Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
China hat am Freitag eine Reihe von Maßnahmen zur Ankurbelung der Nachfrage nach Autos und Elektronik vorgestellt, mit denen Peking die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt stützen will. Der oberste Wirtschaftsplaner des Landes, die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission, forderte die Lokalregierungen auf, den Autokauf durch verschiedene Maßnahmen zu unterstützen. Dazu gehören unter anderem die Erhöhung der jährlichen Autokaufquoten, die Optimierung des Gebrauchtwagenhandels und die Verbesserung der Unterstützung durch Verbraucherkredite. Auch der Kauf von Fahrzeugen, die mit neuen Energien betrieben werden, soll durch den öffentlichen Sektor unterstützt werden. Für die Elektronikbranche schlug Peking ähnliche Anreize vor und forderte die Unternehmen auf, technologische Innovationen zu beschleunigen, damit die Verbraucher ihre Geräte häufiger austauschen und aufrüsten. Zudem sollen die Subventionen der Lokalregierungen für den Kauf von Elektronik und Haushaltsgeräten in ländlichen Gebieten gefördert werden.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
13:00 American Express Co, Ergebnis 2Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
Keine wichtigen Termine angekündigt
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.569,75 +0,1% E-Mini-Future Nasdaq-100 15.601,00 +0,1% Nikkei-225 32.274,86 -0,7% Hang-Seng-Index 18.964,77 +0,2% Kospi 2.606,40 +0,2% Shanghai-Composite 3.158,35 -0,4% S&P/ASX 200 7.313,70 -0,2%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Uneinheitlich - Unter den Einzelwerten ziehen Nidec in Tokio um über 5 Prozent an. Der Hersteller von Elektromotoren hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen, unter anderem stieg der Nettogewinn um 55 Prozent. In Hongkong sind Technikaktien gesucht, auch wenn in den USA die techniklastigen Nasdaq-Indizes sehr schwach tendiert hatten. Angesichts der fulminanten Technik-Rally seit Anfang 2023 könnten Marktteilnehmer, die auf eine "weiche Landung" in den USA hofften, nicht nur übertroffene Gewinnerwartungen, sondern auch starke Gewinnprognosen der Unternehmen in den kommenden Quartalen einpreisen, sagt Marktanalyst Yeap Jun Rong von IG. Der Subindex der Technikaktien in Hongkong steigt um gut 1 Prozent. In Sydney ziehen QBE um 1,5 Prozent an, nachdem der Versicherer Quartalszahlen vorgelegt hat, die nach Einschätzung von Analysten höhere Konsensschätzungen zur Folge haben dürften. Der Quartalsbericht von Zip zeigt laut Jefferies, dass sich der Zahlungsdienstleister zwar der Rentabilität nähert, zugleich blieben aber die Wachstumsaussichten angesichts des derzeit schwierigen makroökonomischen Umfelds besorgniserregend. Zip geben um 1,7 Prozent nach.
US-NACHBÖRSE
CSX reagierten mit einem Minus von 4,8 Prozent auf die Quartalszahlen der Eisenbahngesellschaft. CSX hatte sowohl beim Umsatz wie auch Gewinn Rückgänge berichtet, unter anderem weil das Unternehmen mit Personalmangel zu kämpfen hat. Knight-Swift Transportation meldete einen deutlichen Umsatzrückgang im zweiten Quartal. Die Aktie des größten nordamerikanischen Transportunternehmens verbilligte sich darauf um 3,3 Prozent. Capital One (+0,4%) bewegten sich kaum, nachdem die Finanzholding mit dem Quartalsergebnis die Konsensschätzung übertroffen, mit den Einnahmen aber verfehlt hatte. Vintage Wine Estates machten einen Satz um 16 Prozent nach oben. Der Weinproduzent verpasst sich im Zuge einer breit angelegten Turnaround-Kampagne eine neue Führungsspitze. PPG Industries verbilligten sich um gut 2 Prozent, obwohl der Farben- und Lackehersteller Rekordumsätze und -gewinne berichtet hatte. Das Unternehmen erwartet, dass sich die Nachfrage in China, einem der größten Märkte von PPG, verbessern wird, während es sich in den USA angesichts geringerer Verkäufe bestehender Häuser verlangsamen könnte. Der Versicherer W.R. Berkley berichtete eine Verdopplung des Quartalsgewinns, zugleich aber auch eine Verschlechterung der Schaden-Kosten-Quote. Der Kurs stieg nachbörslich um 1,4 Prozent. Intuitive Surgical sackten um 5,5 Prozent ab. Der Medizintechnikanbieter verfehlte die Gewinnerwartungen im Berichtsquartal.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 35.225,18 +0,5% 163,97 +6,3% S&P-500 4.534,87 -0,7% -30,85 +18,1% Nasdaq-Comp. 14.063,31 -2,1% -294,71 +34,4% Nasdaq-100 15.466,09 -2,3% -360,26 +41,4% Donnerstag Mittwoch Umsatz NYSE (Aktien) 819 Mio 891 Mio Gewinner 1.231 1.919 Verlierer 1.694 1.018 unverändert 107 110
Uneinheitlich - Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen besser als erwartet aus, worauf insbesondere am Anleihemarkt wieder die Sorge vor höheren Zinsen hochkochte, was auch die Stimmung für Aktien etwas eintrübte. Netflix und Tesla zogen mit kräftigen Verlusten die Nasdaq-Indizes nach unten, während der Dow dank Johnson & Johnson und Goldman Sachs etwas fester schloss. Johnson & Johnson (+6,1%) hatte mehr umgesetzt und verdient als erwartet und den Jahresausblick erhöht. Goldman Sachs (+3%) profitierten von optimistischen Analystenkommentaren zur künftigen Entwicklung der Bank, deren Zweitquartalszahlen am Vortag nicht in allen Punkten überzeugt hatten. Ergebnisse und Kommentare von Tesla (-9,7%) und Netflix (-8,4%) wurden derweil als unzureichend bewertet. Dazu sprachen Teilnehmer aber auch von Gewinnmitnahmen. IBM legten um 2,1 Prozent zu, nachdem "Big Blue" gewinnseitig die Erwartungen übertroffen, beim Umsatz wegen einer ungünstigen Währungsentwicklung aber knapp verfehlt hatte. Bei United Airlines (+3,2%) fielen Gewinn und Umsatz besser als gedacht aus. Dazu erhöhte die Gesellschaft den Gewinnausblick. Bei American Airlines (-6,2%) seien dagegen gute Zahlen zu Gewinnmitnahmen genutzt worden, hieß es.
US-ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,85 +7,7 4,78 43,4 5 Jahre 4,10 +10,4 3,99 9,8 7 Jahre 3,98 +10,4 3,88 1,1 10 Jahre 3,85 +9,9 3,75 -2,9 30 Jahre 3,91 +6,9 3,84 -5,8
Nach dem überraschenden Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe dominierten wieder Sorgen vor länger erhöht bleibenden Zinsen. Die zuletzt gesunkenen Renditen legten deutlich zu.
DEVISEN
zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:25 % YTD EUR/USD 1,1139 +0,0% 1,1135 1,1215 +4,1% EUR/JPY 156,17 +0,1% 155,97 156,48 +11,3% EUR/GBP 0,8641 -0,1% 0,8653 0,8681 -2,4% GBP/USD 1,2892 +0,2% 1,2869 1,2922 +6,6% USD/JPY 140,20 +0,1% 140,06 139,52 +6,9% USD/KRW 1.284,42 +0,5% 1.278,50 1.269,99 +1,8% USD/CNY 7,1720 -0,1% 7,1776 7,1852 +4,0% USD/CNH 7,1750 -0,0% 7,1752 7,1914 +3,6% USD/HKD 7,8147 +0,0% 7,8134 7,8104 +0,1% AUD/USD 0,6775 -0,1% 0,6781 0,6825 -0,6% NZD/USD 0,6225 -0,1% 0,6230 0,6282 -2,0% Bitcoin BTC/USD 29.809,67 -0,2% 29.857,36 30.169,28 +79,6% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar folgte den Anleiherenditen nach oben. Für den Dollarindex ging es um 0,6 Prozent aufwärts. Der Yen zeigt sich am frühen Freitag unbeeindruckt davon, dass in Japan die Verbraucherpreise im Juni erneut 3,3 Prozent über Vorjahr lagen. Das ist zwar weiterhin deutlich höher als von der dortigen Notenbank gewollt, allerdings wurde der Anstieg in diesem Ausmaß auch erwartet. Spekulationen darüber, dass die Notenbank irgendwann ihren weiter ultraexpansiven Kurs aufgeben müsse, schwelen damit weiter, werden zugleich aber auch nicht wesentlich befeuert.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,24 75,65 +0,8% +0,59 -3,3% Brent/ICE 80,27 79,64 +0,8% +0,63 -3,5% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der WTI-Ölpreis legte um 0,4 Prozent zu. Die Akteure warteten auf die Daten zu den aktiven Ölförderanlagen am Freitag, um zu erfahren, ob die Förderunternehmen nach dem jüngsten Preisanstieg auf ein 12-Wochenhoch mehr Öl förderten, hieß es im Handel.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.969,24 1.969,46 -0,0% -0,23 +8,0% Silber (Spot) 24,80 24,83 -0,1% -0,03 +3,5% Platin (Spot) 959,95 958,00 +0,2% +1,95 -10,1% Kupfer-Future 3,84 3,83 +0,4% +0,01 +0,6% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der stärkere Dollar und die gestiegenen Marktzinsen drückten den Goldpreis. Die Feinunze kostete mit 1.970 Dollar 0,4 Prozent weniger als am Vortag.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
July 21, 2023 02:06 ET (06:06 GMT)