NEW YORK (Dow Jones)--Weiter aufwärts geht es am Dienstag mit den US-Börsen. Die Nasdaq-Indizes und der S&P-500 hangeln sich gemächlich aber stetig von Hoch zu Hoch, während der Dow seinem Rekordhoch immer näher rückt.

Dass die Verbraucherpreise in den USA im Juni deutlich stärker gestiegen sind als erwartet, lässt die Akteure bislang kalt. Die Teuerung bewege sich noch immer im Rahmen jüngster Aussagen der US-Notenbank, die von einem aktuellen Inflationshochpunkt ausgehe, heißt es erklärend aus dem Handel. An anderer Stelle wird darauf verwiesen, dass der Preisindex für gebrauchte Pkw und Lkw mit 10,5 Prozent sehr stark gestiegen sei und damit möglicherweise etwas verzerre.

Der Dow-Jones-Index liegt zur Mittagszeit minimal im Minus bei 34.954 Punkten, gebremst vom Schwergewicht Boeing und Verlusten bei den Bankaktien. Der S&P-500-Index liegt dagegen 0,1 Prozent höher, während mehr Musik bei den technologielastigen Nasdaq-Indizes spielt mit Gewinnen bis 0,7 Prozent.

Den gemeinhin als zinsempfindlicher geltenden Technikwerten kommt zugute, dass am US-Anleihemarkt die Renditen trotz der hohen Preissteigerung nicht etwa steigen, sondern etwas zurückkommen und so niedrig sind wie zuletzt im Februar. Die Zehnjahresrendite sinkt auf 1,36 Prozent. Zumindest am kürzeren Ende steigen die Renditen aber leicht.


   Bankaktien werden verkauft 

Fahrt nimmt die Bilanzsaison zum zweiten Quartal auf. Mit JP Morgan und Goldman Sachs haben zwei Großbanken berichtet. Goldman Sachs geben um 1,5 Prozent nach, obwohl Einnahmen und Gewinne stärker als erwartet zulegten. Wermutstropen sind deutlichen Rückgänge der Erträge im Aktien- und Anleihehandel.

JP Morgan liegen sogar 2,8 Prozent im Minus. Die Erwartungen an den Gewinn übertraf die Bank zwar, allerdings gingen die Erträge zurück, unter anderem weil die Einnahmen im Handelsgeschäft deutlich sanken. Aber auch andere Bankaktien wie Citigroup (-2,0%) oder Bank of America (-2,4%) stehen klar auf der Verliererseite. Hier dürfte auch das trotz der hohen Inflation gedrückt bleibende Marktzinsniveau belasten, weil es niedrigere Kreditmargen für die Geldhäuser bedeutet.

Der S&P-500-Bankenindex liegt mit einem Minus von 2,0 Prozent klar am Ende bei den Branchen. An der Spitze rangieren die Indizes der Technologie- und Softwareaktien.


   Wieder Probleme bei Boeing 

Die Boeing-Aktie verbilligt sich um 3,5 Prozent. Der Flugzeughersteller hat die Ziele für die Auslieferung des Dreamliner 787 gesenkt, nachdem ein Produktionsfehler entdeckt wurde. Das zieht auch die Kurse von Zuliefereren wie Spirit Aerosystems (-3,5%)oder Howmet (-2,5%) mit nach unten.

Überraschend starke Zahlen hat der Getränkehersteller Pepsico vorgelegt und zudem den Ausblick erhöht. Die Aktie gewinnt 2,6 Prozent.


   Dollar zieht nach Inflationsdaten an 

Der Dollar zeigt sich in Reaktion auf die US-Inflationsdaten deutlich fester. Der Euro fällt von rund 1,1850 Dollar auf 1,1810 zurück, lag aber phasenweise auch schon unter der 1,18er Marke. Der höchste Preisanstieg seit Juni schürt Spekulationen, dass die US-Notenbank, die bislang die erhöhten Inflationsraten als temporäres Phänomen bewertet, früher als bislang erwartet auf einen restriktiveren geldpolitischen Kurs umschwenken und möglicherweise auch die Zinsen anheben könnte. Das stützt den Dollar.

Zuletzt hatte die Notenbank erste Zinserhöhungen für 2023 avisiert, worauf einzelne US-Notenbanker aber auch schon 2022 ins Spiel gebracht hatten. Der Dollarindex legt um 0,3 Prozent ebenfalls kräftig zu.

Die Ölpreise steigen, nachdem die Internationale Energieagentur (IEA) prognostiziert hat, dass das Ölangebot mit der Nachfrage nicht Schritt halten wird.


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INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.954,38      -0,1%        -41,80         +14,2% 
S&P-500              4.388,81      +0,1%          4,18         +16,9% 
Nasdaq-Comp.        14.791,00      +0,4%         57,76         +14,8% 
Nasdaq-100          14.981,54      +0,7%        103,65         +16,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit        Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre            0,24       1,6        0,22       12,4 
5 Jahre            0,81       1,3        0,79       44,7 
7 Jahre            1,11      -0,0        1,11       46,5 
10 Jahre           1,36      -0,8        1,36       43,9 
30 Jahre           1,97      -2,6        2,00       32,6 
 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Di, 8:34 Uhr  Mo, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1813      -0,4%        1,1860         1,1861   -3,3% 
EUR/JPY                130,39      -0,4%        130,90         130,88   +3,4% 
EUR/CHF                1,0826      -0,3%        1,0852         1,0858   +0,2% 
EUR/GBP                0,8527      -0,2%        0,8545         0,8545   -4,5% 
USD/JPY                110,38      +0,0%        110,37         110,34   +6,9% 
GBP/USD                1,3854      -0,2%        1,3883         1,3883   +1,4% 
USD/CNH (Offshore)     6,4686      -0,1%        6,4709         6,4760   -0,5% 
Bitcoin 
BTC/USD             32.683,01      -0,6%     32.981,51      33.574,01  +12,5% 
 
 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               75,06      74,10         +1,3%           0,96  +55,2% 
Brent/ICE               76,22      75,16         +1,4%           1,06  +49,1% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.813,50   1.806,15         +0,4%          +7,35   -4,4% 
Silber (Spot)           26,16      26,23         -0,3%          -0,07   -0,9% 
Platin (Spot)        1.123,28   1.121,85         +0,1%          +1,43   +4,9% 
Kupfer-Future            4,30       4,32         -0,5%          -0,02  +22,0% 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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July 13, 2021 12:25 ET (16:25 GMT)