Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
Die chinesischen Exporte sind im Mai nach einem Wachstum in den zwei vorangegangenen Monaten überraschend deutlich abgesackt. Chinas Ausfuhren sanken im vergangenen Monat um 7,5 Prozent - und lagen damit deutlich unter den Erwartungen der vom Wall Street Journal befragten Ökonomen, die im Konsens mit einem Rückgang von nur 1,0 Prozent gerechnet hatten. Im April waren die Exporte überraschend kräftig um 8,5 Prozent gestiegen. Die Importe fielen im Mai im Jahresvergleich um 4,5 Prozent, verglichen mit einem Rückgang um 7,9 Prozent im April, wie aus den Daten der Allgemeinen Zollverwaltung weiter hervorgeht. Hier hatten die befragten Volkswirte mit einem kräftigen Minus von 8,1 Prozent gerechnet. Chinas Handelsüberschuss belief sich im Mai auf 65,8 Milliarden US-Dollar und fiel damit deutlich niedriger aus als die befragten Volkswirte mit im Mittel 96,8 Milliarden erwartet hatten.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 14:30 Handelsbilanz April PROGNOSE: -75,6 Mrd USD zuvor: -64,23 Mrd USD
+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++
INDEX Stand +/- % E-Mini-Future S&P-500 4.291,25 +0,0% E-Mini-Future Nasdaq-100 14.577,50 -0,1% Nikkei-225 32.058,57 -1,4% Hang-Seng-Index 19.314,17 +1,1% Kospi 2.616,15 +0,03% Schanghai-Composite 3.202,00 +0,2% S&P/ASX 200 7.125,70 -0,1%
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
OSTASIEN (VERLAUF)
Zwischen deutlichen Abschlägen in Japan und ebenso klaren Aufschlägen in Hongkong bewegen sich die Handelsplätze. Etwas gestützt wird das Sentiment von der Hoffnung auf eine Entspannung des schwierigen Verhältnisses zwischen den USA und China. US-Außenminister Antony Blinken soll in den kommenden Wochen China besuchen. Die Märkte blicken ohnehin Richtung China: Denn die chinesischen Exporte sind im Mai überraschend deutlich abgestürzt. Auch die Importe fielen, allerdings weniger signifikant wie befürchtet. Händler interpretieren die Exportdaten als Ohrfeige für die globale Konjunktur, die Importe belegten derweil die Schwäche der chinesischen Konjunktur. An den chinesischen Börsen schießen daher Spekulationen über neue Konjunkturhilfen ins Kraut - vor allem für den angeschlagenen Immobiliensektor. Dazu passen Berichte, wonach die größten Banken des Landes den Einlagensatz senken sollen. In Hongkong treiben diese Hoffnungen den HSI. Auf dem chinesischen Festland überwiegen dagegen die Sorgen über den Konjunkturverlauf. Auch in Japan überwiegen die Konjunktursorgen, der Nikkei wird zudem belastet von einem anziehenden Yen. In Südkorea verweist man auf den erhöhten Ausblick der Weltbank für die globale Konjunktur. Der australische S&P/ASX-200 schafft nur eine verhaltene Erholung von den deutlichen Vortagesverlusten im Zuge der unerwarteten Zinserhöhung.
US-NACHBÖRSE
Dave & Buster's Entertainment zogen um 3,7 Prozent an, nachdem die Themen-Restaurantkette die Gewinn-Markterwartungen übertroffen hatte. Die Umsatzentwicklung verfehlte jedoch die Konsensprognose, weshalb der Kurse zunächst gesunken war. Yext schossen um 12,1 Prozent in die Höhe, nachdem die Digitalplattform die Markterwartung geschlagen hatte. Zudem hob die Gesellschaft den Ausblick an. Nicht gut kamen die Geschäftszahlen des Einzelhändlers Casey's General Stores (-4,5%) an. Die Gesellschaft verfehlte in der vierten Periode die Marktprognosen. Couchbase brachen um 17,5 Prozent ein, der Datenbankbetreiber verschreckte mit einer Erlösprognose unter Markterwartung.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 33.573,28 +0,0% 10,42 +1,3% S&P-500 4.283,85 +0,2% 10,06 +11,6% Nasdaq-Comp. 13.276,42 +0,4% 46,99 +26,9% Nasdaq-100 14.558,09 +0,0% 1,60 +33,1% Dienstag Montag Umsatz NYSE (Aktien) 850 Mio 840 Mio Gewinner 2.348 1.041 Verlierer 632 1.913 Unverändert 99 120
Wenig verändert - Dem Markt habe es an neuen Katalysatoren gefehlt, da keine nennenswerten Konjunkturdaten oder Unternehmensergebnisse zur Veröffentlichung angestanden hätten. Zudem äußern sich die Vertreter der US-Notenbank nicht mehr vor der am Dienstag beginnenden Sitzung. Derweil scheinen Anleger die Aussichten für die Fed-Politik entspannt zu sehen, denn die Wahrscheinlichkeit für eine Pause bei den Zinserhöhungen in der kommenden Woche liegt bei 78 Prozent. Apple gaben um weitere 0,2 Prozent auf 179,21 Dollar nach. D.A. Davidson stufte die Aktie auf "Neutral" ab. Das Kursziel wurde auf 185 von 193 Dollar gesenkt, nachdem Apple die "Vision-Pro"-Brille vorgestellt hatte. Alle guten Nachrichten zu Produktlancierungen rund um das Thema Virtuelle Realität seien eingepreist. Die Aktien von Kryptowährungsbörsen standen erneut im Fokus. Die US-Börsenaufsicht SEC hat nun auch das Krypto-Unternehmen Coinbase verklagt. Die Aktien von Coinbase knickten um 12,1 Prozent ein. Boeing-Aktien fielen um 0,7 Prozent. Der Flugzeughersteller hat Berichten zufolge neue Probleme mit seinen 787 Dreamliner-Maschinen festgestellt.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,52 +6,7 4,45 10,1 5 Jahre 3,85 +3,3 3,81 -15,3 7 Jahre 3,78 +1,3 3,77 -19,1 10 Jahre 3,69 +0,1 3,69 -19,3 30 Jahre 3,86 -2,5 3,89 -10,7
Die US-Anleihen rutschten ins Minus, konnten die Verluste im Anschluss aber wieder reduzieren. Die drohende Angebotsschwemme auf dem Primärmarkt habe für Verkäufe gesorgt, hieß es.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:38 Uhr % YTD EUR/USD 1,0683 -0,1% 1,0694 1,0711 -0,2% EUR/JPY 148,67 -0,5% 149,35 148,99 +5,9% EUR/GBP 0,8605 -0,1% 0,8610 0,8616 -2,8% GBP/USD 1,2415 -0,0% 1,2421 1,2432 +2,7% USD/JPY 139,14 -0,4% 139,64 139,12 +6,1% USD/KRW 1.303,44 +0,3% 1.299,18 1.302,04 +3,3% USD/CNY 7,1217 +0,0% 7,1195 7,1229 +3,2% USD/CNH 7,1318 +0,0% 7,1303 7,1339 +2,9% USD/HKD 7,8406 -0,0% 7,8426 7,8420 +0,4% AUD/USD 0,6678 +0,1% 0,6670 0,6659 -2,0% NZD/USD 0,6074 -0,1% 0,6077 0,6082 -4,4% Bitcoin BTC/USD 26.922,92 -0,5% 27.045,96 25.768,47 +62,2%
Der Dollar legte leicht zu, der Dollar-Index gewann 0,1 Prozent. Der Euro pendelte weiter um die Marke von 1,07 Dollar. Devisenanalystin Antje Praefcke von der Commerzbank sieht den Euro kurzfristig gefangen im Bereich um 1,07 Dollar. Mangels klarer Impulse in den kommenden Tagen und dem Warten des Marktes auf die richtungsweisenden Zentralbanksitzungen in der nächsten Woche ergäben große neue Positionierungen zunächst keinen Sinn.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL / GAS
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,27 71,74 -0,7% -0,47 -10,7% Brent/ICE 75,78 76,29 -0,7% -0,51 -9,5%
Die Ölpreise gerieten nach dem jüngsten Anstieg leicht unter Druck. Hatte zuletzt die Kürzung der Produktion durch Saudi-Arabien gestützt, belastete nun die Sorge wegen einer schwachen Nachfrage. "Der Beschluss zur Förderkürzung ist schon wieder verpufft", so ein Marktteilnehmer. Nachhaltig steigende Preise hingen von einer stabilen oder höheren Nachfrage ab, und die sei mit der globalen Wirtschaftsschwäche nicht in Sicht. Für die Notierungen von Brent und WTI ging es um jeweils 0,9 Prozent nach unten.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.963,64 1.963,52 +0,0% +0,12 +7,7% Silber (Spot) 23,55 23,63 -0,3% -0,08 -1,8% Platin (Spot) 1.040,13 1.036,50 +0,3% +3,63 -2,6% Kupfer-Future 3,76 3,77 -0,2% -0,01 -1,4% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Beim Goldpreis zeigte sich wenig Bewegung. Die Feinunze notierte bei 1.963 Dollar.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR +++++
US-AUßENPOLITIK
US-Außenminister Antony Blinken hat bei einem Gespräch mit dem saudischen Kronprinzen und De-facto-Herrscher Mohammed bin Salman seine Sorge über Menschenrechtsverletzungen zum Ausdruck gebracht. Aus US-Regierungskreisen hieß es nach dem Treffen im saudischen Dschiddah, Blinken und bin Salman hätten eine "offene, freimütige Diskussion" geführt, bei dem der US-Chefdiplomat sowohl "allgemein" als auch "mit Blick auf spezielle Probleme" über Menschenrechte gesprochen habe.
ERDÖLMARKT
Das American Petroleum Institute (API) hat für die vergangene Woche einen Rückgang der US-Rohölvorräte um 1,7 Millionen Barrel vermeldet. Die Benzinbestände stiegen dagegen um 2,4 Millionen Barrel. Für die am Mittwoch anstehenden Daten der staatlichen Energy Information Administration (EIA) wird eine Zunahme der Rohölvorräte um 1,1 Millionen Barrel erwartet. Bei den Bezinbeständen lautet die Prognose auf ein Plus von 200.000 Barrel.
BOEING
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June 07, 2023 02:03 ET (06:03 GMT)