraus resultierenden wirtschaftlichen Folgen wirken.

Als ordentlich konservativ werden die neuen Finanzziele der Credit Suisse (CS Group) im Handel aufgenommen. Unter anderem soll die Eigenkapitalrendite auf 10 bis 12 Prozent steigen in den kommenden Jahren. "Vor allem die Wiederaufnahme der Aktienrückkäufe im Januar dürfte als Signal der Zuversicht gesehen werden", sagt ein Händler. Im Jahresverlauf soll mindestens 1 Milliarde Franken dafür bereitgestellt werden. Die Aktie gewinnt 1 Prozent.


   Kellerhals-Streit bei Ceconomy beigelegt 

Ceconomy steigen fast 20 Prozent. Hier sei ein jahrelanges Gerangel zwischen dem Unternehmen und der Gründerfamilie von Media Markt, Kellerhals, beigelegt worden. Dies sei immer wieder als Bremsklotz bei Unternehmensentscheidungen empfunden worden, heißt es im Handel. Nun teilte Ceconomy mit, dass die restlichen 21,6 Prozent der Familienanteile übernommen werden. Die sind in der Holding Convergenta untergebracht. Diese soll dafür unter anderem eine Beteiligung von 25,9 Prozent an Ceconomy erhalten. "Das ist absolut angemessen", sagt ein Händler mit Blick auf die Kursrally: "Wie erwartet ist das eine Zeitenwende, hier wurde ein jahrelanger Belastungsfaktor beseitigt".

Metro gewinnen 5,5 Prozent trotz eines gedämpften Ausblicks. Gut sei aber der Dividendenvorschlag von 0,70 Euro je Schein, der aufgrund der hohen Dividendenrendite den Kurs stützen sollte, heißt es im Handel.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.522,36       0,53       18,40          -5,95 
Stoxx-50                3.080,70       0,20        6,06          -9,47 
DAX                    13.301,16       0,59       78,00           0,39 
MDAX                   29.712,71      -0,05      -14,88           4,94 
TecDAX                  3.098,68      -0,40      -12,32           2,78 
SDAX                   14.107,99       0,63       88,83          12,76 
FTSE                    6.547,43       0,24       15,60         -13,40 
CAC                     5.557,96       0,54       30,12          -7,03 
 
Rentenmarkt              zuletzt                absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,62                   0,00          -0,86 
US-Zehnjahresrendite        0,90                   0,00          -1,78 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %   Di, 8:27h  Mo, 17:09 Uhr    % YTD 
EUR/USD                   1,2158     +0,10%      1,2142         1,2128    +8,4% 
EUR/JPY                   126,52     +0,16%      126,35         126,18    +3,8% 
EUR/CHF                   1,0765     -0,05%      1,0782         1,0773    -0,8% 
EUR/GBP                   0,9136     +0,30%      0,9105         0,9097    +8,0% 
USD/JPY                   104,10     +0,08%      104,06         104,04    -4,3% 
GBP/USD                   1,3300     -0,23%      1,3340         1,3331    +0,4% 
USD/CNH (Offshore)        6,5335     +0,04%      6,5377         6,5344    -6,2% 
Bitcoin 
BTC/USD                19.093,25     -1,01%   19.163,75      19.163,25  +164,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.       +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex                  46,87      46,99       -0,3%          -0,12   -16,4% 
Brent/ICE                  50,22      50,29       -0,1%          -0,07   -17,0% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag       +/- %        +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)             1.844,72   1.828,00       +0,9%         +16,72   +21,6% 
Silber (Spot)              24,25      23,88       +1,6%          +0,37   +35,8% 
Platin (Spot)           1.019,45   1.009,85       +1,0%          +9,60    +5,6% 
Kupfer-Future               3,52       3,52       -0,1%          -0,00   +24,5% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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December 15, 2020 04:23 ET (09:23 GMT)